26.11.2002 | Champions League / Mannschaft / Medien |
In der Champions League wäre das Zwischenziel Viertelfinale mit einem Sieg am kommenden Sonntag in Skopje bereits erreicht. Dann ist auch Platz eins in der Gruppe D fast realisiert. Ein lohnendes Ziel, weil der THW im Viertelfinal-Rückspiel Heimrecht genießen würde. Und zwar in der Ostseehalle, wie Schwenker betont. Hätten die Kieler zuerst Heimrecht, müssten sie umziehen. Die Halle wäre an diesem Termin belegt.
RK Zagreb treiben derweil andere Sorgen. Die Heimniederlage könnte das vorzeitige Aus bedeuten. Katzenjammer ist in der kroatischen Hauptstadt ausgebrochen. "Kiel hat RK vernichtet", titelte gestern die SN, Kroatiens größte Sportzeitung, martialisch. Zagreb habe sich vorführen lassen und sei unter dem Tempospiel der Deutschen zusammengebrochen. Als "Held des Spiels" hob die SN Henning Fritz hervor, "der Teufelskerl zwischen den Pfosten". Dem eigenen Team werden nur noch geringe Chancen für das Viertelfinale eingeräumt. Es müsse schon ein Wunder geschehen, um beim Mitbewerber um Platz zwei, dem rumänischen Meister Savinesti, bestehen zu können. Auch Noka Serdarusic, fundierter Kenner der kroatischen Handballszene, räumt seinen ehemaligen Landsleuten nur noch Außenseiterchancen ein. "Die Rumänen spielen aggressiver und geordneter."
Doch nicht nur sportlich hakt's beim Olympiasieger von 1996. Handball, einst die Sportart Nummer eins im Lande, befindet sich in der Gunst der Fans auf rasender Talfahrt. Chronische Finanznot ist die Folge. Auch Meister RK Zagreb bekommt dieses deutlich zu spüren, Gehälter bleiben aus, und die Sparversuche grenzen ans Groteske. So bestritten die Zebras das obligatorische Champions League-Bankett nur mit Schiedsrichtern und wenigen Vereinsvertretern. Zagrebs Spieler wurden nach Hause geschickt. Sparmaßnahmen...
(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 26.11.2002)
(26.11.2002) | Ihre Meinung im Fan-Forum? |