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28.02.2001 Bundesliga

Auch ohne Wislander: THW gewinnt in Hameln

Bundesliga, 24. Spieltag: 28.02.2001, Mi., 20.00: SG Hameln - THW Kiel: 23:25 11:13
Update #3

Auch in der Bundesliga ist der THW endlich wieder zu einem Erfolgserlebnis gekommen. Ohne Kapitän Wislander, der mit einer Rückenzerrung ausfiel, kamen die Zebras zu einem hochverdienten 25:23 (13:11)-Erfolg bei der SG Hameln.
Bester Werfer mit acht Toren, davon sechs in der ersten Halbzeit: Nenad Perunicic.
Klicken Sie für weitere Infos! Bester Werfer mit acht Toren, davon sechs in der ersten Halbzeit: Nenad Perunicic.
Vor Beginn hatte THW-Coach Noka Serdarusic sich Gedanken gemacht, wie er Magnus Wislander im Abwehrverband ersetzen sollte. Seine Lösung: Er nahm Nenad Perunicic von dessen angestammter Position auf die Deckungsposition von Wislander, Wolfgang Schwenke rückte dafür auf den Abwehrplatz von Nenad Perunicic - ein guter Schachzug, wie sich zeigen sollte.

Die Partie begann ausgeglichen, nach drei Minuten stand es 2:2. Nenad Perunicic knüpfte von Beginn an an seine starke Leistung aus dem Cetinje-Spiel an und brachte mit drei Toren in den ersten 13 Minuten den THW mit 6:5 in Führung, Olsson erhöhte auf 7:5 (15.). Inzwischen hatte sich auch die umgestellte THW-Deckung gefunden. Hatte sie in den ersten zehn Minuten noch so einige Eingewöhnungsschwierigkeiten gehabt, so stand sie danach immer besser und brachte die Hamelner Angreifer zu Verzweifelung.

Nachdem Nenad aber nicht nur hinten seinen Mann stand, sondern auch vorne noch einmal zum 9:6 (18.) zugeschlagen hatte und damit die erste Drei-Tore-Führung des THW markierte, gelang Hameln zunächst der 8:9-Anschluß, doch durch Treffer von Perunicic und Olsson gelang der alte Drei-Tore-Vorsprung (11:8, 22.), der sogar auf 12:8 ausgebaut werden konnte. Jetzt hatte der THW die Chance, per Gegenstoß sogar auf 13:8 zu erhöhen, doch statt des 13. Tores beging man ein Stürmerfoul und Hameln verkürzte auf 9:12 (25.). Nach dem 13:10 (27.) verkürzte der Gastgeber kurz vor der Pause auf 11:13 durch den zweiten Treffer von Kovacevic.

Nach Wiederanpfiff gelang dem THW schnell ein Fünf-Tore-Vorsprung (18:13, 40.), der aber kurzzeitig schmolz: Der Gastgeber schaffte innerhalb von sechs Minuten den Anschluß zum 17:19. Dennoch: Der THW agierte souverän, arrangierte sich ebenso schnell mit der 5:1-Deckung, auf die Beslac umgestellt hatte, wie er vorher mit der 3:3-Abwehr der Hamelner klargekommen war. Nach dem 20:17 durch Lövgren mußte die SG Hameln dann auf Radoncic verzichten, der nach einem groben Foul gegen Olsson in der 47. Minute die rote Karte sah.

Inzwischen hatte Noka Serdarusic die Torhüter gewechselt. Für einen durchschnittlich haltenden Axel Geerken war ab der 42. Minute Steinar Ege (immer noch Schmerzen im Fuß) in den Kieler Kasten gekommen. Der Norweger parierte kurz hintereinander zwei "Hunterprozentige" - insbesondere einen Tempogegenstoß von Jovanovic - und hielt den THW auf Kurs Sieg, der mit dem 23:20 (51.) durch Lövgren weiter angesteuert wurde. Zweieinhalb Minuten vor Abpfiff wurde es noch einmal ein wenig eng, als Jovanovic zum 22:24 verkürzte. In der hektischen Schlußphase, in der die SG auf eine 4:2-Deckung umstellte, traf Jacobsen, der bester Werfer der 2. Halbzeit war, aus dem Rückraum zum entscheidenden 25:22. Zwar verkürzte Hauck wenige Sekunden vor dem Abpfiff noch einmal auf 23:25, aber auch eine doppelte Zeitstrafe gegen Petersen und Jovanovic (es war seine dritte) änderte nichts mehr am Endresultat.

Beste Schützen für den THW waren Perunicic (8.) und Jacobsen (7/1). Für Hameln traf Jovanovic mit fünf Toren am besten.

