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15./16.05.2001 - Letzte Aktualisierung: 16.05.2001 Bundesliga

Letztes Heimspiel gegen abstiegsbedrohten TuS Nettelstedt

Update #2

Hier geht's zur Aktualisierung vom 16.05. und vom 15.05...

Kann sich der TuS noch retten?
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Im letzten Heimspiel der Saison empfängt der "Noch-Meister" THW Kiel am Mittwoch um 20.00 Uhr den stark abstiegsgefährdeten TuS Nettelstedt.
Die Ostwestfalen starteten mit einem ausgeglichenen Punktekonto von 12:12 Zählern in die Saison (siehe Kurve Nettelstedt). Doch dann ging es nur noch bergab, auch die Entlassung des ersten Trainers Zlatko Feric und die Inthronisierung von Milomir Mijatovic - zuvor Manager des TuS - als Chef-Coach halfen den Nettelstedtern nicht: Nach 0:12 Punkten lag man Mitte Februar erstmals auf einem Abstiegsplatz, Mijatovic mußte ebenfalls gehen, Jörn-Uwe Lommel, zuvor in Essen geschaßt, kam. Mit dem neuen Trainer gelang dann nach 7:3 Punkten immerhin der Sprung auf den rettenden Platz 14, doch eine Verletzungsmisere gepaart mit einem zu kleinen Kader stürzten den TuS, der seit fünf Spielen nicht mehr gewonnen hat, zurück in den Abstiegsstrudel. Am vergangenen Wochenende setzten die Fans dann alle verbliebene Hoffnung in einen Sieg in eigener Halle gegen den im Mittelfeld befindlichen Nachbarn GWD Minden gesetzt hatten, doch mit 22:27 (10:10) setzte es für eine dezimierte und ausgelaugte Nettelstedter Mannschaft eine deutliche Niederlage gegen einen durchschnittlichen Gast.

In den verbleibenden zwei Spielen beim THW und gegen Wallau (siehe Restprogramm Abstiegskandidaten) wird es für den City-Cup-Sieger von 97 und 98 nun ganz schwer, die Klasse zu halten. Der TuS steht punktgleich vor Eisenach auf Platz 16, Dormagen lauert hinter beiden mit einem Minuspunkt mehr. Trainer Jörn-Uwe Lommel: "Mit tut's sehr leid, aber ein bißchen Hoffnung bleibt uns ja noch. In Kiel müssen wir aufpassen, daß uns das Torverhältnis nicht kaputtgeht und dann müssen wir gegen Wallau noch einmal alles versuchen. " Bitter für den TuS ist, daß man in dieser Situation diverse angeschlagene oder verletzte Spieler zu verzeichnen hat. Rückraumshooter Julian Duranona zog sich einen Achillessehnenanriß zu und fällt für mindestens sechs Monate aus. Spielmacher Markus Hochhaus konnte das Spiel gegen GWD nicht beenden, er fiel Mitte der zweiten Halbzeit mit einer Aduktorenverletzung aus, Farkas mußte schon vor dem Spiel passen, Skerka, Bahtijarevic, Piller und Mikulic sind angeschlagen. Lommel: "Wenn ich die medizinische Situation der Mannschaft vorher gekannt hätte, hätte ich den TuS in dieser Saison wohl kaum übernommen." Daß sogar Co-Trainer Bert Fuchs zuletzt auf dem Spielfeld ran mußte, "zeigt auch, in welcher Situation wir stehen", so Lommel.

Um die letzte Chance zu nutzen, holte das TuS-Management für die letzten Spiele zwei Bundesliga erfahrene Haudegen aus dem Ruhestand. Aus München stieß der in Kiel nicht bei allen Fans beliebte Peter Leidreiter zu den Ostwestfalen (siehe Extra-Bericht). Auch Gunnar Schmidt (35), langjähriger Kapitän des VfL Fredenbeck und heute für das Management des Zweitligisten verantwortlich, soll die TuS-Abwehr verstärken. Beide trainieren seit Anfang Mai bei den Lübbeckern. Den weiterern Kader der Nettelstedter stellten wir im ausführlichen Vorbericht zum Hinspiel vor, das der THW im Dezember klar mit 29:25 (13:12) gewann (siehe Bericht).

