Die Handball-Weltmeisterschaft 2015 findet vom 15. Januar bis 1. Februar 2015 in Katar statt.

In den Playoffs für die WM 2015 hatte die DHB-Auswahl mit 24:25 und 27:28 gegen Polen verloren und dadurch ursprünglich das Turnier vom 15. Januar bis zum 1. Februar verpasst. Der auslaufende Bundestrainer-Vertrag von Heuberger war daraufhin nicht verlängert worden. "Es liegt jetzt an uns zu beweisen, dass wir ein würdiger Teilnehmer der WM in Katar sind", erklärte DHB-Präsident Bernhard Bauer. Die Auslosung der Vorrundengruppen für die WM findet am 20. Juli in Doha statt.

"Nicht zu glauben. Wir sind dabei. #katar2015 wir kommen. Wir sind wieder wer. Back in Business", twitterte der ehemalige Nationalspieler Stefan Kretzschmar, der zuletzt als lautstarker Kritiker von Martin Heuberger aufgetreten war.

Linksaußen Dominik Klein vom Rekordmeister THW Kiel war in der Autowaschanlage, als sein Smart-Phone piepte und er die Nachricht per Gruppen-Whats-App vom DHB in Händen hielt. Grundsätzlich sei das sehr positiv, sagte Klein, der nach seiner Ellbogen-OP vor vier Wochen gerade von einem Kurzurlaub mit Sohn und Ehefrau nach Kiel zurückgekehrt war. "Großartige Emotionen verspüre ich aber nicht, bei einer sportlichen Qualifikation wäre das sicher anders gewesen." Grundsätzlich freue er sich aber für den deutschen Handball. "Die Präsenz im Januar bei einem großen Turnier ist überragend für unsere Sportart."

Die nachträgliche Zulassung für das Turnier in Katars Hauptstadt Doha durch die Entscheidung am Grünen Tisch war Rechtsaußen Patrick Groetzki zunächst nicht ganz geheuer. "Irgendwie ein komisches Gefühl auf so eine Art und Weise qualifiziert zu sein. Aber auch einfach ne tolle Chance für uns ALLE!!!", schrieb der Profi von den Rhein-Neckar Löwen im Kurznachrichtendienst Twitter. Die unerwartete IHF-Entscheidung beschert dem noch nicht gefundenen Nachfolger von Heuberger als Bundestrainer und dem neuen DHB-Generalsekretär Mark Schober einen leichteren Einstand in ihre Aufgaben.

Für den DHB ist die Situation nicht neu. Die Frauen-Auswahl hatte - ebenfalls gegen Polen - die Qualifikation für die WM 2005 in Russland verpasst. Weil aber Taiwan seine Teilnahme zurückzog, rückte die DHB-Auswahl nach und wurde Sechste.

Uwe Schwenker, gerade gewählter neuer Präsident der Handball-Bundesliga begrüßte die Wildcard-Entscheidung. "Das ist sehr positiv für den deutschen Handball - auch unter diesen Umständen. Ich hoffe, dass unsere Mannschaft auch beweisen kann, dass sie zu Recht bei der WM dabei ist." In der Zusammenarbeit zwischen Nationalmannschaft und Liga müsse sowieso einiges auf den Weg gebracht, sagte der Kieler, vieles davon werde durch die WM-Teilnahme vielleicht erleichtert.

"Wir sind sehr froh und dankbar, dass der Rat eine solche Entscheidung getroffen hat", sagte Bob Hanning nun zum neuerlichen Glücksfall und betonte: "Dies ist keine Lex Deutschland, die Qualifikation liegt im Bereich der IHF und folgt ihren Regularien. Warum sollte sich sonst auch ein Weltmeister für Olympische Spiele qualifizieren, wenn eine Platzierung bei einer WM keine Rolle spielen würde."

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 09.07.2014)