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02.09.2001 Vorbereitung

THW und Flensburg trennen sich nach 80 Minuten mit 37:37

Testspiel: 02.09.2001, So., 17.000: THW Kiel - SG Flensburg-Handewitt: 37:37 (25:26, 11:12)
Update #5

Der THW und die SG Flensburg-Handewitt trennten sich heute in einem Testspiel in Preetz mit 37:37. Nach regulären 60 Minuten hatte Flensburg vor 700 Zuschauern mit 26:25 die Nase vorn, der THW gewann dagegen die zusätzlich vereinbarten 20 Minuten mit 12:11.
TV-Trubel beim Testspiel -  Rasmussen im Interview.
TV-Trubel beim Testspiel - Rasmussen im Interview.
Daß es für beide Teams kein "normales" Testspiel war, merkte man von Beginn an. Beide Mannschaften begannen hektisch, scheinbar unter dem Druck stehend, unbedingt gewinnen zu wollen. Auszeichnen konnten sich in den ersten Minuten nur die Torhüter, Fritz und Holpert machten jeweils zwei Großchancen zunichte. Dann markierte SG-Kapitän Jan Fegter mit dem 1:0 (4.) den ersten Treffer des Spiels, Nikolaj Jacobsen glich per Strafwurf zum 1:1 aus (5.).

Wieviel Emotionen gerade in der ersten Viertelstunde im Spiel waren, wurde einem zwei Minuten später von Bogdan Wenta anschaulich demonstriert. Wenta erzielte einen Treffer, doch die Schiedsrichter pfiffen Tor ab, in der Annahme, der Ball wäre neben das Tor gegangen. Wenta hob vor Aufregung fast vom Boden ab, trat erregt gegen die Hallenwand. Es ging eben doch um mehr, als man in einem Vorbereitungsspiel annehmen würde...

Olsson machte sechs Tore.
Klicken Sie zum Vergrößern! Olsson machte sechs Tore.
Trotz des der SG versagten Treffers gingen die Flensburger durch Tore von Stryger und Wenta mit 3:1 (9.) in Führung, während der THW in der Offensive etwas zu unkontrolliert agierte und mehrfach den Ball verlor. Staffan Olsson hielt den THW mit einem Gewaltwurf zum 2:3 (9.) im Spiel, doch die SG behielt vorerst weiter das Heft in der Hand, auch wenn der THW durch Jacobsen (4:4 durch Siebenmeter, 14.), Pettersson (5:5 vom Kreis, 16.) und erneut Jacobsen (6:6 durch Siebenmeter, 17.) dran blieb.

Und wieder war es der "alte Schwede" Olsson, der entscheidend für den THW traf. Seine zwei Rückraumtore zum 7:7 (19.) und 8:7 (21.) brachten die erste Kieler Führung. Stefan Lövgren erhöhte dann - mit seinem ersten Tor - zum 9:7 (25.) nach schönem Anspiel von Demetrio Lozano. Der Spanier hatte mit eigenen Wurfversuchen wenig Glück, meist hieß die Endstation Holpert oder SG-Deckung. Auch beim folgenden Siebenmeter fehlte ihm einw enig Fortune, er scheiterte am für den Strafwurf eingewechselten SG-Neuzugang Frode Scheie.

Igor Lavrov war mit 7 Toren bester Werfer der SG.
Klicken Sie zum Vergrößern! Igor Lavrov war mit 7 Toren bester Werfer der SG.
Die THW-Führung hatte nur kurz Bestand, zwei Tore von Lavrov und ein Treffer von Knorr ließen die Flensburger wieder in Führung gehen: 10:9 (28.). Ein schöner Außentreffer von Johan Pettersson markierte den erneuten Ausgleich (10:10, 29.). Kurz vor der Pause führt Flensburg dann wieder mit 12:10, doch Niko Jacobsen erwies sich einmal mehr als sicherer Strafwurfschütze: Fünf Sekunden vor der Pause verwandelte er zum 11:12-Anschluß.

Nach Wiederanpfiff egalisierte der THW durch einen erneuten Strafwurf von Jacobsen. Berge traf zum 13:12 (32.), doch Lövgren stellte nach schnellem Anwurf wieder das Unentschieden her (13:13, 34.). Die Regeländerung wurde durch den THW häufig genutzt, nach Gegentreffer setzten die Zebras meist sofort nach.

