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11.-14.01.2014 - Letzte Aktualisierung: 14.01.2014 Nationalmannschaft

DHB-Team mit Niederlage und Unentschieden gegen Tunesien

Update #2 KN-Bericht ergänzt ...

Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat keins der beiden Testspiele beim amtierenden Afrikameister Tunesien gewinnen können. Unterlag man am Sonnabend in Tunis trotz zwischenzeitlicher 22:18-Führung noch mit 24:25 (12:13), verspielte Deutschland am Sonntag in Hammamet in den letzten 40 Sekunden eine Zwei-Tore-Führung und musste letztlich in ein 23:23-Unentschieden einwilligen.
Die beiden Testspiele in Nordafrika dienten Heuberger bereits zur Vorbereitung auf die im Juni anstehenden WM-Playoffs. Für Wael Jallouz und Co. sind diese Partien die letzten Härtetests vor der nächste Woche beginnenden Afrikameisterschaft in Algerien.

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Niederlage am Sonnabend
Während sich 16 europäische Nationalmannschaften in Dänemark den letzten Feinschliff vor der am Sonntag beginnenden Europameisterschaft verpassen, legte der Weltmeister von 2007 in Tunesien eine Sonderschicht ein. Obwohl mit Michael Haaß, Steffen Weinhold, Sven-Sören Christophersen, Holger Glandorf und Patrick Groetzki mehrere Stammkräfte fehlten, nahm Martin Heuberger die Tests sehr ernst: "Solche Auswärtsspiele sind für die Entwicklung unserer jungen Mannschaft Gold wert", so der Bundestrainer.

Wie schon bei den überzeugenden Siegen gegen Russland und Island am vergangenen Wochenende setzte das DHB-Team erneut auf eine 6:0-Deckung mit Patrick Wiencek und Hendrik Pekeler im Mittelblock. Es entwickelte sich eine torarme Partie, in der Deutschland zwar den besseren Start hatte, aber in Überzahl nach 5:3-Führung wieder den Ausgleich hinnehmen musste. Die Führung wechselte ständig, wogegen auch Patrick Wienceks fünf Treffer nicht halfen.

Als Deutschland Mitte der zweiten Halbzeit aber einen 6:1-Zwischenspurt hinlegte, wähnte man sich beim zwischenzeitlichen 22:18 acht Minuten vor Schluss bereits als Sieger. Doch binnen drei Minuten konnten die Tunesier, bei den Wael Jallouz einen Treffer erzielte, wieder egalisieren. Noch einmal legte das DHB-Team auf 24:22 vor, doch in den letzten drei Spielminuten wollte ihm kein Treffer mehr gelingen. Stattdessen sorgte Mahmoudi 40 Sekunden vor Schluss für den letzten Treffer, die letzte Ausgleichschance - ein Freiwurf Gensheimers - blieb in der tunesischen Deckung hängen.

Testspiel: 11.01.14, Sa., 17.30: Tunesien - Deutschland: 25:24 (13:12)

Flagge TUN Tunesien:
Majed, Magaiz, Hlal; Hedoui (1), Toumi (2), Gharbi (2), Tej (3), Touati (1), Soussi, Bannour (1), Alouine (4), Jallouz (1), Mahmoudi (1), Sanaii (3), Hmida, Boughanmi (6/3), Hosni, Hamed, Chouiref; Trainer: Hasanefendic
Flagge GER Deutschland:
Vortmann, Heinevetter, Wolff; Kneer (2), Gensheimer (6/3), Roggisch, Lemke, Wiencek (5), Danner, Reichmann (4), Wiede (2), Pekeler, Kneule (1), Strobel, Häfner (2), Klein (2); Trainer: Heuberger
Schiedsrichter:
Ion Lopez Bustamante / Javier Alvarez Mata (Spanien)
Zeitstrafen:
Tunesien: 3 (Touati, Boughanmi, Tej);
Deutschland: 3 (2x Pekeler, Kneule)
Siebenmeter:
Tunesien: 3/3;
Deutschland: 3/3
Spielfilm:
1. Hz.: 3:5 (11.), 6:6 (15.), 9:7 (20.), 10:11 (27.), 12:12 (30.), 13:12;
2. Hz.: 13:14 (33.), 17:16 (41.), 18:20 (46.), 18:22 (52.), 20:22 (53.), 22:22 (55.), 22:24 (57.), 24:24 (59.), 25:24.
Zuschauer:
4.000 (Palais des Sports d'El Menzah, Tunis (TUN))
Unentschieden am Sonntag
In Hammamet rotierte Bundestrainer Martin Heuberger seine Mannschaft noch einmal mächtig durch - und setzte diesmal auf Oliver Roggisch und Felix Danner im Mittelblock. Wie schon am Vortag entwickelte sich eine von den Defensivreihen geprägte Partie, in der sich das DHB-Team nach ausgeglichener Anfangsphase aber zunächst einmal absetzen konnte. Bis auf vier Treffer zog Deutschland zwischenzeitlich davon, der Gastgeber konnte bis zum Seitenwechsel aber noch auf 11:13 verkürzen.

