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22./23.11.2002 - Letzte Aktualisierung: 23.11.2002 Champions League

THW will in Zagreb weiteren Schritt Richtung CL-Viertelfinale machen

Update #1 Aktualisierung vom 23.11.

Zagreb ist 12-facher kroatischer Meister und stand viermal im CL-Finale.
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Am Sonntag muß der THW in seinem dritten Spiel der Champions League-Gruppe D bei RK Zagreb (CRO) antreten. Die Marschroute ist klar: "Wir wollen uns so schnell wie möglich für das Viertelfinale qualifizieren", so THW-Manager Uwe Schwenker. Anpfiff im 10000 Zuschauer fassenden Dom Sportova von Zagreb ist am Sonntag um 18.00 Uhr, wir berichten live im Ticker.
Der THW reist am Samstag Mittag per Flieger über Frankfurt nach Zagreb. Für Samstag Abend und Sonntag Morgen hat THW-Trainer Noka Serdarusic jeweils eine Trainingseinheit angesetzt. Rückreise des THW-Trosses ist am Montag Mittag über München.

Zagreb gewinnt in Skopje, überrascht aber mit Punktverlust zu Hause gegen Savinesti

RK Zagreb begann - genau wie der THW - ohne Qualifikation direkt in den Champions League-Gruppenspielen und fuhr in der ersten Partie bei Skopje (MKD) einen 28:25 (11:13)-Auswärtssieg ein (siehe Kurzbericht und Statistik). THW-Trainer Noka Serdarusic meinte nach dem ersten Spieltag: "Es sieht so aus, als würden Zagreb und wir das Rennen machen." Doch am folgenden Wochenende war das 24:24 in eigener Halle gegen Savinesti (ROM) ein Rückschlag auf dem Weg zum Viertelfinale. Vor 3500 Zuschauern im Dom Sportova konnten die Kroaten, deren gefährlicher Rückraumschütze Lackovic angeschlagen und die zudem auf Banfro verzichten mußten, eine 15:12-Halbzeitführung nicht halten (siehe Kurzbericht und Statistik). "Das hat mich schon überrascht", sagt Serdarusic, der die kroatische Handballszene natürlich aus dem Eff-Eff kennt. Sicherlich fehlten durch den Ausfall der beiden Rückraumspieler den Kroaten auch die Alternativen, aber vielleicht spielte auch ein wenig Überheblichkeit gegen die schwächer eingeschätzten Rumänen mit, so Serdarusic.

Zagreb dennoch schwerer Gegner

Die Mannschaft von RK Zagreb.
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Nichts destotrotz ist Zagreb dennoch ein schwerer Gegner. THW-Trainer Noka Serdarusic sagt: "Zagreb ist richtig stark. Da stehen fast nur Nationalspieler im Team. Zwei oder drei hätte ich auch gern davon." (Siehe auch Kader RK Zagreb).

Tomislav Farkas war u.a. schon in Minden, Bad Schwartau und Nettelstedt aktiv.
Tomislav Farkas war u.a. schon in Minden, Bad Schwartau und Nettelstedt aktiv.
Von der Mannschaft von 1999/2000, als der THW zuletzt auf Zagreb traf, sind im aktuellen Kader gerade einmal drei Spieler übrig geblieben. Im Tor steht mit Valter Matosevic ein sehr erfahrener Keeper, der 125 Länderspiele aufzuweisen hat, zwar teilweise schwankend in seinen Leistungen ist, aber an guten Tagen sein Tor zunageln kann. Im Rückraum weist Zagreb mit dem Slowenen Tettey Banfro (RR) und dem variablen Kroaten Tomislav Farkas (RM/LA/RL) zwei bundesligaerfahrene Profis auf. Banfro spielte bereits in Großwallstadt und war zudem noch bei Zürich und Celje aktiv. Farkas verdiente sein Gehalt u.a. in Minden, Bad Schwartau und Nettelstedt. Neben diesen beiden dürfte der THW besonders gut den jungen Denis Spoljaric (RM) kennen, der beim THW im vergangenen Jahr bereits ein Probetraining bestritt (siehe Bericht). Besonders acht geben muß die THW-Deckung laut Serdarusic auf den jungen Halblinken Blazenko Lackovic, der mit seinen fast zwei Metern für große Gefahr aus dem Rückraum sorgt.

