08.08.2002 | Vorbereitung |
Update #1 |
Aus der Dithmarscher Rundschau/Marner Zeitung/Brunsbütteler Rundschau:
Rund 650 Zuschauer wollten in Burg den Deutschen Meister und EHF-Pokalsieger THW Kiel sehen. Sie bekamen ein wahres Handballfest geboten, in dem Oberligist SG Hochdonn/Süderhastedt/Burg überraschend gut mithielt. Hochdonns Trainer Kai Petersen stellte vor dem Anpfiff das Kräfteverhältnis klar: "Für den THW Kiel ist es nur ein Vorbereitungsspiel von vielen. Für uns jedoch ist es das Event des Jahres. Ich hoffe nur, dass meine Spieler nicht zu nervös in die Partie gehen." Das taten sie nicht - im Gegenteil. Die zu den weltbesten Vereinsmannschaften zählenden Kieler hatten insbesondere in der ersten Halbzeit große Schwierigkeiten, vor allem in der Deckung. Klares Zeichen: THW-Trainer "Noka" Serdarusic beorderte bereits nach wenigen Minuten den vorgezogen agierenden Nikolaj Jacobsen an den Kreis zurück. Auch Johan Pettersson holte er zu sich an die Außenlinie, um ihm taktische Anweisungen zu geben.
Die SG Hochdonn war von Trainer Kai Petersen gut auf den Gegner eingestellt worden. Auffällig, wie schnell die Gastgeber nach jedem abgeschlossenen Angriff wieder zurück in die eigene Deckung eilten, um die gefürchteten THW-Schnellangriffe zu unterbinden. Im Angriff brillierte vor allem der schnelle und treffsichere Thorge Wegers. Etwas überraschend ging der Oberligist nur mit einem 14:20-Rückstand in die Halbzeitpause. Wer aber Kiels Trainer Serdarusic beim Gang in die Kabine sah, dem war klar, dass sich die Gastgeber im zweiten Spielabschnitt warm anziehen mussten.
Mit zunehmender Spieldauer schraubten die "Zebras" das Ergebnis Tor um Tor in die Höhe. Auch stand die Abwehr nun wesentlich besser und ließ nach dem Seitenwechsel nur noch sieben Gegentreffer zu. Der Stimmung tat dies allerdings keinen Abbruch. Nach dem Spielende erfüllten die Kieler auch noch geduldig die Autogrammwünsche der Fans.
Ich war mit unserem Spiel überhaupt nicht zufrieden. Das, was unsere Abwehr hier gezeigt hat war nicht bundesligatauglich. Wir haben erst vor ein paar Tagen begonnen, mit dem Ball zu arbeiten und die Abwehr zu formieren. Ich weiß auch, dass dies Zeit braucht, aber gegen einen solchen Gegner muss das besser gemacht werden. Ansonsten bin ich aber mit unserer bisherigen Saisonvorbereitung ganz zufrieden. Die Spieler holen im Training das letzte aus sich raus. Zwar haben wir auch drei Verletzte, aber das lässt sich nicht ändern.
Das Spiel ist wesentlich besser gelaufen, als wir uns das vorgestellt haben. Gerade in der ersten Halbzeit haben wir gegen die beste Mannschaft Europas sehr gut dagegen gehalten. Kiel brauchte doch einige Zeit, um ins Spiel zu kommen. Thorge Wegers hat in der ersten Halbzeit ein Riesenspiel gemacht. In der zweiten Halbzeit hat man gemerkt, dass bei uns die Luft raus ist - gerade auch bei der Hitze in der Halle. Ich hoffe, dass wir die Euphorie in die Oberliga mitnehmen können. Wir sind auf jeden Fall besser drauf als vor der letzten Saison. Ich glaube, die Zuschauer haben eine tolle Show geboten bekommen.
Ich war positiv überrascht von der ersten Halbzeit. Sicherlich hat Kiel da auch etwas mehr zugelassen. Aber wir haben einige Spielzüge gezeigt und unsere Torchancen gut genutzt. Selbst das Kieler Tempospiel konnten wir die ersten 30 Minuten gut mitgehen. Das 14:20 zur Halbzeit sagt da eigentlich alles. Ihre große Klasse haben sie dann nach der Pause gezeigt, wo sie volles Tempo gingen, dem wir dann nicht mehr gewachsen waren. Trotzdem haben wir heute 21 Tore gegen Kiel erzielt, das ist meiner Meinung nach eine Super-Leistung. Die 43 Gegentore sind auch in Ordnung. Kompliment an die Mannschaft für ihre Moral. Sie hat nie aufgesteckt. Wir sind momentan eine richtige Einheit. Ich bin top-zufrieden. Es war für uns ein sehr gutes Vorbereitungsspiel. Es hat unsere gute Form vom vergangenen Wochenende, wo wir ein Unentschieden gegen Altenholz II erreichten und gegen Regionalligist MTV Herzhorn nur mit einem Tor verloren, unterstrichen. Jetzt müssen wir nur noch etwas an unserer Feinabstimmung feilen. Und ich muss den Spielern noch beibringen, dass sie in entscheidenden Phasen die Angriffe durchaus länger spielen müssen . dann hätten wir auch gegen den THW weniger Tore kassiert. Vor dem Spiel habe ich mich noch mit Noka Serdarusic eine halbe Stunde unterhalten - ein sehr angenehmer, ruhiger Mann.
(Von Torsten Peters, aus der Dithmarscher Rundschau/Marner Zeitung/Brunsbütteler Rundschau)
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