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vom 09.05. und
vom 08.05...
Am Mittwoch kommt es zum direkten
Duell zweier Kontrahenten um die Europapokalplätze. Um 20.00 Uhr trifft
der THW Kiel in der Alsterdorfer Sporthalle in Hamburg auf TUSEM Essen.
Nach sechs Siegen in Folgen liegt der THW auf klar auf Kurs Euro,
aber auch TUSEM Essen hat bei Punktgleichheit mit den Zebras noch alle
Hoffnungen, im nächsten Jahr international dabei zu sein.
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Bester Schütze der Essener:
Patrekur Johannesson (162 Tore).
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Um so wichtiger ist es also, daß der THW in seinem "Heimspiel"
(die Zebras mußten aus organisatorischen Gründen umziehen) gegen die
Essener gewinnt. Und dabei braucht er die ganze Unterstützung seiner Fans.
Noch sind Karten in allen Preiskategorien erhältlich
(siehe
Extra-Bericht)!
TUSEM startete mit 7:7 Punkten und Platz 12 mäßig in die Saison,
legte dann aber eine 17:3 Punkte-Serie hin, deren Ende der
32:28-Heimsieg über den THW Kiel
(siehe Bericht) war.
Als dann der Club von der Essener Margarethenhöhe in Folge 2:8
Zähler einfuhr, schaßte TUSEM-Macher Klaus Schorn den bisherigen
Chef-Trainer >Jörn-Uwe Lommel und holte als Coach bis zum Saisonende
den alten Essener "HaDe" Schmitz
(siehe Extra-Bericht). Mit Schmitz gelang eine starke
Serie von 20:4 Punkten, die am vergangenen Wochenende mit
einem 33:21-Kantersieg über GWD Minden weiter fortgesetzt wurde
(siehe Kurve Essen), und das, obwohl gegen
GWD
Hannawald, Lauritzen, Przybecki, Fina und ab der 42. Minute auch
Karrer (Achillessehne gerissen) fehlten und man die bittere Pokalniederlage im
Wiederholungsspiel in Wetzlar zu verkraften hatte.
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Fügte sich gut ein:
Der Ukrainer Oleg Velykky.
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Maßgeblichen Anteil an den starken Leistungen der letzten Wochen
hatte Oleg Velykky. Der ukrainische EM-Torschützenkönig von 2000,
an dem auch der THW interessiert war, wechselte im Februar zum
TUSEM, fügte sich gut ein und hatte großen Anteil an den Erfolgen
der letzten Wochen (siehe auch
Extra-Bericht).
Den weiteren
Kader der Essener
stellten wir schon im Vorbericht zum Hinspiel
ausführlich vor. Zuletzt verstärkte sich TUSEM noch durch den alten
Abwehrhaudegen Frank Löhr, der eigentlich Co-Trainer von Bundescoach
Heiner Brand ist, doch für die verbleibenden Spiele bei den
Essener aushilft.
Beste Schützen bei TUSEM sind momentan
Patrekur Johannesson (162 Tore) und
Piotr Przybecki (113 Treffer), der in
der nächsten Saison für den THW Kiel spielen wird
(siehe
Extra-Bericht).
Der TUSEM reist stark
ersatzgeschwächt nach Hamburg: Der Einsatz von Keeper Chrischa Hannawald
(Zerrung) ist fraglich. Lauritzen, Fina, Karrer und
Przybecki
fallen in
jedem Fall aus."Wir fahren dennoch nicht nach Hamburg, um zu verlieren",
sagt Trainer "HaDe" Schmitz. "Alle Gesunden müssen eben eine Schippe
drauflegen." Die Hoffnungen ruhen nun auf Oleg Velykky.
Gespannt wird sicherlich die SG Wallau/Massenheim das Spiel
verfolgen. Der dritte Mitstreiter um die Europapokalplätze ist am Mittwoch
spielfrei, trifft aber Samstag auf Essen.
THW-Trainer
Noka Serdarusic weist darauf hin,
wie wichtig das Spiel gegen Essen ist:
"Wenn wir gegen TUSEM verlieren, wird es schwer, das Ziel Europapokal
noch zu erreichen."
Daß die Zebras ausgerechnet gegen Essen auf die Ostseehalle verzichten müssen,
paßt ihm gar nicht:
"Mit Essens rustikaler Spielweise haben wir immer Probleme gehabt. Vor allem
der Mittelblock mit Johannesson und Dragunski langt ordentlich hin.
Die werden sich in Hamburg nicht zurückhalten, weil es für sie kein echtes
Auswärtsspiel ist."
