13.08.2002 | Pressekonferenz |
Update #2 |
Saisoneröffnungspressekonferenz.
Von links:
Kapitän Lövgren,
Trainer Serdarusic,
Neuzugang Dominikovic.
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Schwenker "optimistisch, aber realistisch".
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"Unsere 'Neuen' sind im wesentlichen natürlich unsere wiedergekehrten Langzeitverletzten Ege, Przybecki und Jacobsen." Schwenker zeigte sich insgesamt zuversichtlich und hofft, daß sich das vergangenene "Seuchenjahr" nicht noch einmal wiederholen wird.
Lövgren hatte nach Meinung von Schwenker entscheidenden Anteil am Titelgewinn, auch weil er nach der Niederlage in Schwerin "die Mannschaft an die Hand genommen hat." "Das war ganz entscheidend und hat die Truppe zusammengeschweißt." Lövgren habe beim THW das fortgesetzt, was er als Kapitän in Schweden schon früher machte. "Es wird in den nächsten fünf Jahren seine Mannschaft sein", so Schwenker.
Serdarusic: "Es paßt alles sehr gut zusammen."
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"Bisher haben wir 40 Trainingseinheiten und acht Testspiele bestritten", erläuterte Serdarusic die Vorbereitung. "Das Positive ist sicherlich, daß wir diesmal nicht so viele Neuzugänge haben. In der Mannschaft ist die Stimmung sehr gut, es paßt alles sehr gut zusammen."
Der Abgang von Wislander ist vom THW-Team verkraftet worden, so Serdarusic. "Natürlich wird uns vorne sicherlich manchmal seine Cleverness fehlen, aber ich bin mir sicher, daß Sebastian Preiß ein sehr guter Mann werden wird."
In der Abwehr bedarf das THW-Team noch einiger Abstimmung. Davor Dominikovic, der in der 6:0-Deckung die Rolle Wislanders übernehmen soll, hat in seinem Heimatverein hauptsächlich in offensiveren Deckungsverbänden gespielt. "Natürlich gilt er mit 70 Länderspielen als erfahrener Spieler, aber mit 24 Jahren ist man in Deutschland noch ein Talent", so Serdarusic, der hofft, daß der Kroate beim THW noch einiges dazulernen kann.
"Steinar Ege hat sich nach seiner langen Verletzungspause sehr gut in die Mannschaft gefunden und gegen Spitzenmannschaften gute oder sehr gute Leistungen gezeigt." Piotr Przybecki, sei zwar noch nicht wieder ganz so weit, wie in der Vorbereitung des vergangenen Jahres, aber daß er bester Spieler des Handball-Bundesliga-Cups wurde, sage schon einiges.
Der THW geht mit drei Spitzentorhütern in die Saison. "Natürlich erwarte ich, daß keiner dieser Drei zufrieden sein wird, wenn er auf der Tribüne sitzt", so Serdarusic." Spannung sei da schon vorprogrammiert, wenn die Frage komme, warum jemand auf die Tribüne müsse. "Doch es ist ja nicht gesagt, daß ich nicht mit drei Torhütern spiele", grinst der Erfolgstrainer.
Bis jetzt sei der Konkurrenzkampf sehr harmonisch abgelaufen, "wie es im Verlauf der Saison wird, müssen wir mal abwarten." Die Mannschaft verstehe sich, wie schon in der letzten Saison, jedenfalls untereinander sehr gut. "Es kommt auf die Charaktäre im Team an". Und dann sei da ja noch der Kapitän Lövgren, auf den ein großer Anteil des Erfolgs zurückzuführen sei. "Im vergangenen Jahr habe ich ihn zum Kapitän bestimmt", zuvor habe die Mannschaft zwar immer den Spielführer gewählt, doch Serdarusic glaubte, das Richtige zu tun - und bekam durch die vergangene Saison recht.
"Mir ist es wichtig, daß die Mannschaft selbst Verantwortung übernimmt", so der 51-jährige Coach, "sie soll selbstständig sein. Das war schon mein Wunsch, als ich nach Kiel kam", und mit Lövgren als Kapitän funktioniere das auch sehr gut, "die Mannschaft kann selbst einiges klären."
Positiv sei für den THW die neue Regelung des DHB, daß als zusätzlicher 13. und 14. Spieler zwei deutsche Spieler unter 23 Jahren eingesetzt werden dürfen, was beim THW auf Sebastian Preiß und Florian Wisotzki zutreffe.
Wisotzki, der in der vergangenen acht Monaten "einen Riesenfortschritt gemacht" habe, hat weiterhin zwar ein Doppelspielrecht für die HSG Tarp-Wanderup, so Serdarusic, aber er werde eher weniger für Tarp spielen. Schwenker stellte klar, zuallererst "ist das unser Spieler", aber natürlich kann er in Absprache mit Tarp dort Spielpraxis sammeln.
