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14.12.2000 Bundesliga

Schwacher THW verliert völlig verdient in Essen

Bundesliga, 16. Spieltag: 14.12.2001, Do., 20.00: TUSEM Essen - THW Kiel: 32:28 (16:11)
Update #4

Der THW hat es nicht gepackt sich zu stabilisieren. Völlig verdient verlor der deutsche Meister bei TUSEM Essen mit 28:32 (11:16), denn die Abwehr stand mehr als unsicher und zwei herausragende Spieler - Jacobsen mit 14/6 Toren und Perunicic mit sieben Treffern - reichen eben nicht, um ein Spiel in Essen zu gewinnen.
An ihm scheiterte der THW reihenweise: TUSEM-Keeper Hannawald.
An ihm scheiterte der THW reihenweise: TUSEM-Keeper Hannawald.
Nein, an diesem Abend lief wenig für den THW in der Grugahalle. Schon zu Beginn hatte man den Essener Keeper Chrischa Hannawald warmgeworfen - der Rückraum des THW versuchte sich gleich mehrere Male an dem Torhüter mit dem Mundschutz. Kein Wunder, daß TUSEM die Chance nutzte, und nach 3:2 (3.) mit 6:3 (8.) und 7:4 (13.) in Führung ging.

Aber nicht nur vorne hatte der THW so seine liebe Müh, hinten war es fast noch schlechter um die Zebras bestellt. Selten sah man eine so durchlässige THW-Abwehr. Da half auch der häufige Wechsel zwischen 6:0- und 5:1-Deckung wenig, besonders den Essener Kreisläufer Mark Dragunski bekam man überhaupt nicht in den Griff. Auch THW-Torhüter Ege hatte keinen wirklich guten Tag erwischt, für ihn durfte sich ab der 16. Minute Axel Geerken versuchen, aber auch der machte es nicht besser.

Nur Perunicic (Foto) und Jacobsen erreichten Normalform.
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Nach 21 Minuten lag der THW mit 7:12 hinten, symptomatisch für das Angriffsspiel des THW, daß man bis dato nur einen einzigen Rückraumtreffer (durch Perunicic) erzielt hatte. Die Abwehr stand weiter schlecht, zudem mußte man noch eine Zeitstrafe gegen Olsson wegen Ballwegschlagens hinnehmen. Der Schwede hatte heute richtig verwachst, er erzielte keinen Treffer, genauso wenig wie sein Landsmann Stefan Lövgren, der ebenso von der Presse als "Totalausfall" bewertet wurde.

Zwar verkürzte der THW zwischenzeitig auf 10:13 (25.), doch Essen setzte sich dann wieder auf 15:10 ab und ging mit einer komfortablen Fünf-Tore-Führung (16:11) in die Kabine.

Im zweiten Durchgang durfte dann wieder Ege ins Tor, aber ob der Norweger im Tor stand oder sein deutscher Kollege Geerken (wieder drin ab 48.), das machte an diesem Abend keinen Unterschied für den THW.

Bester Essener Schütze: Patrekur Johannesson mit 9/2 Toren.
Bester Essener Schütze: Patrekur Johannesson mit 9/2 Toren.
Richtig bitter wurde es für den deutschen Meister, als Essen von 17:14 auf 21:14 (37.) wegzog. Der THW raffte sich zwar noch einmal auf, verkürzte noch auf 22:18 (42.), doch Essen hielt gegen und zog wieder auf 24:18 (46.) davon. Mit dem 27:20 (49.) mußte man erstmals einen Sieben-Tore-Rückstand hinnehmen, das war faktisch die Vorentscheidung. Nach 30:23-Führung versuchte Essen noch ein wenig zu zaubern und ermöglichte dem THW eine Ergebniskorrektur auf den Endstand von 32:28 für die Gastgeber.

Einzige Lichtblicke beim THW waren Nikolaj Jacobsen (14/6) und Nenad Perunicic (7). Bei Essen überzeugten der Torhüter Chrischa Hannawald, Johannesson (9/2), Przybecki (7) und Dragunski (7).