Stimmen zum Spiel:

SG-Trainer Nikola Beslac:
Gratulation. Ich hatte gehofft, mit der Leistung vom Samstag und einer kleinen Steigerung den THW zu packen, das hatten wir taktisch trainiert. Wir haben gegen den deutschen Meister gespielt, ihm einiges abverlangt, aber der THW ist eben eine gute Mannschaft.

Die Niederlage entstand durch undiszipliniertes Verhalten, das hat uns vielleicht den Sieg gekostet. Im Angriff hätten wir mit mehr Mut agieren sollen, den Gegner mehr unter Druck setzen müssen, denn der Kampf war da.

Das Potential ist da, aber die profihafte Einstellung fehlt.

Am Ende fehlte den Schiedsrichtern ein wenig die Übersicht.

THW-Trainer Noka Serdarusic:
Ich bin zufrieden über den Sieg. Gestern abend kam die Hiobsbotschaft, daß Wislander nicht einsetzbar sein würde. Daher entschied ich mich, daß Nenad von seiner angestammten Deckungsposition, der "Fünf", auf Max' Position, die "Drei" rücken sollte. Wolfgang Schwenke nahm stattdessen die "Fünf" ein. In den ersten Minuten hatten wir daher etwas Probleme in der Abwehr, aber ab der 11., 12. Minute wurde es besser und besser.

Wir standen sehr kämpferisch in der Deckung, haben uns dann einen Drei-Tore-Vorsprung zur Halbzeit erkämpft.

In der 2. Halbzeit haben wir gegen die offensive Deckung von Hameln sehr gut gespielt, auch gegen die 5:1, nur zum Schluß hatten wir mit der 4:2-Abwehr etwas Probleme.

Nenad war einer der besten der Truppe, er hat auch in der Abwehr auf ungewohnter Position seinen Mann gestanden, das war ganz wichtig. Auch Jacobsen, der Hüftprobleme hat, war stark.

Axel Geerken hat mit sechs gehaltenen Bällen in der ersten Halbzeit durchschnittlich gehalten, daher habe ich dann im zweiten Durchgang Ege gebracht, der auch gleich bei einem Hamelner Gegenstoß gegen Jovanovic einen Hundertprozentigen hielt.

[Zum Thema Meisterschaft:]
Die ist für uns abgehakt, wir müssen uns darum kümmern, in Schleswig-Holstein Zweiter zu werden.

[Frage: Kann Wislander in Cetinje eingesetzt werden?]
Das wird schwer, ich bin da skeptisch.

THW-Manager Uwe Schwenker:
Es war wichtig, wieder einmal auswärts gewonnen zu haben. Wir waren fast das ganze Spiel souverän, nur am Schluß hatten wir dann etwas Probleme.

24. Spieltag: 28.02.01, Mi., 20.00: SG Hameln - THW Kiel: 23:25 (11:13)

Logo SG Hameln:
Karaboue (1.-11., 31.-60), Hoffmann (11.-30.); Strauch (1), Kovacevic (4/1), Sando (4), Steinke, Radoncic (1), Leckelt (4), Gielen (2), Jovanovic (5), Hauck (2); Trainer: Beslac
Logo THW Kiel:
Geerken (1.-42.), Ege (42.-60.); Ernelind (1), Jacobsen (7/1), Schwenke, Bjerre, Perunicic (8), Petersen (1), Lövgren (5), Schmidt, Scheffler (n.e.), Olsson (3); Trainer: Serdarusic
Schiedsrichter:
Prang (Bergheim) / Reichl (Köln)
Zeitstrafen:
Hameln: 5 (Steinke, Radoncic, dreimal Jovanovic);
THW: 4 (Ernelind, Perunicic, Schwenke, Petersen)
Rote Karte:
Hameln: Radoncic nach grobem Foulspiel gegen Olsson (47.), Jovanovic nach dritter Zeitstrafe (60.)
Siebenmeter:
Hameln: 1/1;
THW: 4/2 (Jacobsen scheitert an Hoffmann, Perunicic scheitert an Karaboue)
Spielfilm:
1. Hz.: 1:0, 1:2, 3:2, 3:4, 4:4, 5:4, 5:7, 6:7, 6:8, 6:9, 8:9, 8:11, 8:12, 9:12, 9:13, 11:13;
2. Hz.: 11:14, 12:14, 12:15, 13:15, 13:18, 15:18, 15:19, 17:19, 17:20, 17:21, 18:21, 18:22, 19:22, 20:22, 20:23, 21:23, 21:24, 22:24, 22:25, 23:25
Zuschauer:
2400 (ausverkauft) (Rattenfängerhalle, Hameln)


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