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16./17.10.2002 - Letzte Aktualisierung: 17.10.2002 Bundesliga

Endlich! Gegen Pfullingen holt der THW den ersten Sieg

Bundesliga, 13. Spieltag: 16.10.2002, Mi., 20.00: THW Kiel - VfL Pfullingen: 30:19 (17:9)
Update #4 Weitere Stimmen wurden ergänzt...

Der THW nahm die Pfullinger 3:2:1-Deckung "lehrbuchmäßig" (O-Ton Dr. Brack) auseinander.
Klicken Sie zum Vergrößern! Der THW nahm die Pfullinger 3:2:1-Deckung "lehrbuchmäßig" (O-Ton Dr. Brack) auseinander.
Endlich, der Knoten ist geplatzt. Gegen den Aufsteiger VfL Pfullingen holte der THW heute abend mit einem 30:19 (17:9)-Erfolg seinen ersten doppelten Punktgewinn. Nun sollen am Samstag gegen Pfullingens Nachbarn FA Göppingen zwei weitere Zähler folgen.
Die Schwaben traten wie erwartet mit einer 3:2:1-Deckung an, der THW mit seinem "Gegenmittel" Stefan Lövgren, der das taktische Spiel der Zebras leiten sollte. Schon in den ersten zehn Minuten demonstrierte der THW lehrbuchmäßig, wie man eine 3:2:1-Deckung aushebelt: Scheffler läuft an den Kreis ein und trifft zum 5:3. Nach toller Kombination über Lövgren und Olsson wartet Pettersson ebenfalls am Kreis und markiert das 6:3 (10.).

Sebastian Preiß traf sechsmal.
Klicken Sie zum Vergrößern! Sebastian Preiß traf sechsmal.
In Unterzahl mußte der THW zwar nach 7:4-Führung (12.) den 6:7- (17.) und 7:8-Anschluß (18.) der Pfullinger hinnehmen, doch der THW blieb ruhig. Nachdem Dominikovic und Petersen auf 10:7 (20.) erhöhten, erzielte Jacobsen (in der 13. Minute ins Spiel gekommen) rotzfrech von Rückraum Mitte aus seinen ersten Treffer zum 11:7 (21.). Nach toller Kombination und Paß von Bjerre setzte Preiß mit dem 12:7 (22.) vom Kreis noch einen drauf.

Nach einer von vielen Glanzparaden von Mattias Andersson markierte Jacobsen per zweiter Welle das 13:7 (24.). Der Däne traf jeweils von Außen auch zum 16:8 (29.) und 17:9 (Halbzeitstand).

Nikolaj Jacobsen war mit 7/1 Toren bester Werfer.
Klicken Sie zum Vergrößern! Nikolaj Jacobsen war mit 7/1 Toren bester Werfer.
In den ersten elf Minuten des zweiten Durchgangs erhöhten die Zebras auf 22:12 (41.), dann mußten die Fans eine Tor-Flaute hinnehmen, die Stefan Lövgren erst in der 49. Minute mit dem 23:16 beendete. Doch das tat der ingesamt guten Leistung des THW keinen Abbruch. Besondere Gegenwehr zeigte in dieser Phase der rechte Rückraumspieler Markus Gaugisch, der fünf der sieben Pfullinger Treffer der ersten 15 Minuten der zweiten Halbzeit erzielte.

In den letzten elf Minuten erhöhten die Zebras dann über 26:16 (54.) und 28:17 (57.) auf den Endstand von 30:19. Angenehmer Nebeneffekt des Erfolges: Der THW verbesserte sich mit nun 4:12 Punkten auf Platz 15 der Tabelle und kann mit einem Sieg gegen Göppingen am Samstag möglicherweise noch weiter vorrücken.

Bester Werfer für den THW war Nikolaj Jacobsen, der in 33 Minuten 7/1 Tore erzielte. Für Pfullingen war Gaugisch mit 9/1 Treffern am erfolgreichsten.

Hier geht's zu den Fotos des Spiels gegen Pfullingen...