Der Essener Piotr Pryzbecki, der in der nächsten
Saison für den THW auflaufen wird, fehlt in Hamburg.
Er laboriert seit Ostern an einem Muskelfaserriß im Oberschenkel.
In Wetzlar bei der Pokalwiederholung ("die Niederlage war bitter")
hat er es wieder versucht,
"aber es ist schlimmer geworden", berichtet der Pole. Deshalb reist er
auch gar nicht erst mit nach Hamburg sondern konzentriert sich voll auf
die Reha.
Von der "Perunicic-Vertragsproblematik" wußte
Przybecki nichts, als er um die Weihnachtszeit mit
dem THW einen Drei-Jahres-Vertrag unterzeichnete:
"Nein, ganz im Gegenteil. Ich bin davon ausgegangen, daß ich mit
Perunicic in einer Mannschaft spielen würde.
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Laut Auskunft der THW-Geschäftsstelle sind für das Spiel
noch Karten in allen Preiskategorien erhältlich.
Deshalb wird es am Spielort in Hamburg, der Alsterdorfer Sporthalle,
auch eine Tageskasse geben, die am Mittwoch um ca. 18.30 Uhr öffnet.
Weiterhin verkauft die
Agentur Peemöller in Hamburg, Bültenkoppel 32 a, 22399 Hamburg, Tel. 040/6028725
Karten für das Spiel.
Spielort: Alsterdorfer Sporthalle in Hamburg
Aus gegebenem Anlaß weisen wir noch einmal darauf hin:
Das Spiel findet nicht in der Ostseehalle, sondern in der
Alsterdorfer Sporthalle in Hamburg statt.
Wichtig: In den Dauerkartenblöcken für die
Ostseehalle ist das Spiel gegen Essen NICHT enthalten.
Alle Karten befinden sich im freien Verkauf.
Auch Dauerkarteninhaber müssen sich also eine zusätzliche Karten kaufen!
Ausführliche Informationen zum Vorverkauf und zur Anreise...
Das Spiel des THW gegen TuSEM Essen dürfte für einen Spieler ein ganz
besonderes werden. Der 28-jährige Pole
Piotr Przybecki spielt noch in Essen, wird
aber in der nächsten Saison das Zebra-Trikot überstreifen.
ZEBRA hat den Rückraumspieler nach seiner Gefühlslage zum Ende seiner letzten Saison
in Essen befragt.
- Zebra:
-
Herr Przybecki, vier Jahre waren Sie für TuSEM Essen am Ball,
Ihrer ersten Station der 1. Handball-Bundesliga. Wie fällt Ihre Bilanz aus?
- Piotr Przybecki:
-
Na ja, den ganz großen Erfolg haben wir nie gehabt.
Insofern habe ich mir schon etwas mehr versprochen. In diesem Jahr haben wir
einen Europapokal-Platz angepeilt. Aber in der Bundesliga wird es schwer das
zu erreichen, denn wir haben ein hartes Restprogramm.
- Zebra:
-
Wie hat sich die sportliche Situation in Essen geändert seit dem
Trainerwechsel?
- Piotr Przybecki:
-
Schwer zu beurteilen. Wir agieren zwar jetzt als Mannschaft besser.
Ob das aber am neuen Trainer liegt, kann ich nicht sagen. Es kann auch sein, dass
unser neuer Mann auf dem Feld, Oleg Velykky, dafür gesorgt hat,
dass ein Ruck durch die Mannschaft gegangen ist. Auf jeden Fall ist er eine echte Verstärkung für uns.
- Zebra:
-
Sie werden sicherlich auch das Abschneiden Ihres zukünftigen Vereins beobachten.
Wie beurteilen Sie die Leistung des THW bisher?
- Piotr Przybecki:
-
Ich habe natürlich mehr erwartet vom THW. Alle haben das. Die Kieler waren
vor der Saison ganz klar ein Mitfavorit auf den Titel. Aber man muss die Situation des
THW auch etwas anders sehen, als die der übrigen Vereine. Die Belastung der Spieler war
in dieser Saison sicherlich besonders hoch. Da waren die Olympischen Spiele und die
Weltmeisterschaften, bei denen viele Kieler in Aktion waren.
Dann noch die zusätzlichen Spiele der Champions League. Da kann
man nicht immer auf höchstem Niveau spielen. Außerdem haben sie auch noch Pech gehabt.
Im Champions League Halbfinale gegen Barcelona hätte es auch anders ausgehen können.
Ein Tor zu wenig - das ist so gut wie gar nichts. Ich sehe das also nicht so kritisch,
dass es für den THW in dieser Saison mit einem Titel nicht geklappt hat.
