26./27.11.2001 - Letzte Aktualisierung: 27.11.2001 | Bundesliga |
Update #4 |
In höchster Abstiegsnot: Die SG Hameln. |
Wechselte vor wenigen Tagen nach Spanien: SG-Kapitän Ian-Marko Fog. |
Die SG Hameln galt bei den meisten Handball-Experten schon vor Saisonbeginn als klarer Abstiegskandidat. So hieß dann auch das Saisonziel der Niedersachen "Klassenerhalt". Insbesondere der Abgang von Nedeljko Jovanovic konnte sportlich nicht kompensiert werden. Jovanovic war nach zwei Faustschlägen im Spiel gegen Dormagen in der vergangenen Saison von der Vereinsführung suspendiert worden und ist inzwischen zum Champions League-Sieger Portland San Antonio (Spanien) gewechselt. Verstärkt hatte sich die SG neben dem inzwischen wieder abgegebenen Fog noch mit dem Franzosen Bernand Latchimy (RR, kam von Paris St. Germain), der schon einmal für die SG Wallau auflief, und mit dem Abwehrrecken Christian Piller vom TuS Nettelstedt - beide müssen momentan jedoch mit dem Fan-Vorwurf "Fehleinkauf" leben.
Wichtigste Spieler im Rückraum sind die Jugoslawen Jovan Kovacevic (RM) und Damir Radoncic (RL), Bodo Leckelt (RR) und der 40-jährige Stephan Hauck (RM), der seine Karriere eigentlich schon vor einem Jahr beendet hatte. Am Kreis soll es nach dem Abgang von Fog nun der Norweger Stein-Olaf Sando, der nun auch Kapitän ist, richten. Weitere Informationen über das Hamelner Team finden Sie unter Kader SG Hameln.
Im letzten Jahr gewann der THW in Hameln mit 25:23 (13:11) (siehe Bericht und Gegnerdaten).
Die Personalsituation beim THW ist unverändert. Nikolaj Jacobsen konnte keinen weiteren Schritt vorwärts machen. Sein Zustand hat sich eher leicht verschlechtert, er konnte heute beim Training nicht laufen und wird auch gegen Hameln nicht für 60 Minuten zur Verfügung stehen. Stefan Lövgren hat nach seiner Oberschenkelzerrung seinen hundertprozentigen Leistungsstand auch noch nicht erreicht, ihm fehlt einfach noch ein wenig Kraft im geheilten Muskel.
Auch im Gespräch mit Sport1 warnt Noka Serdarusic davor, das Spiel in Hameln auf die leichte Schulter zu nehmen: "Ich habe nicht vergessen, daß Hameln einen seiner beiden Punkte zuhause gegen Flensburg geholt haben. Für mich ist es unverständlich, dass die Mannschaft mit solchen Namen wie Kovacevic, Sando oder auch Radoncic so weit unten steht". Daß seine Spieler die Partie schon vor dem Anpfiff abgehakt haben und mit einer Art Überheblichkeit ins Spiel gehen, denkt Serdarusic nicht. "Ganz wichtig ist, wie wir von Anfang an in das Spiel reingehen. Normalerweise habe ich in meiner Mannschaft vernünftig denkende Menschen. Die sind alle so erfahren und haben schon alles erlebt. Auch wenn man den Gegner nicht ernst nimmt". Trotzdem will er den Gegner nicht stärker reden, als er tatsächlich ist. "Wir müssen zwar gewarnt sein, aber ich will Hameln nicht jetzt auch nicht in den Himmel heben".
Großen Respekt zollt der Kieler Coach in Sport1 dem neuen Trainer in Hameln, Volker Mudrow. "Volker hat schon mit seiner Mannschaft in der Oberliga gezeigt, daß er ein guter Trainer ist. Wie er schon als Spieler war, so ist er auch als Trainer: sehr engagiert. Er hat immer versucht, sein Bestes zu geben und das wird er jetzt auch als Feuerwehrmann in Hameln versuchen. Das geht aber nicht von heute auf morgen. Die brauchen noch Zeit."
Trotz der klaren Tendenz an der Spitze der Tabelle rechnet "Noka" laut Sport1 nicht damit, daß es beim augenblicklichen Dreikampf bleibt. "Vor der Saison hatte mit uns keiner gerechnet und jetzt stehen wir ganz oben. Man darf aber auf keinen Fall Flensburg und Magdeburg vergessen. Die Tabelle ist momentan sehr verzerrt. Man muß auch mal sehen, wo Magdeburg schon überall auswärts angetreten ist. Da ist das Punktekonto schon o.k.".
Beste Schützen bei der SG Hameln sind momentan Jovan Kovacevic (56/4 Tore) und Damir Radoncic (44/13).
Steht der THW Kiel also vor einem Spaziergang? Hans Siegert warnt: "Gegen Spitzenmannschaften legen sich unsere Jungs traditionell voll ins Zeug." Das bekam schon die SG Flensburg-Handewitt beim 25:25-Unentschieden in Hameln zu spüren. "Ich fahre lieber nach Lemgo oder Flensburg," sagt Kiels Trainer Noka Serdarusic den KN, denn "verlieren wir in Hameln, sind wir die größten Handball-Deppen der Nation." Andererseits: "Läuft alles normal, sollten wir gewinnen."
Auf der Gegenseite ist die Verunsicherung nach 2:22 Punkten bei der SG Hameln groß. Dennoch hofft Trainer Volker Mudrow, daß seine Schützlinge vor dem THW Kiel nicht in Ehrfurcht erstarren. "In diesem Spiel gegen den Meisterschaftsfavoriten haben wir nun wirklich nichts zu verlieren. Ich wünsche mir deshalb, daß meine Mannschaft endlich einmal unbelastet und damit befreit aufspielt", sagte der 32-Jährige vor dem Punktspiel Nummer 13 der Deister-Weser-Zeitung. In Sachen Mannschaftsaufstellung gibt es laut DWZ gegenüber der Schwerin-Partie keine Änderung. "Alle Spieler sind gesund", so Mudrow. Eintrittskarten sind noch im Vorverkauf und an der Abendkasse erhältlich.
Schiedsrichter der Partie sind die Herren Ehlers (Köln) / Schnarre (Hamm).
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Dazu kommt die Niederlage im Kellerduell gegen Schwerin und die sich zunehmend verschärfende Situation im Abstiegskampf. Es scheint so als gehen in Hameln schon jetzt die Lichter aus.
Sport1 sprach mit dem neuen Trainer Volker Mudrow über die Chancen der SG auf den Klassenerhalt.
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