Renato Sulic - ein brandgefährlicher Kreisläufer.
Renato Sulic - ein brandgefährlicher Kreisläufer.
Auch auf den Außenpositionen ist Zagreb sehr gut besetzt. Der Mazedonier Ivan Markovski (RA) und der Kroate Goran Sprem (LA) sind mit elf bzw. sieben Toren in der CL-Torschützenliste vorne mit dabei. Brandgefährlich ist Zagreb mit dem Kreisläufer Renato Sulic, der als sehr großes Talent gilt und beim Supercup 2001 in Sachsen mit 31 Toren in vier Spielen Torschützenkönig wurde. Der zweite Kreisläufer, der Bosnier Sewjanin Maglajlija, spielt vorwiegend in der Abwehr und hat in den bisherigen zwei Partien bisher zehn Tore - meist durch Strafwürfe - erzielt. Maglajlija hat u.a. schon in Fredenbeck Bundesliga-Erfahrung gesammelt.

Trainiert wird die Mannschaft von Mirko Markovic. Als Co-Trainer steht Mirko Basic beseite, ehemaliger Keeper von Zagreb und Goldmedaillen-Gewinner mit Kroatien bei den olympischen Spielen 1996 in Atlanta.

Zagreb - ein Verein mit Geschichte

RK Zagreb, 1922 gegründet, spielte in den vergangenen Jahren auch unter dem Namen "RK Badel 1862 Zagreb" und "Banka Croatia Zagreb" (siehe Gegnerdaten Zagreb). Zu jugoslawischen Zeiten erlangte Zagreb neunmal den Landesmeister-Titel. Nach der Unabhängigkeit Kroatiens gelten die Hauptstädter als Abonnementsmeister, räumten in 14 Jahren zwölf Mal den Landestitel und zehn Mal den Pokal ab.

Momentan führt RK Zagreb die kroatische Liga klar mit 22 Punkten aus elf Spielen an, zweiter ist Metkovic (18 Punkte) (siehe Tabelle).

Größter Erfolg dürfte für Zagreb wohl jedoch die Siege im Europapokal der Landesmeister sein. 1992 und 1993 (gegen Wallau) wurde dieser wichtigste europäische Titel nach Kroatien geholt wurde. In der Champions League, die seit 1993/1994 gespielt wird, war Zagreb mit vier Finalteilnahmen (1995, 1997, 1998 und 1999) zwar auch erfolgreich, der große Wurf gelang jedoch nicht mehr.

Schon viermal trafen Zagreb und der THW aufeinander

Schon zweimal trat der THW im Dom Sportova in Zagreb an.
Schon zweimal trat der THW im Dom Sportova in Zagreb an.
Der THW und Zagreb trafen im europäischen Wettbewerb bisher vier Mal aufeinander. In der Champions League-Saison 96/97 massen sich die beiden Traditionsvereine im Halbfinale. In einer hitzigen Partie trennte sich der THW im Hinspiel in der Alsterdorfer Sporthalle mit 23:23 (8:11) vom damals unter Badel Zagreb auftretenden kroatischen Landesmeister (siehe Bericht). Im Rückspiel trotzten die Zebras der aufgehitzten Atmosphäre im ausverkauften Dom Sportova und unterlagen knapp mit 23:25 (14:12), der THW war raus (siehe Bericht).

In der Champions League-Saison 1999/2000 kam es dann erneut im Halbfinale zur Revanche. Der THW mußte im Hinspiel wieder in der Alsterdorfer Sporthalle antreten, schoß diesmal die Kroaten jedoch mit 32:21 (14:11) aus der Halle (siehe Bericht). Da machte es auch nichts, daß die Zebras nach einer schwachen Leistung mit 13:22 (7:8) das Rückspiel verloren, (siehe Bericht), der THW war weiter.

Serdarusic erwartet heißen Tanz - Dominikovic angeschlagen

Schwer zu stoppen: Der Halblinke  Blazenko Lackovic.
Schwer zu stoppen: Der Halblinke Blazenko Lackovic.
THW-Trainer Noka Serdarusic glaubt, daß der Dom Sportova gegen den THW ausverkauft sein wird. "Spiele gegen den THW sind für Zagreb etwas Besonderes", sagt Serdarusic, der "einen heißen Tanz" in der 10000 Zuschauer fassenden Arena erwartet. "Für Zagreb geht es um die Wurst", so der THW-Trainer. Die Kroaten müssen unbedingt gegen den THW punkten, um das Erreichen des Viertelfinales nicht unnötig zu gefährden.

Davor Domikovic hat erneut Verletzungsprobleme, sein Einsatz am Sonntag ist gefährdet. Würde der Kroate ausfallen, müßte der THW im Angriff mit Lövgren, Wisotzki und Bjerre durchspielen. Zudem hätte man in der Deckung Probleme. "Wir haben zwar in Nordhorn mit Lövgren und Petersen im Mittelblock gegen den kleinen Vranjes gespielt", doch der Schwede sei auch kein Shooter wie der gefährliche Lackovic. Sollte Dominikovic spielen können, "so haben wir ganz gute Chancen", so Serdarusic.

Schiedsrichter der Partie ist das portugiesische Gespann Goulao/Macau.

