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22.07.2003 Vorbereitung

"Pitti" leitet das Junioren-Programm

Aus den Kieler Nachrichten vom 22.07.2003:

Die Tage, als Noka Serdarusic auf der Parkbank am Mühlenteich saß und die Runden seiner Spieler zählte, sind vorbei. Das Kommando beim Kraft- und Konditionstraining hat in diesem Trainingslager des THW Kiel erstmals Co-Trainer Klaus-Dieter Petersen. Der erste Schritt für "Pitti" ins Trainergeschäft? "Mal sehen. Noch konzentriere ich mich in erster Linie auf meine Rolle als Spieler." Wenn der Handball-Bundesligist morgens um sieben Uhr um den See joggt, dann gibt der 34-jährige Vize-Weltmeister das Tempo vor. Anschließend lässt er seine Kollegen beim Zirkeltraining schwitzen. "Ich habe kein Problem damit, meinen Mitspielern etwas anzusagen. Das muss ich als Abwehrspieler auch."
Was Chef-Coach Noka Serdarusic augenzwinkernd als "Junioren-Programm" bezeichnet, lässt Stefan Lövgren & Co nach Luft japsen. "In Schweden hätte ich jetzt Urlaub", frotzelt beispielsweise Neuzugang Martin Boquist. "Und gegen Lemgo haben wir trotzdem gewonnen." Nicht viel besser ergeht es dem Dänen Nikolaj Jacobsen. "Ich werde mal herausfinden, was es mich an Strafgeldern kosten würde, wenn ich ein Trainingslager auslasse." Noch blüht der Flachs in der friesischen Hitze, die lediglich Betreuer Rainer Claßen vor Probleme stellt. Die Getränke, die bis Mittwoch reichen sollten, sind schon seit Montag verdunstet: "Der Lieferant hat Schwierigkeiten für Nachschub zu sorgen."

"Kniepatient" Demetrio Lozano setzt auf dem Mountainbike neue Maßstäbe. Noch vor dem Frühstück radelt er 25 Kilometer mit einem Schnitt von 35 km/h und dreht dann auf einem Reifen eine Ehrenrunde vor dem Hotel.

Die Stimmung ist auch trotz der drei Einheiten am Tag noch gut, weil das Programm abwechslungsreich ist. So lässt Petersen den Abend stets mit ungewohnter Entspannungsmusik ausgleiten, die nicht bei jedem sofort auf Gegenliebe stieß. "Das war klar. Aber es muss auch mal neue Sachen geben." Musik statt Stretching hat sich Petersen bei seinem Job im Fitness-Center und im Urlaub abgeschaut. Neu im Trainingslager des THW Kiel ist auch das maßgeschneiderte Koordinationstraining, das die beiden Physiotherapeuten Nici von Ketelhodt und Björn Rother anbieten. Bisher wurden die Übungen zur Stabilisierung der Muskeln nur als Reha-Maßnahme durchgeführt. Nun sollen sie allen THW-Spielern helfen, eine Verletzung zu vermeiden. "Nur Muskeln bringen nichts", meint von Ketelhodt. "Der Muskel muss auch wissen, was er machen soll." Eine Idee, die auch bei den Spielern ankommt. "Vielleicht hätten wir im letzten Jahr einige Verletzungen vermieden, wenn wir das früher gemacht hätten", meinte Kapitän Stefan Lövgren.

(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 22.07.2003)


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