Stimmen zum Spiel:

Pressekonferenz. Von links: THW-Manager Schwenker, THW-Trainer Serdarusic, Moderator Pipke, VfL-Trainer Dr. Brack, Vfl-Manager Rolf
Pressekonferenz. Von links: THW-Manager Schwenker, THW-Trainer Serdarusic, Moderator Pipke, VfL-Trainer Dr. Brack, Vfl-Manager Rolf
VfL-Trainer Dr. Rolf Brack:
Wir haben mit elf Toren verloren, da kann man nicht zufrieden sein. Im Angriff sind wir unter unseren Möglichkeiten geblieben, die Außen und die Konter waren nicht Bundesliga-würdig.

Wir wollten ein besseres Ergebnis erzielen, haben versucht, aus dem Lemgo-Spiel unsere Lehren zu ziehen, weniger Tore zu kassieren. Das ist uns gelungen. Aber unsere Fehler wurden gnadenlos bestraft.

Kiel hat in der ersten Halbzeit einen perfekten taktischen Angriff gegen unsere 3:2:1-Deckung gespielt. Kein Trainer der Bundesliga versteht es wohl so gut, eine solche Deckung zu analysieren, wie Noka Serdarusic. In der ersten Halbzeit hatte Setlik eine andere Philosophie der 3:2:1-Deckung als ich, das haben wir dann in der Pause geklärt, in der zweiten Halbzeit ging es dann besser, wir hatten unsere Chancen nach vorne.

Wir hatten nicht den Anspruch, hier zu punkten, wollten aber aus dem TBV-Spiel unsere Lehren ziehen. Aber das war nicht genug. Kiel stand besser in der Deckung, Navarin schloß schlecht ab. In dieser Verfassung sind wir zu Recht als Abstiegskandidat abgestempelt.

Keine Mannschaft hat in den letzten drei Jahren gegen unsere 3:2:1 so gespielt wie heute der THW. Lemgo hat zwar 20 Tore aus Kontern erzielt, aber das war kein Vergleich mit der taktischen Angriffsleistung des THW. Der THW hat die 3:2:1 fast perfekt und lehrbuchmäßig ausgespielt.

[Frage: Hatte Ihr Team Respekt vor der Kulisse?]
Richtige Vollbluthandballer müssen sowas geniessen, davon erzählen sie später noch ihren Enkeln.

Die THW-Deckung hatte sich sehr gut auf Navarin, der zuvor unser Haupttorschütze war, eingestellt. Er traf fast nichts, konnte sein Schußverhalten nicht umstellen. Unsere Leistung resultierte aus der Stärke des THW. Wie stark der THW ist, hat man schon in Magdeburg gesehen, als sie dort auch ohne Lövgren fast gewannen.

THW-Trainer Noka Serdarusic:
Wir sind in einer Lage, in der man mit wenig zufrieden sein muß. Ich war überrascht, daß wir in der ersten Halbzeit keinen einzigen technischen Fehler gemacht haben. Daß das in der zweiten Halbzeit dann nicht mehr so läuft, war klar. Diese Phase dauerte dann aber ziemlich lange dauerte. Da haben wir dem Gegner die Chance gegeben, das Ergebnis zu verbessern. Vielleicht habe ich da auch zu lange mit einigen Spielern gespielt.

Letztendlich haben wir mit elf Toren gewonnen. Das ist ein Ergebnis, auf das sich aufbauen läßt.

[Frage: Ist Andersson Ihre Nummer eins?]
Es gibt keine Nummer eins. Henning und er haben fast die gleichen Spielzeiten.

[Frage: Ist Ege damit aus dem Rennen?]
Andersson und Fritz sind sehr unterschiedliche Typen und ergänzen sich daher gut. Ich habe mich daher für diese beiden entschieden, um Ruhe ins Haus zu bringen.

[Zu Lövgren]
Heute hat Lövgren gespielt, in jedem Angriff. Ohne ihn wäre es gegen eine 3:2:1-Deckung ein ganz anderes Spiel gewesen. Wenn er nicht spielt, haben wir ein Riesenproblem.

