10.06.2014 | Nationalmannschaft / WM 2015 |
Die Handball-Weltmeisterschaft 2015 findet vom 17. Januar bis 1. Februar 2015 in Katar statt. |
Aber nicht immer. Die Gäste, vom neuen Kapitän Uwe Gensheimer angeführt, lagen 10:5 (20.) vorne, auf den Rängen wurde geschwiegen, und Biegler hatte bereits zum zweiten Mal versucht, die Seinen in einer Auszeit neu zu sortieren. Er sollte es "Reparaturarbeiten" nennen. Eine, die Umstellung auf eine sehr offensive 5:1-Deckung, zündete. Die Halle erwachte, und die Polen führten in der 42. Minute erstmals mit drei Toren (18:15). Auch, weil der bald 36-jährige Slawomir Szmal (16 Paraden) einen glänzenden Tag erwischte. Die Partie stand mehrfach auf der Kippe, den Gästen fehlte erneut ein Stratege, doch die Deckung, hinter der Silvio Heinevetter 14 Bälle hielt, fing sich am Ende eines zerfahrenen Spiels wieder. Pekeler, in Kiel ausgebildet und nun Wunschkandidat der Rhein-Neckar Löwen, erzielte in der Schlussphase noch zwei wichtige Tore.
"Es hat mich sehr beeindruckt, dass die Mannschaft nicht weggekippt ist", sagte Hanning, "sie hat in einer Extremsituation kühlen Kopf bewahrt." Hanning, der in den Tagen zuvor bemüht gewesen war, die Erwartungen zu dämpfen, sprach davon, dass eine "Niederlage eingepreist" sei, eine WM-Qualifikation wäre lediglich ein "extremer Beschleuniger für die Aktie DHB". Doch die Polen-Spiele sind viel mehr. Zwar hat der DHB mit der AOK einen neuen Hauptsponsor gefunden. Und in Mark Schober, dem Marketingexperten aus der Geschäftsführung der Handball-Bundesliga GmbH, offenbar auch einen Generalsekretär. Doch sollte das Team von Martin Heuberger, das bereits im Januar bei der EM in Dänemark gefehlt hatte, scheitern, wird nicht nur der Bundestrainer gehen müssen.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 10.06.2014)
Herr Heuberger, wie zufrieden sind Sie mit dem 24:25?
Wir wollten gewinnen, ein Unentschieden wäre nach dem Spielverlauf auf jeden Fall gerecht gewesen. Aber: Die Mannschaft hat standgehalten, als der Druck im Kessel stieg, das habe ich schon anders erlebt.Worin sehen Sie die Gründe für die Niederlage?
Wir sind ins Schwimmen geraten, als die Polen ihre Deckung umgestellt haben. Das haben wir in der Pause besprochen, danach wurde es besser. Knackpunkt war, dass wir in Unterzahl immer wieder unseren Rhythmus verloren haben. So kassierten wir direkt nach Wiederanpfiff zwei Tore, und brachten die Polen zurück ins Spiel.Wie verlaufen die kommenden Tage?
Wir werden die ganze Woche in Magdeburg bleiben. Die Mannschaft hatte am Montag einen freien Tag, am Dienstag geht die Vorbereitung wieder los. Wir werden uns in die Form bringen, um ein richtig gutes Spiel abzuliefern. Dann bin ich mir sicher, dass wir die Polen bezwingen werden.
Wir haben am Ende kühlen Kopf bewahrt und hätten, mit ein wenig Glück, hier auch gewinnen können.
Wir werden uns im Rückspiel steigern, dann haben wir die Halle hinter uns.
Die Polen wissen, dass sie nicht das Ergebnis erreicht haben, was sie sich erhofft hatten.
Das polnische Publikum hat uns zurückgeworfen.
Unser oberstes Ziel war, das Heimspiel zu gewinnen. Das ist uns gelungen. Es steht zur Halbzeit 1:0 für uns, mehr ist aber auch nicht passiert.
Wir wissen, dass wir nach zwei Spielen der Sieger sein müssen, es ist jetzt erst eins gespielt.
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