5. Minute: Henning Fritz muß wegen einer Platzwunde das Tor verlassen.

Deutschland legte 2:0 vor, doch nach 3:1-Führung glichen die Ägypter schnell zum 3:3 (7.) aus. Inzwischen hatte Hennign Fritz das deutsche Tor verlassen müssen, er hatte sich beim Zusammenprall mit einem Pfosten eine Platzwunde zugezogen, für ihn kam Jan Holpert. Doch die DHB-Auswahl zeigte sich nicht geschockt, ging wieder mit 5:3 in Führung.

11. Minute: Stefan Kretzschmar sieht nach diesem Foul an Sherif die rote Karte.

Nun trat der nächste personelle Knacks auf: Stefan Kretzschmar beging ein Foul an Sherif und sah dafür die rote Karte (11.) - eine zweifelhafte Entscheidung, die für ihn das Olympia-Aus bedeutet. Nun hieß es für Heiner Brand auf Linksaußen zu improvisieren, denn ein zweiter gelernter linker Flügelspieler stand nicht im Aufgebot. In der Folge versuchten sich dann Baur, Wenta und von Behren auf der linken Außenposition.

Die Ägypter nutzten die nach der roten Karte folgende Zeitstrafe und verkürzten auf 5:5 (12.) und konnten durch Elgeioushy nach einem Tempogegenstoßtreffer sogar erstmals mit 6:5 in Führung gehen. Aber das deustche Team hilet gegen, glich aus und ging seinerseits mit 7:6 (19.) und 10:7 (25.) in Führung. Doch die Drei-Tore-Führung schmolz durch Hany und Sherif auf 10:9 zur Halbzeit.

Nach Wiederanpfiff glich Ägypten zum 10:10 aus, hielt das Unentschieden auch noch beim 11:11 (32.). Dann aber wieder eine starke Phase der Deutschen, die die Führung zum 14:11 wiedererlangten. Doch eine Zeitstrafe gegen die DHB-Sieben ließ die Ägypter noch einmal auf 13:14 (38.) herankommen.

43. Minute: Ägypten hat die Chance zur 16:15-Führung, aber der starke Jan Holpert pariert.

Eng wurde es nach dem 15:15-Ausgleich durch Saber (43.), als der Afrikameister die Chance per Gegenstoß zum 16:15 hatte, aber Jan Holpert parierte. In den nächsten zehn Minuten hatte die deutsche Abwehr und Holpert ihre stärkste Phase, zehn Minuten lang kamen die Nordafrikaner zu keinem Torerfolg, die Deutschen trafen aber viermal, ein beruhigenderer 19:15-Vorsprung (52.) war hergestellt.

54. Minute: Kehrmann trifft zum 21:16.

Nach dem 16:19-Anschlußtreffer kamen die Minuten des Florian Kehrmann. Die Ägypter sahen nun ihre letzte Chance in der Umstellung von 6:0-Deckung auf offenene Manndeckung, aber der Youngster aus Lemgo machte im Alleingang das 20:16. Eine Minute später wieder dieselbe Situation, wieder wurschtelt sich Kehrmann alleine durch die offensive Deckung der Afrikaner, wieder erzielt er ein Tor. In der 56. Minute besorgt der Lemgoer dann sogar noch per Gegenstoß den Treffer zum 22:16. Die verbleibenden Minuten spielte die DHB-Auswahl locker zum 24:18-Endstand herunter. In der Schlußminute sah der Ägypter Zaky noch die rote Karte.

Beste Schützen für Deutschland waren Kehrmann (6) und Baur (6/3). Kapitän Petersen, der wegen einer kleinen Schwächephase von Christian Schwarzer ab der 23. Minute auch am Kreis ran durfte, traf zweimal. Bei Ägypten war Saber mit 6/3 Toren am erfolgreichsten.

Heiner Brand nach dem Spiel: "Es war unheimlich schwer, alle neu zu motivieren. Aber das Ergebnis macht mich zufrieden." Christian Schwarzer hatte immer noch mit der Niederlage gegen Spanien (siehe Bericht) zu kämpfen: "Es ist so bitter. Für einige war es die letzte Chance, bei Olympia eine Medaille zu gewinnen. Klar, daß einige ans Aufhören gedacht haben. Ich habe noch Spaß und mache weiter." Frank von Behren: "Wir hatten zwei Tage Zeit, um abzuspannen. Auch wenn die Moral geknickt ist, wollen wir das Turnier noch gut zu Ende bringen."

"Wir haben uns gegen Spanien durch Dummheit selbst um alles gebracht", meinte Brand, "es fehlt an Kleinigkeiten, um die Weltklasse auch in entscheidenden Momenten zu beweisen." Man habe aber gezeigt, daß bis auf den Ausrutscher bei der EM mit Platz neun eine gewisse Konstanz zwischen Rang drei und sechs erreicht ist.