In der 36. Minute kam Morten Bjerre auf die rechte Rückraumposition, der Däne traf prompt zum 14:13 (36.), Olsson erhöhte zum 15:13 (37.). Doch auch in den zweiten 30 Minuten konnte sich keines der beiden Teams entscheiden absetzten. Flensburg glich zum 15:15 aus (38.), der THW führte wieder mit 17:15 (40.) - übrigens durch Jacobsens ersten Feldtreffer - Flensburg glich erneut aus, 17:17 (43.), 18:18 (44.), 19:19 (50.). Besonders in dieser Phase verdeutlichte Mattias Andersson, der zu Beginn der zweiten 30 Minuten in den Kieler Kasten gekommen war, was für eine Verstärkung er für den THW sein wird. Innerhalb von zwei Minuten parierte er drei hundertprozentige Chancen der SG: Jan Fegter konnte zwei Gegenstöße nicht an dem Schweden vorbei ins Kieler Tor bringen und auch Berge konnte frei am Kreis keinen Treffer erzielen.

Andersson trieb Fegter fast zur Verzweiflung.
Andersson trieb Fegter fast zur Verzweiflung.

Nach SG-Führung (20:19, 50.) war der THW dann wieder am Drücker, ging seinerseits mit 23:21 (55.) und 24:22 (56.) in Führung, bis die Zebras durch einen Doppelschlag von Makowka und ein Tor von Fegter mit 24:25 ins Hintertreffen gerieten.
Sören Haagen erstmals im THW-Tor.
Klicken Sie zum Vergrößern! Sören Haagen erstmals im THW-Tor.
Stefan Lövgren egalisierte zwar noch zum 25:25, doch nach Kreistor von Thomas Knorr hieß es nach 60 Minuten 26:25 für Flensburg-Handewitt.

Zum Anpfiff der "dritten" Halbzeit sahen die THW-Fans dann erstmals Sören Haagen im Kieler Tor, und das noch gegen seine ehemalige Flensburger Mannschaft. Auch Haagen zeigte, wie schon seine zwei Vorgänger, eine ansprechende Leistung und konnte sogar einen SG-Strafwurf parieren. "Es war ein schönes Gefühl, wieder dabei zu sein. Ich hatte keine Schmerzen und fühlte mich gut", sagte Haagen nach dem Spiel erleichtert. Ohne Groll drückte auch Jan Holpert gegenüber den Kieler Nachrichten seinem ehemaligen Kollegen die Daumen: "Ich hatte eine schöne Zeit mit Sören, hoffentlich kommt er wieder auf die Beine."

In der Schlußphase traf  Lozano dreimal.
Klicken Sie zum Vergrößern! In der Schlußphase traf Lozano dreimal.
In diesen weiteren 20 Minuten platzte dann auch bei Demetrio Lozano endlich der Knoten. Der Spanier traf mit drei schönen Rückraumtreffern zum 27:27 (65.), 29:30 (68.) und 31:33 (72.), nachdem die SG - besonders durch Fegters Gegenstöße - zuvor mit 30:27 (67.) und 33:30 (72.) in Führung gegangen war. Flensburg hielt den Vorsprung über 35:34 (75.) bis zum 37:36 (39.) aufrecht, als Pettersson zum 37:37-Endstand traf.

Beste Werfer beim THW waren Jacobsen (10/6) und Lövgren (9/1). THW-Coach Noka Serdarusic, der heute seinen 51. Geburtstag feierte, zeigte sich besonders mit der Abwehrleistung - der THW spielte zumeist 6:0 - zufrieden, im Angriff habe man zuviel gewollt und es zu oft mit Gewalt versucht. Bei Flensburg waren Lavrov (7) und Christiansen (7/5) am erfolgreichsten.

Hier geht's zu den Fotos des Testspiels gegen Flensburg...

Stimmen zum Spiel:

SG-Manager Werner:
Eigentlich bin ich froh, daß Partizan Belgrad abgesagt hat, bei solch einem Testspiel.

Daß wir so konzentriert agieren würden, hätte ich uns nicht zugetraut. Unsere Leistung stimmt mich sehr optimistisch. Auch die "neue" 3:2:1-Deckung hat sehr gut funktioniert.