Auch wenn der TuS in höchster Abstiegsnot ist, der THW hat keine Punkte zu verschenken. Im Kampf um die Europapokalplätze brauchen die Zebras jeden Zähler. Noch ist Wallau (Restprogramm: Magdeburg (H), Nettelstedt (A)) mit 50:22 vor dem THW Kiel (Restprogramm: Nettelstedt (H), Hildesheim (A)) mit 49:23 (und dem besseren Torverhältnis) und dem TUSEM Essen (Restprogramm: Flensburg (A), Schwartau (H)) mit 46:26. Diese drei Vereine rangeln um Platz vier und fünf, wobei nur Platz vier sicher zur Teilnahme im EHF-Pokal berechtigt. Platz fünf würde nur im Falle, daß Flensburg nicht Meister wird, reichen.

Top-Torjäger des TuS: Sven Lakenmacher.
Top-Torjäger des TuS: Sven Lakenmacher.
Verloren hat der THW in eigener Halle gegen den TuS noch nie, nur in der Saison 77/78 reichte es nur zu einem Unentschieden. In der letzten Saison setzte es zum Saisonauftakt für Nettelstedt eine derbe 20:33-Abfuhr in der Ostseehalle (siehe Bericht und Gegnerdaten).

Mit Abstand bester Schütze bei Nettelstedt ist der ehemalige National-Linksaußen Sven Lakenmacher, der mit 175 Toren (davon null Siebenmeter!) in 36 Spielen klar die TuS-Torschützenliste anführt. Ihm folgt dicht Markus Hochhaus (172/81, 36) und Zoran Mikulic (136/18, 33).

Aktualisierung vom 15.05.

Nettelstedt hat zur Zeit eine dramatische Personalsituation. Wie berichtet fällt Duranona wegen eines Achillessehnenabrisses bis zum Beginn der Rückrunde 2001/02 aus und Farkas' alte Rückenverletzung (Bandscheibe) ist im Spiel gegen Wetzlar wieder aufgebrochen. Gegen Minden hat er nicht spielen können, wahrscheinlich ist für ihn die Saison beendet Hochhaus wird definitiv nicht spielen, da er am Mittwoch nachmittags die schriftliche Abschlussprüfung seiner Ausbildung zum Industriekaufmann schreibt. Zoran Mikulic ist seit der WM schwer angeschlagen, er kann eigentlich überhaupt nicht springen, quält sich aber dennoch über die Runden, ebenso wie Tobias Skerka, der an einer Meniskusverletzung leidet.

Höchstwahrscheinlich wird die beiden Redeker-Zwillinge (Sebastian Linkshänder, Christian Rechtshänder) einsetzen. Er sagte auf der letzten Pressekonferenz, er wolle den beiden die Chance geben, Ostseehallenluft zu schnuppern. Es ginge nur darum, das Torverhältnis nicht allzu sehr zu verschlechtern.

So wie es aussieht, wird der TuS mit Lakenmacher, Piller, Skerka, Mikulic, Beuchler und Bahtijarevic im Angriff spielen, wobei es durchaus sein kann, daß Sebastian Redeker für Zoran spielt. Eine weitere "Alternative": Christian Redeker RL, Beuchler RM, Schmidt am Kreis. Letzte Möglichkeit: Keeper Grote wird Feldspieler.

Peter Leidreiter dagegen wird in der Ostseehalle nicht spielen, er hat seine maximal zulässigen zwei Spiele für den TuS bereits absolviert.

Danke an Helge Olaf Käding für diese letzten News!

Aktualisierung vom 16.05.

Axel Geerken und Wolfgang Schwenke "werden auf jeden Fall würdig verabschiedet", sagt THW-Manager Uwe Schwenker. Im Fall Schwenke scheint das letzte Wort allerdings noch nicht gesprochen, laut KN steht eine Lösung als Aushilfsspieler im Raum. Er könne sich eine weitere Zusammenarbeit mit Schwenke durchaus vorstellen, sagt Serdarusic, "aber letztlich entscheiden die wirtschaftlichen Gründe."