In der zweiten Halbzeit aber verloren die Deutschen nach dem 15:13 zehn Minuten lang komplett den Faden. Dies nutzten die Nordafrikaner eiskalt aus und gingen erstmals selbst in Führung - auch dank "Zebra" Wael Jallouz, der an alter Wirkungsstätte sechs Treffer erzielte. Doch nach dem 16:18 kämpfte sich das DHB-Team wieder zurück und drehte die Partie wieder zu seinen Gunsten. Als Dominik Klein vom Kreis wieder einen Zwei-Tore-Vorsprung für den Weltmeister von 2007 herstellte, waren nur noch wenige Minuten zu spielen. Mit einem 23:21 für Deutschland ging es in die dramatische Schlussminute. Jallouz tankte sich durch, traf zum Anschluss und holte eine Zeitstrafe gegen seinen Vereinskameraden Patrick Wiencek heraus. Trotz von Heuberger genommener Auszeit schaffte es die Mannschaft nicht, die restlichen 30 Sekunden herunterzuspielen. Stattdessen kam der Afrikameister zu einem letzten schnell vorgetragenen Angriff, der in eine umstrittene Strafwurf-Entscheidung mündete - so traf Boughanmi nach dem Schlusspfiff zum umjubelten 23:23-Remis.

Nichtsdestotrotz konnte Martin Heuberger der Nordafrika-Reise vieles Positives abgewinnen: "Auch dieses Spiel war wichtig für den Lernprozess der Mannschaft. Da konnte uns nichts Besseres passieren. Für uns war diese Reise mit einer relativ jungen Mannschaft Gold wert. Mit dem Ergebnis bin ich im Endeffekt zufrieden", so Heuberger, der aber bemängelte, "zu viele freie Situationen nicht genutzt" zu haben.

Testspiel: 12.01.14, So., 17.00: Tunesien - Deutschland: 23:23 (11:13)

Flagge TUN Tunesien:
Majed, Magaiz, Hlal; Hedoui, Toumi (1), Gharbi (1), Tej (1), Touati (1), Soussi, Bannour, Alouine (4), Jallouz (6), Mahmoudi, Sanaii (2), Hmida, Boughanmi (6/4), Hosni, Hamed, Chouiref; Trainer: Hasanefendic
Flagge GER Deutschland:
Vortmann, Heinevetter, Wolff; Kneer (2), Gensheimer (4/2), Roggisch, Lemke (3), Wiencek (2), Danner (2), Reichmann (4), Wiede (1), Pekeler, Kneule (2), Strobel (1), Häfner, Klein (2); Trainer: Heuberger
Schiedsrichter:
Ion Lopez Bustamante / Javier Alvarez Mata (Spanien)
Zeitstrafen:
Tunesien: 5 (2x Hamed, Hmida, Hedoui, Sanaii);
Deutschland: 4 (Danner, Kneule, Kneer, Wiencek)
Siebenmeter:
Tunesien: 4/4;
Deutschland: 5/2 (Gensheimer auf die Latte, Majed hält Gensheimer und Reichmann)
Spielfilm:
1. Hz.: 0:2 (5.), 3:6 (12.), 6:7 (19.), 7:11 (24.), 10:13 (30.), 11:13;
2. Hz.: 12:13 (31.), 13:15 (35.), 15:15 (38.), 18:16 (45.), 18:18 (48.), 18:19 (50.), 19:21 (55.), 23:23.
Zuschauer:
3.000 (Salle de Hammamet, Hammamet (TUN))

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 14.01.2014:

Handballer blieben im hitzigen Tunesien cool

Hammamet/Tunis. Die Bilanz auf dem Papier ist negativ, das Resümee des Bundestrainers nicht: Trotz einer Niederlage und eines Unentschiedens blickte Martin Heuberger positiv auf die Nordafrika-Reise seiner Handball-Auswahl zurück. "Ich bin sehr zufrieden mit dem Verlauf dieser Expedition", sagte der Chefcoach. "Diese beiden Spiele waren wichtig für den Lernprozess der jungen Mannschaft."

Der Plan des 49-Jährigen, mit einer solchen Reise die Komfortzone des mitteleuropäischen Handballs zu verlassen, war aufgegangen. Aus seiner Sicht waren die Partien vor heißblütigen Fans die perfekte Simulation für die Playoff-Spiele im Juni. Dann geht es um die Qualifikation für die WM 2015 in Doha - und um die Zukunft des deutschen Handballs.

Bei der 24:25-Niederlage am Sonnabend und auch beim 23:23 am Sonntag verlor das Team um Kapitän Oliver Roggisch, das auf vier Stammkräfte im Rückraum verzichten musste, vorübergehend die Kontrolle im Hexenkessel von Hammamet, in dem fanatische Anhänger den stark besetzten Afrikameister mit Trommeln und Gesängen antrieben. "Aber in dieser Atmosphäre haben wir, als die Niederlage drohte, voll dagegen gehalten", lobte Heuberger.

(aus den Kieler Nachrichten vom 14.01.2014)


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