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16.03.2012 Champions League / Mannschaft

Kieler Nachrichten: Wisla-Coach Lars Walther: "Ich habe nicht diese Jungs"

THW Kiel darf mit Zwölf-Tore-Polster schon vor dem Rückspiel gegen Plock fürs CL-Viertelfinale planen - Fantastische polnische Fans

Aus den Kieler Nachrichten vom 16.03.2012:

Kiel. Noch in der Nacht nach dem 36:24-Sieg im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League bei Wisla Plock hatte sich der THW-Tross auf den Weg nach Warschau gemacht, ein Hotel bezogen, war deswegen gestern Mittag wieder in der Heimat. Was hatten die Kieler mitgenommen? Nun, die Erkenntnis, dass Wisla fantastische Fans hat. Sehr laut, dabei kreativ, fachkundig und extrem fair, ja freundschaftlich gegenüber den Gästen. Außerdem haben die "Zebras" festgestellt, dass auf polnischen Straßen Kriegszustand herrscht, auf WC-Türen keine Männlein oder Weiblein kleben, sondern eine Art Pfeil und ein Kreis. So werden polnische Männlein und Weiblein darauf hingewiesen, wohin sie gehören.
Und natürlich nahm der THW die Erkenntnis mit auf die Heimreise, dass er schon vor dem Rückspiel am Sonntag (17.30 Uhr) in der Sparkassen-Arena das Viertelfinale der Champions League erreicht hat, Wisla Plock dagegen auf der Strecke bleiben wird. Das Zwölf-Tore-Polster lässt sich der zweifache Champions-League-Sieger nicht mehr nehmen. Weil Kieler "Zebras" aber höfliche Menschen sind, stellten sie den Einzug in die Runde der letzten Acht öffentlich noch in Frage. Haupttorschütze Filip Jicha (7) tat dies in der offiziellen Presskonferenz und Linksaußen Dominik Klein ließ vor einem Radio-Mikrofon ebenfalls Optionen offen. "Wenn wir so schlecht spielen wie zu Beginn, dann kann viel passieren", sagte der 28-Jährige. Ob er selbst dran glaubt?

Wisla-Coach Lars Walther sicher nicht mehr. Der Däne war schwer enttäuscht von seinem Team. Auch, weil es sich in der zweiten Halbzeit widerstandslos in sein Schicksal fügte. Als THW-Coach Alfred Gislason die zuvor offensive Deckung auf 6:0 umstellte, zerschellte der Wisla-Angriff an Kiels Abwehrmauer. "Aus der Distanz kam bei uns nichts", stöhnte Walther, "das macht den Unterschied aus. Ich habe nicht diese Jungs im Rückraum".

Diese "Jungs", gemeint waren Jicha, Andersson, Ilic, Narcisse und Co., müssen Sonntag zwar noch ins Rückspiel, dürfen aber schon fürs Viertelfinale planen, der letzten Hürde vor dem Final Four in Köln. Am 27. März findet die Auslosung statt, im Topf warten dann garantiert nur dicke Fische.

(aus den Kieler Nachrichten vom 16.03.2012)


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