Stimmen zum Spiel:

THW-Trainer Noka Serdarusic:
Gratulation, ein hochverdienter Sieg. Wir haben in der ersten Halbzeit "rückwärts" gespielt, ohne Herz, wir hätten mutiger spielen müssen. Das haben wir in der zweiten Halbzeit dann gemacht, aber da unsere Torhüter nicht viel gehalten haben, sondern im zweiten Durchgang sogar nur zwei Bälle, war eine Aufholjagd nicht möglich.

Als vor zwei Jahren die Fußballer zweimal hintereinander englische Wochen hatten, wollten die streiken. Wir haben bis Ende des Jahres nur englische Wochen...

Nenad Perunicics Knie ist wieder punktiert worden, es kam wieder Blut heraus. Staffan und Max sind auch nicht fit. Wir müssen uns bis zum Jahresende durchmogeln...

TUSEM-Trainer Jörn-Uwe Lommel:
Es ist eine große Last von unseren Schultern gefallen. Das war ein wegweisendes Spiel. Man darf trotzdem nicht vergessen, daß der THW eine Top-Mannschaft ist, die gegen Nordhorn erst vor zwei Tagen ein schweres Spiel hatte.

In der Abwehr haben wir aggressiv und entschlossen gespielt und sind mit Mut in die Wurfaktionen gegangen. Wenn wir so weiterspielen, wird das für uns eine tolle Saison.

Auch die Halle hat uns toll unterstützt. Hannawald hat zu Beginn das Spiel für uns offen gehalten und uns dann ins Spiel gebracht.

Heute freuen wir uns, aber dann konzentrieren wir uns auf das schwere Match am Sonntag gegen Wallau.

THW-Manager Uwe Schwenker:
Gratulation, ein völlig verdienter Sieg, der souverän erzielt wurde. Wenn man in Essen gewinnen will, muß man mit einem Löwenherz kämpfen.

Ich will den Sieg von Essen nicht schmälern, aber Essen hat acht Tage Zeit gehabt, sich auf das Spiel vorzubereiten, wir haben vor zwei Tagen noch gegen Nordhorn gespielt.


16. Spieltag: 14.12.00, Do., 20.00: TUSEM Essen - THW Kiel: 32:28 (16:11)

Logo TUSEM Essen:
Hannawald, Zereike; Dragunski (7), Fina (1), Johannesson (9/2), Skjaervold, Michel (4), Lauritzen, Przybecki (7), Handschke (2), Karrer, Krebietke (2); Trainer: Lommel
Logo THW Kiel:
Ege (1.-16., 31.-48.), Geerken (16.-30., 48-.60.); Wislander (3), Bezdicek (3), Ernelind (1), Jacobsen (14/5), Schwenke, Bjerre, Perunicic (7), Lövgren, Schmidt, Olsson; Trainer: Serdarusic
Schiedsrichter:
Heinz / Hock (Waiblingen)
Zeitstrafen:
Essen: 7 (zweimal Dragunski, Johannesson, Lauritzen, dreimal Handschke);
THW: 8 (Wislander, zweimal Bezdicek, Perunicic, Lövgren, Schmidt, zweimal Olsson)
Rote Karte:
Essen: Rote Karte für Handschke nach dritter Zeitstrafe (55.)
Siebenmeter:
Essen: 2/1 (Johannesson wirft vorbei);
THW: 7/5 (Jacobsen scheitert zweimal an Hannawald)
Spielfilm:
1. Hz.: 2:1, 3:2, 4:2, 5:3, 6:3, 7:4, 7:5, 8:5, 8:6, 9:6, 10:6, 10:7, 11:7, 13:7, 13:10, 15:10, 16:11;
2. Hz.: 16:12, 17:14, 21:14, 22:18, 26:19, 26:20, 27:20, 28:21, 29:21, 30:23, 30:26, 31::26, 31:27, 32:27, 32:28
Zuschauer:
6000 (ausverkauft) (Grugahalle, Essen)


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