Definitiv keine Verabschiedung gibt es für Nenad Perunicic. "Er hat vor Jahresfrist bei mir in der Wohnung gesessen, den Antrag auf Spielerlaubnis bis 2004 und eine Vertragsanzeige unterschrieben. Zudem hat er die Zusage für zum Bleiben gegeben. Es existiert ein gültiger Vertrag. Also muß er bleiben", erklärt Serdarusic noch einmal den bekannten THW-Standpunkt. Ein erster Termin vor dem Arbeitsgericht hatte bisher keine Klärung gebracht.

Verzichten müssen wird der THW wahrscheinlich auf Steinar Ege. Der Norweger leidet an einem Knorpelschaden im Knie, der operiert werden muß (siehe Sonder-Bericht).

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

Wolle und Axel laufen das letzte Mal in der Ostseehalle auf

Für zwei THW-Spieler wird der Mittwoch abend ein ganz besonderer sein, denn Wolfgang Schwenke und Axel Geerken erleben mit dem Match gegen Nettelstedt ihr letztes Bundesligaspiel für den THW in der Ostseehalle. Ein ausführlicher Artikel zum Abschied der beiden folgt.

Ob es aber auch für Nenad Perunicic, der scheinbar nach Magdeburg wechseln will, der letzte Auftritt im Zebra-Dress vor Kieler Publikum sein wird, ist weiter ungewiß.

Ein Haudegen kehrte zurück - Peter Leidreiter half bei Nettelstedt aus

Ein Lichtschimmer taucht am verletzungsbedingt dunklen Bundesliga-Himmel des TuS Nettelstedt auf. In der angespannten Personalsituation, in der neben dem Totalausfall von Duranona jetzt auch Lakenmacher, Mikulic und Farkas mit Verletzungsproblemen kämpfen, kommt ein Norddeutscher aus Bayern, um den "Rothemden" zumindest für zwei Spiele unter die Arme zu greifen. Peter Leidreiter heißt der Mann, der bis 1998 Erstliga-Handball für die SG Flensburg-Handewitt spielte und 1987/88 für eine Saison auch das Zebra-Dress trug.

TuS-Trainer Jörn-Uwe Lommel, der nach eigenem Bekunden mit allen möglichen Spielern gesprochen hatte, um die schwierige Lösung für den Duranona-Ausfall zu finden, war nach einem Gespräch mit Flensburgs "Manni" Werner auf den Namen Leidreiter gestoßen. Den machte er dann in der bayerischen Oberliga beim TSV Unterhaching ausfindig. Leidreiter ließ sich nicht lange überreden und sagte nach Klärung der beruflichen Dinge zu. "Peter Leidreiter gehörte in den Entwicklungsjahren der SG Flensburg-Handewitt zu den stärksten Abwehrspielern, die die SG in ihren Reihen hatte. Er ist es gewohnt eine Mannschaft im Defensivbereich zu führen und er soll bei uns eine Schlüsselposition übernehmen. Natürlich kann er sich nicht mehr in 98er-Topform präsentieren, aber er kann uns für zwei Spiele helfen", beschreibt Lommel seinen spektakulären Neuzugang.

