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12./13.04.2002 - Letzte Aktualisierung: 13.04.2002 Bundesliga

Hamelns letzter Auftritt in der Ostseehalle

Niedersachsen ziehen sich in die Regionalliga zurück

Update #1

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Die Mannschaft der SG Hameln wird am Ende der Saison auseinanderbrechen, denn die meisten Verträge gelten nur für die 1. und 2. Liga:
Klicken Sie für weitere Infos! Die Mannschaft der SG Hameln wird am Ende der Saison auseinanderbrechen, denn die meisten Verträge gelten nur für die 1. und 2. Liga:

Für die SG Hameln wird das Punktspiel am Samstag (Anpfiff 19.30 Uhr) beim THW Kiel für lange Zeit der letzte Auftritt in der Kieler Ostseehalle sein. Die Geschäftsführung der Spielbetriebs-GmbH hat beschlossen, sich nach der Saison in die Regionalliga zurückzuziehen, nachdem der Ligaausschuß dem designierten Absteiger (7:45 Punkte, Platz 18) signalisiert hatte, wegen der Finanzprobleme der Hamelner keine Lizenz für die zweite Liga zu vergeben.
Doch neben der wirtschaftlichen Misere konnte sich die SG Hameln auch sportlich nicht retten. Der Vizemeister von 1995 und EHF-Pokal-Finalist 1996, der 1998 in die zweite Liga abstieg und zu Beginn dieser Saison endlich wieder den Sprung ins Oberhaus schaffte, hatte fast keine Chance in Deutschlands höchster Spielklasse. Ab dem zweiten Spieltag belegte man konstant Tabellenplatz 18 (siehe Kurve Hameln) und mußte gerade zu Beginn der Saison derbe Niederlagen hinnehmen (in Nordhorn 25:42, in Wallau 21:43).

Die sieben Pluspunkte resultieren aus einem überraschenden 25:25-Unentschieden gegen Flensburg, einem 21:21-Remis bei der SG Willstätt (zugleich der einzige Auswärtspunkt), einem 31:24-Heimsieg gegen Göppingen, einem 25:25-Unentschieden gegen Großwallstadt und einem 32:30-Sieg über Willstätt am vergangenen Mittwoch.

Der Kader der SG Hameln veränderte sich im Laufe der Saison stark. Rückraumshooter Damir Randoncic, in der kommenden Spielzeit beim TUS N-Lübbecke, wechselte aus finanziellen Gründen im Februar nach Bilbao (ESP) und folgte damit dem Beispiel von SG-Kapitän Ian-Marko Fog, der schon Ende November zu Ciudad Real (ESP) ging. Gewechselt wurde auch der Trainer. Für Nika Beslac kam Mitte November vom Oberligisten Braunschweig Volker Mudrow, doch auch er konnte keine sportliche Wende herbeiführen. Aus finanziellen Gründen wurden dann zum 31. März die Neuzugänge Latchimy und Piller und Torhüter Hoffmann gekündigt. Latchimy und Piller wandten sich an das Arbeitsgericht, Hoffmanns Kündigung wurde zurückgezogen, weil für die etatmäßige Nummer eins zwischen Pfosten, Daouda Karaboue, die Saison wegen eines Schadens am Innenbandes im Knie und einer Verletzung der Patellasehne beendet ist. Trotz der Kündigungen gab es auch weitere Neuzugänge: Mitte der Saison wurde der junge talentierte Mittelmann Maik Machulla vom SC Magdeburg ausgeliehen, zudem wurde schon Ende November der Litauer Mariusz Kasmauskas verpflichtet.

Das Hinspiel gewann der THW in der Rattenfängerhalle klar mit 30:21 (18:12) (siehe Bericht).

Aktualisierung vom 13.4.2002

Aus den Kieler Nachrichten vom 13.4.:

Die schwache Leistung in Schwerin wollten weder Trainer Noka Serdarusic noch Manager Uwe Schwenker schön reden. Allerdings legen sie Wert darauf, dass sie vor einer Saison mit sieben Neuzugängen und sich schnell abzeichnendem Verletzungspech ihre Schützlinge nicht in die Rolle des Meisterschaftsfavoriten gesteckt haben. "Wir haben lange Zeit über die Erwartungen gespielt. Wer hätte gedacht, dass wir jetzt vier Punkte vor Magdeburg stehen würden?", gibt Serdarusic ein Beispiel dafür, wie wenig im Sport planbar ist. Am Mittwoch hat er zum ersten Mal die nötige Einstellung vermisst. "Wenn wir stark anfangen und dann irgendwann einbrechen, ist das in Ordnung", sagt Serdarusic mit Blick auf die angeschlagene Physis vieler Leistungsträger, "ich weiß ja, dass wir nicht über 60 Minuten Spitzenleistungen bringen können. Aber in Schwerin haben wir erst acht Minuten vor Schluss angefangen Handball zu spielen."

Natürlich geht der THW heute als haushoher Favorit in die Partie gegen den Tabellenletzten aus Hameln. Dort gehen zum Saisonende die Bundesliga-Lichter aus. Das macht die Aufgabe aus Serdarusic' Sicht nicht leichter: "Die verspüren jetzt keinen Druck mehr. Jeder kann profitieren, jeder spielt für sich und macht Werbung in eigener Sache. Und so spielen sie besser als vorher." Beim 20:22 in Magdeburg verhinderte nur ein überragender SCM-Keeper Gaudin eine Sensation, anschließend ging die SG Willstätt den Rattenfängern von Trainer Volker Mudrow (32:30 für Hameln) auf den Leim, überragend dabei der Hamelner Rückraum mit dem Litauer Mariusz Kasmauskas, Maik Machulla und Jovan Kovacevic.

Für das Europacup-Finale am 20. April (15 Uhr) gegen Barcelona sind 8000 Tickets verkauft. Die Kassen der Ostseehalle sind heute von 18 bis 19.30 Uhr geöffnet, es gibt auch noch ein Restkontingent für die Partie gegen Hameln.

(Von Jens Kunkel, aus den Kieler Nachrichten vom 13.4.)

In einem Interview mit der DeWeZet stellte Hamelns Trainer Volker Mudrov die Stimmung vor dem heutigen Spiel so da: "Die jüngste Entwicklung hat das Team nicht übermäßig überrascht. Es war abzusehen, dass selbst beim Abstieg in die zweite Liga - im günstigsten Fall - die Rahmenbedingungen nicht zum Besten bestellt sein würden. Insofern schauen sich die Spieler nicht erst seit heute nach neuen Vereinen um. Aber sie wollen sich natürlich ordentlich verabschieden. Der Sieg über Willstätt hat neue Motivation entfacht. In Kiel wird dann auch Robin Gielen nach überstandener Magen-Darm-Grippe wieder dabei sein."

Dieser Vorbericht wird bis zum Spiel laufend aktualisiert!

Radio- und TV-Tips:


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