Aktualisierung vom 23.11.2002

Aus den Kieler Nachrichten vom 23.11.2002:

Zebras in Zagreb: Rutschgefahr!

THW will Siegesserie bei RK ausbauen
Mittwochs steht Bundesliga auf dem THW-Spielplan, das Wochenende haben sich die Zebras bis zum 15. Dezember für Gruppenspiele in der Champions League reserviert. Und anders als auf nationaler Ebene absolvierte der deutsche Handballmeister in der europäischen Königsklasse einen Start nach Maß. 4:0 Punkte lautet die Zwischenbilanz nach Siegen bei Rumäniens Titelträger Savinesti und gegen den mazedonischen Meister Skopje. Damit steht der THW an der Spitze der Gruppe D, die er morgen in der Eissporthalle Zagreb gegen Kroatiens Meister RK Zagreb verteidigen will. Aber Vorsicht ist geboten. Rutschgefahr! Der Gastgeber ist mit 3:1 Zählern direkter THW-Verfolger, rund 8000 heißblütige Kroaten dürften die Halle in ein Tollhaus verwandeln, und die bisherige THW-Ausbeute in Zagreb ist auch bescheiden: zwei Versuche, null Punkte.

Kroatiens Handballschule genießt Weltgeltung. 1992 triumphierte Zagreb im Cup der Landesmeister, ein Jahr später wiederholte der Klub den größtmöglichen Coup auf europäischer Vereinsebene, diesmal allerdings unter der Bezeichnung Badel. Es ist der Name eines Schnapsfabrikanten, der über ein Jahrzehnt als Hauptsponsor das wirtschaftliche Überleben garantierte. Vor zwei Jahren kam der Kater, die "Ehe" ging in die Brüche, die meisten Spieler suchten sich einen neuen Verein. Doch RK kam wieder. In den beiden zurück liegenden Jahren reichte es in der Liga hinter Metkovic Jambo zwar nur für Rang zwei, aber wichtige Leute im kroatischen Handball sorgten am "grünen Tisch" mit dubiosen Punktabzügen gegen den Konkurrenten für "normale Verhältnisse" und den obligatorischen Titelgewinn des Hauptstadtklubs.

An die Klasse früherer Jahre reicht der runderneuerte RK zwar noch nicht wieder heran, doch an guten Tagen schafft das Team um Nationaltorhüter Valter Matosevic in eigener Halle jeden Gegner. Das weiß auch Noka Serdarusic, der nach wie vor gute Kontakte in seine ehemalige Heimat pflegt und RK aus dem Effeff kennt. "Es wird schwer", sagt Kiels Coach. "Aber wir wollen unsere Erfolgsserie ausbauen und können es auch schaffen." Ein Sieg wäre fast schon gleichbedeutend mit dem Gruppengewinn. Ein lohnendes Ziel, weil den Kielern dann im Viertelfinale Heimrecht für das Rückspiel gegen den Zweiten der C-Gruppe garantiert wäre. Dort warten vermutlich mit Montpellier oder Ljubljana ganz dicke Brocken.

Für Davor Dominikovic ist der Trip nach Zagreb "etwas ganz Besonderes".
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Heute Morgen hebt der THW-Tross vom Flughafen Richtung Balkan ab. Montag kehren die Zebras zurück. Neuzugang Davor Dominikovic musste bis gestern um seine Teilnahme bangen. Eine Schulterverletzung aus dem Nordhorn-Spiel war Schuld. "Es ist eine deutliche Besserung eingetreten, ich kann spielen", gab der 24-Jährige nach einer "Spritzenkur" Entwarnung. Für Dominikovic ist der Trip nach Zagreb natürlich etwas "ganz Besonderes". Als ganz junger Spieler stand er von 1997 bis 1999 selbst im Badel-Team, bevor er nach Metkovic wechselte. "Wir werden uns auf Höllenlärm, viel Kampf und viele Fouls einstellen müssen", prophezeit Kiels Kroate. Zagreb hat für Dominikovic aber auch schöne Seiten. Er wird seine Freundin Ana, die dort studiert, nach längerer Pause wieder in die Arme schließen können. Außerdem gibt es ein Wiedersehen mit vielen Freunden. "Alles THW-Fans", verspricht der 2,03-Meter lange Rückraumspieler. "Seit ich in Kiel spiele, drücken sie mir und meinen Zebras die Daumen." Die meisten kämen übrigens aus Metkovic, ergänzt Dominikovic schmunzelnd, "und die haben sowieso nichts mit Zagreb am Hut."

(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 23.11.2002)

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  • Internet: Wir werden in unserem Live-Ticker vom Spiel in Zagreb berichten, wir haben unseren Berichterstatter Wolfram vor Ort.


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