- Zebra:
-
Wie sind Ihre Gefühle vor dem Spiel THW gegen TuSEM? Für wen schlägt Ihr Herz?
- Piotr Przybecki:
-
So lange ich in Essen spiele, konzentriere ich mich auch ganz auf TuSEM.
Ich wollte mit TuSEM etwas erreichen und das will ich auch gegen Kiel.
- Zebra:
-
Ihr Tipp für das Spiel?
- Piotr Przybecki:
-
Leider haben wir zurzeit etwas Verletzungssorgen. Aber ich denke, die Chancen stehen
50/50, da wir auswärts bisher immer ganz gut gespielt haben.
Außerdem spielen die Kieler nicht in ihrer gewohnten Umgebung.
- Zebra:
-
Sind Sie nicht ein wenig traurig darüber, dass Sie sich nicht schon jetzt
in der Ostseehalle als zukünftiger THW-Spieler vorstellen können?
- Piotr Przybecki:
-
Ach nein. Ich bekomme ja noch genug Gelegenheiten, in der Ostseehalle zu spielen.
Vielleicht ist es ja auch ein kleiner Vorteil für uns, dass die Kieler kein
echtes Heimspiel haben. Und das zählt im Moment mehr.
- Zebra:
-
Haben Sie denn ansonsten schon Ihre Fühler nach Kiel ausgestreckt?
- Piotr Przybecki:
-
Leider hatte ich dazu noch nicht sehr viel Zeit, da ich mir auch noch einen
Muskelfaserriss im linken Oberschenkel zugezogen hatte und viel in der Reha war.
Aber wenn es die Zeit zulässt, will ich mich schon mal nach einer Wohnung in Kiel umschauen.
- Zebra:
-
Hat Ihre Frau für ihren Beruf als Sprachlehrerin schon Kontakte
nach Kiel knüpfen können?
- Piotr Przybecki:
-
Nach Kiel noch nicht direkt. Aber der Direktor ihrer jetzigen Schule hat
sich schon in Hamburg umgehört. Das wäre auch okay, auch wenn ein Job direkt in Kiel natürlich schöner wäre.
- Zebra:
-
Welche sportlichen Wünsche haben Sie für Ihren jetzigen und Ihren zukünftigen Club?
- Piotr Przybecki:
-
Die sind in beiden Fällen gleich. Ich wünsche mir für beide, dass sie in der nächsten Saison im
Europapokal vertreten sind.
- Zebra:
-
Und wer wird Deutscher Meister?
- Piotr Przybecki:
-
Ich glaube, dass wird ein Zweikampf zwischen Magdeburg und Lemgo.
Und ich setze dabei auf Magdeburg, auch wenn Lemgo das leichtere Restprogramm zu haben scheint.
- Zebra:
-
Vielen Dank für das Gespräch.
Beim TuSEM Essen weht seit dem Amtsantritt von
Hans-Dieter Schmitz ein neuer Wind. Der Traditionsklub aus dem
Ruhrpott präsentiert sich als eine Einheit - und in der Bundesligaspitze
ist wieder mit dem TuSEM zu rechnen.
Als Hans-Dieter Schmitz am 19. Februar diesen Jahres sein Amt
als Trainer beim Handball-Bundesligisten TuSEM Essen antrat, lief beim Traditionsverein
aus dem Ruhrpott nicht mehr alles nach Plan. Nach einem soliden Saisonauftakt
hatte der dreifache Deutsche Meister bereits eine Berg- und Talfahrt zwischen
Platz vier und zwölf hinter sich, Schmitz' Vorgänger Jörn-Uwe Lommel musste
zuletzt nach 2:8 Punkten in Folge nach dem 21. Spieltag seinen Platz räumen.
"Am Anfang hatten wir ein paar kleine Probleme, uns aneinander zu gewöhnen",
beschreibt Schmitz seinen Einstand auf der TuSEM-Bank. "Wir haben zunächst einige Dinge
klären müssen. Danach dürfen wir eigentlich zufrieden sein, insbesondere auswärts haben
wir gute Leistungen gezeigt", kann der neue Coach zehn Partien später ein positives
Zwischenfazit ziehen. Unter seiner Regie verbuchten die Essener 16:4 Zähler und
haben den Anschluss an den vierten Rang wieder hergestellt. Die vor der Saison
ausgegebenen Ziele "oberes Tabellendrittel" und "internationaler Wettbewerb" scheinen wieder in
greifbare Nähe gerückt zu sein. "Wir wissen, dass es sehr schwer werden wird", gesteht Schmitz
ein. "Kiel hat uns gegenüber aufgrund des leichteren Restprogramms die besseren Karten.