Sebastian Preiß hat momentan noch kein Doppelspielrecht, aber aus Sicherheitsgründen - z.B. für Spielpraxis nach einer Verletzungspause - denke man darüber nach, auch für ihn ein Doppelspielrecht (dann wieder für den TSV Altenholz) zu beantragen. "Beide sind aber primär Spieler des THW", was angesichts des engen Spielplanes sehr wichtig sei.
Lövgren: "Gleiche Ziele wie immer"
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Auch THW-Manager Schwenker erwartet eine breite Spitze: "Flensburg und Wallau haben sich ja schon zu Titelfavoriten erklärt, dazu zählen dann sicherlich auch noch Lemgo, Essen, Magdeburg und wir." "Wenn wir von Verletzungspech verschon bleiben, können wir eine gute Rolle spielen."
Roland Reime: "Außergewöhnliches geleistet."
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Reime wies darauf hin, daß die Provinzial nun in das 25. Jahr der Zusammenarbeit mit dem THW gehe. "Dies ist die längste durchgängige Zusammenarbeit eines Sponsors mit einem Verein in Deutschland - bezogen auf alle Sportarten", freute sich der Vorstandsvorsitzende der Provinzial, der gleichzeitig Beiratsvorsitzender der THW-Bundesliga-GmbH ist. "Wir empfinden die Zusammenarbeit nach wie vor als junge, frische Ehe."
Schwenker freute sich über das TV-Interesse.
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Erneut wies Schwenker auf die Wichtigkeit einer Zentralvermarktung hin. Der THW-Manager, der Leiter der Projektgruppe "TV und Zentralvermarktung" des Ligaauschusses ist, erklärte: "Natürlich erwartet uns kein TV-Sender mit offenen Armen", man brauche ein vernünftiges Konzept, ähnlich wie das der Basketballer.
Enorm wichtig sei ein fester Sendeplatz für Handball im TV. "Selbst die Experten wissen kaum, wann die TV-Übertragungen sind." Daß es bei der EM eine Einschaltquote von 3,5 bis 4,0 Mio. Zuschauern gegeben habe, habe vor allem an der Berichterstattung über die TV-Übertragungen in den überregionalen Printmedien gelegen.
Seine Hoffung gilt nun vor allem der WM 2005. Sollte im November in St. Petersburg die Weltmeisterschaft an Deutschland vergeben werden, habe die Bundesliga ein weiteres Marketingargument.
Der heutige Etat des THW betrage das Fünffache des damaligen Haushalts, der unter ganz anderen Rahmenbedingungen (z.B. nur ein ausländischer Spieler) zustande kam, die sich dann mit dem Bosman-Urteil stark veränderten. Doch dem THW gelinge weiter der Spagat zwischen wirtschaftlichem Arbeiten und Fan-Nähe, woran auch die volkstümlichen schwedischen Spieler großen Anteil hätten. Stolz zeigte sich der THW-Geschäftsführer über die Bedeutung des THW für die gesamte Region. Die Zebras hätten insbesondere die Modernisierung und Erweiterung der Ostseehalle entscheidend vorangetrieben.
Entscheidend für den Erfolg des THW war und ist aus Sicht Uwe Schwenker insbesondere die Verpflichtung von Noka Serdarusic als Trainer. "Damals habe ich zu Noka gesagt, Du wirst der Otto Rehhagel des Handballs." Schwenker hegt die Hoffnung, daß sein Erfolgstrainer den Rekord Rehhagels, der 14 Jahre bei Werder Bremen trainierte, brechen wird, "auch wenn wir noch nicht über eine Vertragsverlängerung gesprochen haben."
THW-Gesellschafter Dr. Georg Wegner.
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Seinen eigenen Anteil wollte der Rechtsanwalt und Notar jedoch nicht überbewerten: "Wir haben damals den Anschub gegeben, doch den Erfolg verdanken wir in erster Linie zwei Personen: Dem THW-Geschäftsführer Uwe Schwenker und Noka Serdarusic, einem hochqualifizierten Trainer." Der Erfolg habe sich dann schon im zweiten Jahr der GmbH sehr schnell eingestellt.
Die Einnahmen belaufen sich auf 50 Prozent aus dem Dauerkartenverkauf und 50 Prozent aus dem Sponsorenpool. Schwenker zeigte sich stolz, daß der THW in Zeiten wirtschaftlicher Probleme und dem Weggang von Marketingleiter Thorsten Storm dennoch seine Sponsorengelder steigern konnte.
(13.08.2002) | Ihre Meinung im Fan-Forum? |