Nach dem der THW über den VfL Pfullingen seinen ersten Saisonsieg errungen hat
(siehe
Bericht), will der deutsche Meister gegen
Göppingen, nur 55 Kilometer von Pfullingen entfernt, zwei weitere Punkte einfahren.
Anpfiff in der Ostseehalle ist am Sonnabend um 19.30 Uhr.
THW-Manager
Uwe Schwenker glaubt, daß
Frisch Auf Göppingen der schwerere Brocken ist:
"Wir dürfen uns nicht vom
Tabellenplatz der Göppinger blenden lassen,"
Göppingen ist zur Zeit mit 3:9 Punkten Letzter, "sie können besser spielen",
so
Schwenker.
Um zu gewinnen, müsse der THW gegen Frisch Auf an die Leistung aus
der ersten Halbzeit vom Mittwoch anknüpfen.
Zum Saisonauftakt erreichten die Schwaben ein 24:24 in Großwallstadt.
Danach gab es vier Niederlagen in Folge: Dabei konnte man gegen Lemgo und in Flensburg
die erste Halbzeit jeweils noch ausgeglichen gestalten und brach erst im Durchgang zwei
ein. Bitter dürfte die 26:29-Heimniederlage gegen Wetzlar gewesen sein. Ebenso bitter,
daß Göppingen in Magdeburg zwar zur Halbzeit mit 14:13 führte, am Ende dann aber doch
wieder mit leeren Händen dastand (23:25). Zuletzt gelang aber immerhin ein
achtbarer 30:28-Heimerfolg über Essen (siehe Kurve Göppingen).
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Starker Rechtsaußen:
David Szlezak.
©
FAG |
Im Tor der Göppinger steht mit dem ehemaligen spanischen Nationaltorhüter
Jaume Fort Mauri ein Könner seines Fachs. Die Deckung vor dem Spanier wollte man mit
den Zugängen von Lars-Henrik Walther (aus Lemgo) und Sven Liesegang (aus Magdeburg)
verstärken, doch die beiden Zugänge stabilisierten die Abwehr bisher noch nicht
wie erwartet. Im Rückraum kann Trainer Christian Fitzek auf
gefährliche Angreifer wie den Brasilianer Bruno Souza und
den ehemaligen Nationalspieler Marc Nagel. Mit dem Rechtsaußen David Szlezak
(90 Länderspiele für Österreich) ist Frisch Auf auch auf der rechten Außenbahn
stark besetzt (siehe
Kader Göppingen).
Szlezak ist mit bisher 29 Toren auch bester Werfer der Schwaben,
Souza kann ebenfalls mit 29 Toren aufwarten, gefolgt von Wulff (24).
Verzichten muß FAG momentan auf Jörn Schläger (laboriert an den Nachwirkungen einer
Operation im Schulterbereich) und Alexander Knezevic (Wade).
Im vergangenen Jahr schlug der THW die Süddeutschen in der Ostseehalle mit
28:22 (13:10) (siehe Bericht. Gegen einen starken Aufsteiger aus
Göppingen hatte der THW damals allerdings so einige Probleme (siehe Gegnerdaten
Göppingen).
Aus den Kieler Nachrichten vom 19.10.2002:
Folgt heute der nächste Streich?
THW peilt gegen Göppingen zweiten Saisonsieg an
Vor dem Kellerderby am Mittwoch gegen Pfullingen stand die Tabelle im THW-Hallenheft auf dem Kopf. In
Erinnerung an gute Zeiten hatten die Macher der Postille ihre Zebras - bis dato Letzter - an die Spitze
der Handball-Bundesliga gehievt. Der eigentliche Spitzenreiter aus Lemgo musste das Schlusslicht geben:
Galgenhumor, der seine Lacher fand. Doch dieser Spaß hat nach dem deutlichen 30:19 über Pfullingen ein
Ende, Kiel "rutschte" mit dem Sieg auf Rang vier und schickt sich an, auch in der realen Tabellenwelt
von Platz 15 weiter nach oben zu klettern. Gelegenheit bietet heute die Partie gegen Frisch Auf
Göppingen. Der Traditionsklub und neue Träger der roten Laterne ist heute um 19.30 Uhr Gast in der
Ostseehalle. Das Eis, auf dem sich die Zebras bewegen, ist jedoch nach wie vor dünn. "Pfullingen war
kein Maßstab", warnt THW-Trainer
Noka Serdarusic. Er habe in einigen Bereichen zwar kleine Fortschritte
gesehen, "aber ob es bei uns in dieser Saison überhaupt noch einmal ganz rund laufen wird, ist
unsicher." Die personellen Umstellungen auf zentralen Positionen und Verletzungen forderten eben ihren
Preis.
Gegen Göppingen erwartet der THW-Coach einen heißen Tanz. Man dürfe sich vom Tabellenplatz nicht
täuschen lassen, sagt er. "Frisch Auf hat sich in der Abwehr mit Liesegang und Walther enorm verstärkt
und ist ein ganz anderes Kaliber als Pfullingen." Die letzten Ergebnisse der Süddeutschen
unterstreichen seine Worte. In Magdeburg ließ sich Frisch Auf erst in den Schlussminuten einen fast
sicher geglaubten Sieg noch entreißen, danach glückte ein überzeugender 30:28-Erfolg über Titelanwärter
TuSEM Essen. Das tat dem Selbstbewusstsein mächtig gut. "Wir fahren doch nicht knapp 1000 Kilometer mit
dem Bus in den Norden, um freiwillig die Punkte in Kiel abzuliefern", sagt Hajo Wulff. Der in Kiel
aufgewachsene Rückraumschütze, der in der THW-A-Jugend spielte und auch das Altenholzer Trikot trug,
hat sich viel vorgenommen: "In der Ostseehalle zu spielen, ist für mich und die ganze Mannschaft immer
eine ganz besondere Herausforderung."
THW-Torhüter
Henning Fritz wird vermutlich nur Zuschauer des Kellerderbys. Eine Magen-Darm-Infektion
fesselte den Nationaltorhüter zwei Tage ans Bett und schwächte ihn erheblich. Über die
Torhüterbesetzung macht
Serdarusic sich aber die wenigsten Sorgen. "Wir haben drei gute Torleute, wenn
Henning nicht kann, rückt eben
Steinar Ege nach."
(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 19.10.2002)
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
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