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16.10.2003 Mannschaft / Bundesliga

Kieler Nachrichten: Lövgren: "Jetzt bin ich der Neue beim THW Kiel"

Kapitän des Handball-Bundesligisten plant gegen HSV Hamburg sein Comeback

Aus den Kieler Nachrichten vom 16.10.2003:

Die Mannschaft des THW Kiel durfte nach dem dramatischen Remis (29:29) bei der HSG Nordhorn den Mittwoch auf der Couch verbringen. Mit einer Ausnahme: Kapitän Stefan Lövgren schwitzte für sein Comeback, das er gegen im Heimspiel gegen Hamburg (26. Oktober) geben will.
"Mehr als zehn bis 15 Minuten mithelfen kann ich aber noch nicht", warnt der "Löwe" vor übertriebenen Erwartungen. "Ich habe mit dieser neuen Mannschaft erst ein Turnier gespielt. Jetzt bin ich selbst der Neue."

Spätestens am 12. November, beim Auswärtsspiel in Pfullingen, will der 32-Jährige wieder ins THW-Dress schlüpfen. "Klappt das nicht, werde ich verrückt." Lövgren ließ es sich nicht nehmen, seine Kollegen auch nach Nordhorn zu begleiten (siehe Spielbericht). "Beide Teams hatten sich gut aufeinander vorbereitet. Deshalb klappten auch viele Spielzüge nicht." Die Spielzüge bei den Zebras klappten aber auch nicht, weil der Rückraum mit Martin Boquist, Demetrio Lozano und Piotr Przybecki den "Löwen" einmal mehr nicht gleichwertig ersetzen konnte. Gerade für den Schweden Boquist ist die Rolle des Mittelmanns zu groß. "Das ist auch nicht sein Spiel", verteidigt Lövgren seinen Landsmann. "Er soll Tore werfen."

Das übernahm an diesem Abend Roman Pungartnik, der für seine acht Tore gegen den Weltklasse-Torwart Peter Gentzel nur neun Versuche benötigte. Damit trat der Slowene erstmals aus dem Schatten von Christian Zeitz heraus, der im Euregium völlig neben sich stand. "Übermotiviert", so der Verdacht seines Trainers Noka Serdarusic. Der 22-Jährige blieb im Angriff blass und war auch das Türchen in der sonst so stattelfesten 6:0-Deckung der Kieler. Kurios seine Mithilfe zum 23:21 (47.) der Nordhorner, als er unmotiviert zur Seite trat, um Ljubomir Pavlovic eines seiner fünf Tore zu servieren.

Dass die Kieler, die in der 32. Minute (15:14) zum letzten Mal in Führung liegen sollten, nicht doch noch doppelt punkteten, lag auch an den Torhütern Mattias Andersson und Henning Fritz. Das sonst so kongeniale Duo leistete sich etwas, woran sich in Kiel kaum noch jemand erinnern konnte: Sie hatten beide einen schwachen Abend. "Das ist ärgerlich", meinte Fritz. "Mit einer halbwegs guten Leistung hätten wir der Mannschaft helfen können." Der Nationaltorhüter klagte nach dem Aufwärmprogramm zwar über Schmerzen beim Auftreten. Als Ausrede wollte der 29-Jährige das genauso wenig gelten lassen, wie die jüngsten Reisestrapazen. "Vier Auswärtsspiele in Folge bleiben zwar in den Kleidern stecken. Aber wir waren besser besetzt und hätten gewinnen müssen."

Am Sonnabend können Fritz & Co endlich wieder zu Fuß zum Spiel kommen. Dann tritt HRK Izvidac Ljubuski zum Rückspiel im EHF-Pokal in der Ostseehalle (18 Uhr, Hinspiel 28:25 für den THW) an. Ein Spiel, dass zumindest bei Manager Uwe Schwenker noch für Bauchschmerzen sorgt. "Wir brauchen rund 5000 Zuschauer, damit wir keine roten Zahlen schreiben." Bisher hat der THW erst knapp 3500 Tickets abgesetzt.

(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 16.10.2003)


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