05.-07.04.2014 - Letzte Aktualisierung: 07.04.2014 | Nationalmannschaft |
Update #3 | KN-Bericht zum Samstagspiel ergänzt ... |
Auch im zweiten Durchgang sahen die 5.172 Zuschauer und Bundestrainer Martin Heuberger, der auf die angeschlagenen Rückraumspieler Steffen Fäth und Kai Häfner verzichtete, eine Partie auf Augenhöhe. Die Führung wechselte ständig, doch als Ungarn nach Kleins 22:21 drei Tore in Folge warf, schien es sieben Minuten vor Schluss kein Happy-End zu geben. Indes: Die deutsche Mannschaft wollte und brauchte den Sieg mehr als die Gäste, und das sah man in der Schlussphase: Die Deckung legte noch einmal zu, und Heinevetter zeigte wichtige Paraden. Klein und Wiencek egalisierten, wenig später warfen Haaß und Weinhold die deutsche Mannschaft wieder nach vorne. Melsungens Rechtsaußen Johannes Sellin sorgte mit zwei Gegenstößen für die Entscheidung und avancierte damit mit fünf Treffern noch zum erfolgreichsten Schützen.
"Wir haben gesehen, dass wir in der Pause einiges besprochen haben", sagte Heuberger nach dem Spiel. "Im Angriff gab es in der zweiten Halbzeit mehr Bewegung. Auch die Abwehr hat sich mit einem sehr guten Silvio Heinevetter stabilisiert. Der Sieg mit vier Toren war am Ende zu hoch, aber man hat gemerkt, dass die Mannschaft den Erfolg unbedingt wollte. Fürs Comeback war ich sehr zufrieden mit Mimi Kraus. Er kann noch wertvoller für uns werden. Wir haben in allen Mannschaftsteilen Verbesserungspotenzial. Im zweiten Spiel wollen wir die Zahl der ungarischen Gegenstöße reduzieren."
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Nach dem Seitenwechsel zog Deutschland das Tempo sogar noch einmal an: Beim 23:17 betrug der Vorsprung sogar schon sechs Treffer. In Überzahl konnte Ungarn zwar noch einmal auf drei Tore verkürzen, doch das DHB-Team behielt die Kontrolle und zog in der Schlussphase sogar noch bis zum 31:24 davon.
Bundestrainer Martin Heuberger zeigte sich zufrieden mit dem Spiel: "Das war eine Leistungssteigerung in allen Teilen. Es ist erfreulich, dass wir über Tempo viele einfache Tore erzielt haben. Auch im Positionsangriff haben wir weitere Fortschritte gesehen - das war ein anderes Spieltempo mit mehr Sicherheit. Mit Blick auf die WM-Play-offs gegen Polen waren das zwei gute Tests. Wir haben unsere Leistung stabilisiert und Selbstvertrauen gewonnen." Auch den beiden Rückkehrern Johannes Bitter und Michael Kraus stellte er ein gutes Zeugnis aus: "Beide haben das gezeigt, was wir von ihnen erwartet haben. Jogi hat eine starke Partie geboten - er fühlt sich wohl hinter unserer 6:0-Abwehr. Mimi hat sich gegenüber dem bereits guten ersten Spiel noch einmal gesteigert, seine Dynamik eingebracht und sehr diszipliniert gespielt."
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Aus den Kieler Nachrichten vom 05.04.2014:
Mit einem starken Endspurt drehte die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) noch einen 22:24-Rückstand (55.) zum Erfolg. Vor 5172 Zuschauern überzeugten neben dem vierfachen Torschützen Kraus auch Johannes Sellin als bester Werfer mit fünf Treffern sowie Torhüter Silvio Heinevetter.
Heuberger startete zunächst ohne die beiden Rückkehrer. Der Auftakt misslang völlig. Der Gastgeber lief einem 0:3 (3.) hinterher. Leichte Fehler hatten immer wieder Ballverluste und Gegentore zur Folge. Der zweite Durchgang begann ohne Holger Glandorf, der nach einem Zusammenprall auf der Bank blieb. Der Flensburger sah mit den Zuschauern ein ausgeglichenes Spiel, in dem der Gastgeber nach einem 17:18 (41.) mit einem Zwischenspurt auf 20:18 (44.) erstmals mit zwei Toren in Front zog. In der spannenden Schlussphase sicherte sich das DHB-Team dann den Sieg.
(aus den Kieler Nachrichten vom 05.04.2014)
Aus den Kieler Nachrichten vom 07.04.2014:
"Das waren für uns sehr gute Tests. Das muss jetzt reichen, um gegen Polen zwei sehr gute Spiele abzuliefern", sagte Bundestrainer Martin Heuberger. Dabei haben ihn die Rückkehrer Michael "Mimi" Kraus und Johannes "Jogi" Bitter mit starken Auftritten davon überzeugt, dass sie für die WM-Playoffs unverzichtbar sind. "Sie haben gezeigt, was ich von ihnen erwartet habe. Jogi hat sehr stark gehalten. Und Mimi hat Dynamik reingebracht, Verantwortung übernommen und diszipliniert gespielt", sagte Heuberger.
Schon zwei Monate vor den Playoffs legte er sich deshalb fest, dass er mit Kraus und Bitter sowie weiteren fünf Weltmeistern von 2007 in die Polen-Spiele geht. Neuzugänge wird es bis zum Juni nicht mehr geben. "Wir haben jetzt den Kader zusammen, der auch in die Qualifikationsspiele geht, wenn sich keiner verletzt", sagte Heuberger. Denn klar ist: Nach dem Fehlen bei Olympia 2012 und der EM in diesem Jahr kann sich der deutsche Handball nicht auch noch ein Verpassen der WM 2015 leisten.
Einen unfreiwilligen Beweis, wie sehr Polen in den Köpfen der Spieler schon verankert ist, lieferte Bitter. "Ich hatte das Gefühl, dass die Polen heute nicht ganz so frisch waren", sagte der Schlussmann des HSV Hamburg nach seinem ersten Länderspiel seit dem 27. Januar 2011 - und meinte doch eigentlich die Ungarn. Mit dem 31-Jährigen als sicherem Rückhalt diktierte die deutsche Mannschaft das Geschehen in Lingen. "Das Spiel war eine schöne Trainingseinheit, aber das wird gegen Polen deutlich härter werden", sagte Bitter. Ein Kurzlehrgang im Mai und ein Länderspiel am 4. Juni in Wetzlar gegen Norwegen sollen den letzten Feinschliff für die Playoffs bringen.
(aus den Kieler Nachrichten vom 07.04.2014)
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