Aber nichts desto trotz werden wir uns nicht verstecken und unsere Chance im Angriff suchen."
Das Erfolgsgeheimnis von Schmitz scheint einfach, aber durchaus effektiv:
"Wir haben versucht, aus vielen kleinen Grüppchen wieder eine Mannschaft zu formen,
die alle gemeinsam ein Ziel vor Augen haben." Jetzt sprechen die Ergebnisse für sich. "Es scheint uns
gelungen. Wir spielen wieder miteinander und helfen uns gegenseitig." Die Stärken der neuen TuSEM-Formation
liegen eindeutig im Angriff, am Defensivverhalten muss laut Schmitz noch einiges getan werden.
Doch dafür "schießen wir immer relativ viele Tore."
Gegen den THW Kiel sollte es "ein interessantes Spiel werden". Doch Schmitz sieht die Vorteile trotz
des Spielortes in Hamburg auf Kieler Seiten. "Der THW kann sich nun völlig unbelastet von allen
Champions League-Träumen auf die Bundesliga konzentrieren. Sie haben schon sehr oft
gezeigt, dass sie trotz allem nach wie vor eine Ausnahmemannschaft sind. Ich
habe sehr viel Hochachtung vor der Arbeit des Vereins und des Trainers
Noka Serdarusic, den ich selbst sehr gut kenne.
In Kiel wird exzellente Arbeit geleistet."
Inwzwischen ist auch die Nachfolge von HaDe Schmitz, der nur bis zum Saisonende einsprang geklärt.
Nachfolger wird Iuori Schewzow, der bisher den TBV Lemgo trainierte.
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Will sich in der Bundesliga beweisen:
Oleg Velykky.
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Als Oleg Velykky in diesem Jahr direkt nach der
Weltmeisterschaft in Frankreich zu TuSEM Essen wechselte,
wussten die Experten sehr wohl, dass sich der Revierklub ein Juwel gesichert hatte.
Und der Mann aus Ukraine hat die Vorschusslorbeeren bestätigt. Der 23-Jährige
gilt als eines der größten Talente auf dem internationalen Spielermarkt.
Champions-League Finalist Barcelona feilschte bis zuletzt um Velykkys Dienste ebenso
wie zahlreiche andere Klubs und der THW Kiel. Eher den Vorstellungen der Zebra-Führung
entsprach dann der
Essener
Piotr Przybecki, der zur nächsten Saison an die Ostsee wechselt.
Die Bundesliga sei die stärkste Liga der Welt, sagt Velykky,
sich hier mit den großen Namen zu messen, sei eine reizvolle Herausforderung.
"Hier will ich mich beweisen." Es mache ihm einfach Spaß, Handball zu spielen, sagt Velykky. Die Stärke
der Bundesliga habe ihn nicht überrascht, ihm auch keine gravierenden Umstellungen abverlangt.
Es sei aber interessanter als daheim, weil es viele gleichwertige Gegner gibt.
Spielkultur und Schnelligkeit? Kein Problem. Die Mannschaft habe ihm sehr geholfen.
Überhaupt verweist Velykky auf seine Mitspieler. Ein Alleinunterhalter will er nicht sein.
"An meinen Toren müssen alle mitarbeiten, sie sind immer ein Verdienst der Mannschaft."
In zehn Spielen warf er 69 Tore (davon 17 Siebenmeter). Der Neuling erfasst Situationen ebenso flink
wie er den Ball dribbelt, er wirkt elegant wie ein Basketballer, hat einen harten Wurf und ist
keineswegs zimperlich. Zu detaillierten Statements fehlen dem jungen Mann noch die Vokabeln.
Zwar paukt Velykky drei Stunden in der Woche eifrig Deutsch, doch leichter ist es für ihn den Ball zu dribbeln.
Und was Velykky auf dem Parkett demonstriert, zeugt von einer exzellenten Schule. Bei der
EM 2000 in Kroatien katapultierte sich der Nobody zum Shooting Star.
Sein Land belegte den letzten Platz, doch Velykky wurde Torschützenkönig.
Velykky besticht nicht nur durch seine Qualitäten im Angriff, selbst in der Abwehr setzt
ihn der TuSEM ein, obwohl man ihm gerade dort Defizite nachsagt. Oleg Velykky akzeptiert
solche Urteile mit aufreizendem Gleichmut. Und als ihm im Pokalkampf gegen Wetzlar
ein Veilchen verpasst wurde, zuckte er nur lächelnd die Schultern und meinte lakonisch: "Das ist Bundesliga."
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