THW-Trainer Noka Serdarusic:
Gratulation vor dem Spiel: Blumen von Dierk Schmäschke zum 51. Geburtstag.
Gratulation vor dem Spiel: Blumen von Dierk Schmäschke zum 51. Geburtstag.
Solch ein Spiel hatten wir vor dem Bundesligastart gebraucht. In Zukunft sollte man so etwas vielleicht öfter einmal machen...

Es war heute viel mehr drin als in den vorherigen Vorbereitungsspielen.

Bisher war ich meist mit dem Angriff zufrieden, heute war es eher umgekehrt. Wir haben in der Offensive verkrampft, mit zu viel Gewalt gespielt, haben zu viel Kampf im Angriff gezeigt. Insgesamt waren wir zu ideenlos, zeigten ohne Ball zu wenig Bewegung. Vielleicht lag es daran, daß man unbedingt gewinnen wollte.

Ein starkes Duo: Fritz und Andersson.
Klicken Sie zum Vergrößern! Ein starkes Duo: Fritz und Andersson.
Zu unseren Torhütern: Henning Fritz hat sehr gut angefangen. Mattias Andersson hat heute gezeigt, daß wir nicht irgendeinen Torhüter geholt haben, sondern einen sehr guten. Und Sören Haagen hat gezeigt, was er kann, insbesondere, wenn man sieht, daß er doch noch einen Trainingsrückstand hat.


SG-Rechtsaußen Sören Stryger:
Sören Stryger.
Klicken Sie zum Vergrößern! Sören Stryger.
Hier ist alles ganz neu für mich. Aber ich weiß, daß die Spiele SG gegen THW immer etwas ganz besonderes sind.

THW-Torhüter Henning Fritz:
Henning Fritz.
Klicken Sie zum Vergrößern! Henning Fritz.
Ich finde, hier in Kiel ist der Zusammenhalt momentan noch etwas größer. Gut, wir haben bisher noch keine Streßsituation gehabt, sprich Bundesliga, Negativerlebnisse, ... Von daher ist es auch relativ einfach. Im Endeffekt zeigt sich die Mannschaft, wenn's drauf ankommt.

TV-Tips:

  • N3, So., 22.00: "Sport3": Gast ist unter anderem Bundestrainer Heiner Brand N3 Logo
     
  • Sat1, Mo., 17.30: Sat1 regional "17.30 live"

VB, Testspiel: 02.09.01, So., 17.00: THW Kiel - SG Flensburg-Handewitt: 37:37 (24:25, 11:12)

Logo THW Kiel:
Fritz (1.-30.), Andersson (31.-60.), Haagen (61.-80.); Wislander (1), Pettersson (5), Jacobsen (10/6), Bjerre (2), Lozano (3), Petersen, Lövgren (10/1), Schmidt (1), Scheffler, Olsson (5); Trainer: Serdarusic
Logo SG Flensburg-Handewitt:
Holpert (1.-60.), Scheie (61.-80. und drei 7m); Schröder (1), Fegter (6), Wenta (3), Makowka (2), Christiansen (7/5), Klimovets, Stryger (2), Knorr (5), Jeppesen (3), Lavrov (7), Berge (1); Trainer: Rasmussen
Schiedsrichter:
Brauer (Hamburg) / Holm (Hagen)
Zeitstrafen:
THW: 4 (Bjerre, zweimal Lozano, Lövgren);
Flensburg: 3 (zweimal Klimovets, Jeppesen)
Siebenmeter:
THW: 7/6 (Lozano scheitert an Scheie);
Flensburg: 6/5 (Haagen pariert)
Spielfilm:
1., 30 Minuten: 0:1, 1:1, 1:3, 2:3, 2:4, 4:4, 4:5, 5:5, 5:6, 6:6, 6:7, 9:7, 9:10, 10:10, 10:12, 11:12;
2., 30 Minuten: 12:12, 12:13, 15:13, 15:15, 17:15, 17:17, 18:17, 18:18, 19:18, 19:20, 20:20, 20:21, 23:21, 23:22, 24:22, 24:25, 25:25, 25:26;
3., 20 Minuten: 26:26, 26:27, 27:27, 27:30, 30:30, 30:33, 32:33, 32:35, 34:35, 34:36, 35:36, 35:37, 37:37
Zuschauer:
700 (ausverkauft) (Blandford-Halle, Preetz)
Spielgraphik:
Spielgraphik


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