VfL-Manager Rolf:
Wir kennen Kiel sehr gut, wir wußten, daß es sehr schwer wird, gerade wo Kiel im Keller steht. Es war für Kiel ein Muß, diese zwei Punkte zu holen. Kiel hat eben eine tolle Mannschaft mit einem fantastischem Publikum.
THW-Manager Uwe Schwenker:
Ein Riesenkompliment an das Publikum für den Empfang der Mannschaft. Das zeigt, daß es kritisch aber auch sehr fachkundig ist und die Situation richtig einschätzt.

In der ersten Halbzeit haben wir sehr gut gespielt, in der zweiten dann nicht mehr ganz so gut.

Ich hoffe, daß wir am Samstag die nächsten zwei Punkte einfahren, obwohl ich glaube, daß es gegen Göppingen schwieriger wird. Wir dürfen uns nicht vom Tabellenplatz der Göppinger blenden lassen, sie können besser spielen. Gegen Göppingen müssen wir an die Leistung aus der ersten Halbzeit anknüpfen.

Für gilt es nun, weiter Punkte zu sammeln.

Gefreut habe ich mich, daß Nikolaj Jacobsen eine einigermaßen gute Leistung gezeigt hat, wenngleich er noch nicht lange nicht so spielt, wie man ihn kennt. Das ich für seine Psyche ganz wichtig gewesen.

[Gegenüber den Kieler Nachrichten:]
Das war der von vielen erwartete Pflichtsieg. Mich freut, daß er uns in beeindruckender Weise gelungen ist. Das gibt Sicherheit. Wir haben uns übrigens in der Torwartfrage zusammengesetzt und entschieden, daß Andersson und Fritz unser Gespann für die nächste Zeit sein soll. Das hat im letzten Jahr gut geklappt und bringt ein wenig mehr Sicherheit ins Team. Für Steinar Ege tut es mir leid, daß er nach einjähriger Verletzung auf die Tribüne muß.

THW-Linksaußen Nikolaj Jacobsen gegenüber den Kieler Nachrichten:
Vor meinem Ostseehallen-Comeback war ich ganz schön nervös. Nachher habe ich es genossen, wieder dabei zu sein. Mein Leistungsvermögen schätze ich noch unter 80 Prozent ein, wichtig ist aber, daß das Knie stetig besser wird.
THW-Physiotherapeut Uwe Brandenburg gegenüber den Kieler Nachrichten:
Ich bin froh, daß Stefan Lövgren nach seinem Bandscheibenvorfall keine Schmerzen mehr spürt. Es wird weiter an seiner Rückenmuskulatur arbeiten müssen, aber insgesamt hat er sich schon stabilisiert. Stefan wird wieder vollkommen fit werden.

13. Spieltag: 16.10.02, Mi., 20.00: THW Kiel - VfL Pfullingen: 30:19 (17:9)

Logo THW Kiel:
Andersson (1.-60.), Fritz (zwei 7m); Preiß (6), Pettersson (5/3), Jacobsen (7/1), Przybecki (1), Bjerre (1), Petersen (1), Lövgren (3), Schmidt, Scheffler (1), Dominikovic (4), Olsson (1); Trainer Serdarusic
Logo VfL Pfullingen:
Hoffmann (1.-52.), Villgrattner (52.-60.); Mgor (1), Trost, Gaugisch (9/1), Setlik (1), Bader, Becker (3), Job (2), Navarin (2/1), Breitenbacher, Bräuning (1), Breuer; Trainer: Dr. Brack
Schiedsrichter:
Brauer (Hamburg) / Holm (Hagen)
Zeitstrafen:
THW: 2 (Lövgren, Petersen);
Pfullingen: 3 (Gaugisch, Bader, Becker)
Siebenmeter:
THW: 4/4;
Pfullingen: 3/2 (Andersson pariert gegen Navarin)
Spielfilm:
1. Hz.: 1:0, 1:1, 2:1, 2:2, 4:2, 4:3, 6:3, 6:4, 7:4, 7:6, 8:6, 8:7, 13:7, 13:8, 16:8, 16:9, 17:9;
2. Hz.: 17:10, 20:10, 20:11, 21:11, 21:12, 22:12, 22:16, 26:16, 26:17, 29:17, 29:18, 30:18, 30:19
Zuschauer:
10000 (ausverkauft) (Ostseehalle, Kiel)
Spielgraphik:
Spielgraphik


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