In einem Gespräch mit der "Lübbecker Kreiszeitung" ließ Peter Leidreiter noch einmal kurz seine wesentlichen Stationen Revue passieren. Seine Karriere nach der A-Jugend begann übrigens beim THW Kiel, dann ging es über Bramstedter TS zum VfL Bad Schwartau (2 Jahre) und von dort zur SG Flensburg-Handewitt (6 Jahre). 1998 wechselte er zu DHK Flensburg (Regionalliga) und 1999 aus beruflichen Gründen nach München (TSV Unterhaching). Dort hat er sich bis heute fit gehalten, spielte in der vergangenen Saison noch und wollte sich in dieser nur fit halten. Als Not am Mann war, sprang er zu Anfang des Jahres ein und kann deswegen jetzt nur für zwei Spiele beim TuS aushelfen. Der Mann, der sich einen Ruf als robuster, standfester Abwehrstratege erworben hat, meinte: "Ich habe nach dem Angebot von Jörn-Uwe Lommel nicht lange gezögert. Zum einen war es eine reizvolle sportliche Herausforderung. Zum anderen treffe ich wieder mit Markus Hochhaus und Tobias Skerka zusammen, und die anderen kennt man ja auch aus den damaligen Duellen." Seit Ostern, da fand das entscheidende Gespräch mit Trainer Lommel statt, hat der 35jährige Leidreiter, der als Projektleiter im EDV-Bereich arbeitet, sein Training ordentlich intensiviert, neben Ausdauer- und Krafttraining hat er auch die Trainingsarbeit in seinem Team wieder stark intensiviert. "Ich bin vom Spielertyp ein Allrounder und hoffe, dass ich den TuS entlasten kann oder eine Alternativer biete, wenn Probleme ausgebügelt werden müssen. Ich glaube, dass der TuS gute Chancen auf den Klassenerhalt hat, denn auf ein Himmelfahrtskommando wollte ich mich bestimmt nicht einlassen".

Peter Leidreiter wird in der Ostseehalle nicht spielen, er hat seine maximal zulässigen zwei Spiele für den TuS bereits absolviert.

Begeisterung

Nach dem turbulenten Auf und Ab in dieser Spielzeit kehrte in Nettelstedt zwischenzeitlich wieder Zuversicht ein. Coach Jörn-Uwe Lommel hatte großen Anteil daran.

Beim Handball-Bundesligisten TuS Nettelstedt ist seit dem Amtsantritt Jörn-Uwe Lommels im März sehr viel passiert. Zwar konnte der nach Zlatko Feric und Milomir Mijatovic mittlerweile dritte Übungsleiter dieser Saison die Berg- und Talfahrt der Ostwestfalen nicht bedeutend verändern. Aber immerhin konnte der TuS Nettelstedt zwischenzeitlich einmal die Abstiegsplätze verlassen, auch wenn nun wieder gezittert werden muss. Nach den vielen negativen Schlagzeilen um Steueraffären und Altlasten sowie drohendem Lizenzentzug scheint jetzt zumindest endlich wieder die nötige Ruhe eingekehrt zu sein. Mit Jörn-Uwe Lommel schaut man jetzt wieder ein wenig positiver in die Zukunft.

Die Spieler sind total begeistert von ihrem neuen Coach. "Er spricht viel mit uns und gibt uns Selbstvertrauen. Er besitzt das nötige Fingerspitzengefühl, die Stärken jedes Einzelnen heraus zu kitzeln. Und es wird wieder um jeden Ball gekämpft, wir treten als Einheit auf. Ich freue mich vor allem darüber, dass wir uns die Zuschauer zurückerobert haben", meinte ein total zufriedener Markus Hochhaus unlängst. Zoran Mikulic hält ebenfalls sehr viel von dem neuen Coach. "Schade, dass ich am Saisonende gehe. Mit Jörn-Uwe Lommel hätte ich gerne länger zusammen gearbeitet. Der ist absoluter Profi. Der Trainer hat einen Plan. Was er sagt, hat Hand und Fuß. Es gibt klare Anweisungen. Jeder weiß, was er zu tun und zu lassen hat", ist der Linkshänder angetan von den Qualitäten des neuen Trainers. "Wir sind wieder eine Mannschaft. Es macht wahrscheinlich wieder Spaß zuzuschauen, weil etwas von uns rüberkommt", hat auch Sven Lakenmacher feststellen ksnnen. Tomislav Farkas, unter Lommels Vorgängern nur wenig berücksichtigt, hat ebenfalls nur positive Erfahrungen gemacht. "Ich habe wieder Selbstvertrauen bekommen, weil der Trainer mir vertraut", freut er sich über seine vermehrten Spielanteile.

TV- und Radio-Tips:


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