THW Kiel / News: KN-Interview mit Bundestrainer Brand: "Wir dürfen uns keine Mäzchen erlauben" (25.01.2003)

25.01.2003

Interview / WM 2003 / Nationalmannschaft

KN-Interview mit Bundestrainer Brand: "Wir dürfen uns keine Mäzchen erlauben"

Aus den Kieler Nachrichten vom 25.01.2003:

Ab heute wird es ernst. Um 16.15 Uhr trifft Deutschland auf Gastgeber Portugal, und morgen (17.15 Uhr) steht gegen Island der Gruppensieg auf dem Spiel (beide Spiele live im ZDF). Bundestrainer Heiner Brand blickte in einem Gespräch mit den Kieler Nachrichten auf das entscheidende Vorrunden-Wochenende voraus.

Kieler Nachrichten:

Sie haben am Donnerstag Abend beide kommenden Gegner in deren direkten Duell beobachtet. Welche Mannschaft ist stärker?

Heiner Brand:

Bundestrainer Heiner Brand mit THW-Maskottchen Hein Daddel.

Island hat zwar nur mit einem Tor gewonnen und sich schwer getan, ist aber für mich die reifere und spielerisch bessere Mannschaft. Trotzdem müssen wir uns vor Portugal in Acht nehmen. In Europa würde ich das Team zwar nur so zwischen Platz sieben und acht einordnen, aber mit dem Heimvorteil im Rücken, dürften sie uns zu schaffen machen. Die Halle in Viseu gilt zudem als Portugals Talisman des Handballs, weil die Portugiesen hier so ziemlich alle wichtigen Spiele gewonnen haben.

Kieler Nachrichten:

Bis auf die Partie gegen Island. Mit dem 28:29 ging auch Portugals drei Jahre alter Nimbus der Unbesiegbarkeit in Viseu verloren.

Heiner Brand:

Trotzdem, in dieser aufgeheizten Atmosphäre dürfen wir uns auf keine Mätzchen einlassen.

Kieler Nachrichten:

Gibt es personelle Probleme?

Heiner Brand:

Nein, bis auf die üblichen Wehwehchen sieht es gut aus. Klaus-Dieter Petersen und Volker Zerbe haben gegen Grönland was am Kopf abbekommen, aber im Prinzip sind alle richtig fit. Pitti ist mit seinem Schädel sowieso nicht so empfindlich.

Kieler Nachrichten:

In der Hauptrunde, die Deutschland am Mittwoch und Donnerstag entweder in Caminha oder Povoa de Varzim spielen wird, könnte es gegen Spanien oder Jugoslawien gehen. Wer wäre Ihnen lieber?

Heiner Brand:

Soweit denken wir noch nicht. Wenn es aber zu dieser Konstellation kommen sollte, wäre mir Jugoslawien lieber, weil die uns besser liegen.

Kieler Nachrichten:

Ein ganz anderes Thema: Welche Rolle spielt THW-Manager Uwe Schwenker in seiner Funktion als Verbindungsmann zwischen Liga und Nationalmannschaft?

Heiner Brand:

Die Schwierigkeiten, aufgrund derer dieser Posten vor zwei Jahren installiert wurde, sind aus dem Weg geräumt. Das liegt auch daran, dass Uwe und ich meistens einer Meinung bin.

(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 25.01.2003)

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