16.06.2014 | Nationalmannschaft / WM 2015 |
Die Handball-Weltmeisterschaft 2015 findet vom 17. Januar bis 1. Februar 2015 in Katar statt. |
"Natürlich sind wir etwas enttäuscht, aber es wird weiter Handball gespielt", sagte Bauer. Auch Hanning war um Schadensbegrenzung bemüht, sagte, dass dies in den Verträgen mit den neuen DHB-Partnern (AOK, DKB) schon mit eingepreist sei. "Wir müssen jetzt aber Demut lernen." Erklärungsversuche in Magdeburger Endzeitstimmung. "Ich spüre nur noch Trauer in mir", war Käpitän Uwe Gensheimer fassungslos. Und Trainer Martin Heuberger? Er hatte lange im verwaisten Kabinengang gestanden, ins Nichts geschaut, um Fassung gerungen, um die richtigen Worte. Wohlwissend, dass seine Uhr Ende Juni wohl abgelaufen ist: "Das liegt nicht mehr in meiner Hand, dazu kann ich nichts sagen." Hanning schon: "Wir werden jetzt zwei, drei Nächte drüber schlafen und dann in aller Ruhe zeitnah entscheiden." Am Mittwoch will er sich mit Bauer und Heuberger treffen. Doch Nibelungentreue hört sich anders an.
Und so musste er von der Bank aus mit ansehen, wie sein Team den Faden verlor, der Ex-Magdeburger Bielecki das deutsche Team fast im Alleingang abschoss, sich im Stress die Fehler häuften. Das Überzahlspiel? Eine Katastrophe. Auszeiten zum falschen Zeitpunkt, ein verpasster Torwartwechsel (Heinevetter fasste nichts mehr an) passten ins nun konfuse Bild. Und dennoch: Beim 27:25 (57.) hatten Gensheimer & Co. das Ticket in der Tasche. Es waren kleine Fehler, die entschieden. 40 Sekunden vor Schluss machten die Polen mit dem 28:27 alles klar.
Für Heuberger waren drei Gründe entscheidend: "Polen hatte mehr individuelle Klasse." Einige Schiri-Pfiffe in der Schlussphase hätten ihn zudem "kolossal geärgert. Und Wiencek hat uns gefehlt, da fehlte mir im Mittelblock die Alternative". Beim Kieler selbst hörte sich das anders an. Hanning redete dann doch Klartext: "Das war ein Schlag in die, ja Fresse, wir haben durch das Aus Schaden genommen." Wie groß der ist, wird sich zeigen.
(von Jens Kürbis, aus den Kieler Nachrichten vom 16.06.2014)
Wir waren zur Pause keine vier Tore schlechter, haben nur zu viele Chancen liegengelassen, die Heinevetter-Paraden haben schon sehr wehgetan. Wir haben die schwere Prüfung aber bestanden. Für uns ist die WM ein nächster Stepp in Richtung EM 2016, das wird in Polen ein außergewöhnliches Ereignis.
Unser schlechtes Überzahlspiel hat uns das Genick gebrochen. Und den Ausfall von Wiencek im Mittelblock haben wir nicht gelöst.
Es ist ganz bitter. Aber jetzt eine weitreichende Analyse zu geben, fällt mir zu schwer. Ich bin einfach nur maßlos enttäuscht.
Unsere Kräfte haben nachgelassen und damit auch die Konzentration im Angriff. In Spielen wie diesen kannst du die Nervosität nie ganz ablegen. Das muss ich erst einmal verdauen.
Ich bin einfach nur leer. Wir haben ein Spiel verloren, das wir nie und nimmer hätten verlieren dürfen. Diese Niederlage müssen wir uns selber zuschreiben. Wir haben zu viele Fehler gemacht. Martin Heuberger hat einen Riesenjob gemacht! Die ganze Mannschaft steht hinter dem Trainer.
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