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11.02.2003 WM 2003 / Nationalmannschaften

Rückblick: Die schwarz-weiße WM-Bilanz

Einmal Gold und zweimal Silber, so lautet die Ausbeute der sieben bei der Weltmeisterschaft in Portugal gestarteten THW-Akteure. Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet Davor Dominikovic als erfolgreichster THW-Spieler von der WM zurückkehren würde...
Wurden die Schweden um Stefan Lövgren, Staffan Olsson und Johan Pettersson im Vorfeld hoch gehandelt, schieden sie ebenso sang- und klanglos aus wie die mit großen Hoffnungen gestarteten Dänen mit Morten Bjerre. Zweifelsohne, Weltmeister Kroatien war ebenso eine Überraschung wie die verpassten Olympia-Qualifikationen der beiden skandinavischen Favoriten. Unterdessen wussten die beiden deutschen Henning Fritz und Klaus-Dieter Petersen zunächst nicht, ob sie sich über die Silbermedaille wirklich freuen sollten. Zu tief saß im ersten Moment der Frust und die Enttäuschung über die 31:34-Endspielniederlage gegen den Außenseiter Kroatien.

"Es ist ein Traum" -  Davor Dominikovic mit seiner Goldmedaille.
Klicken Sie zum Vergrößern! "Es ist ein Traum" - Davor Dominikovic mit seiner Goldmedaille.
"Es ist ein Traum", sagt Davor Dominikovic noch immer ungläubig. Bis morgens um halb fünf habe er nach dem Finale noch wachgelegen, obwohl er eigentlich total erschöpft gewesen sei. "Glaubst Du wirklich, dass wir Weltmeister sind?" fragten sein Zimmerkollege und bester Kumpel Ivano Balic sich immer wieder. Kopfschütteln: "Nein, das kann ich nicht glauben." Das ursprünglich ausgegebene Ziel der Kroaten lautete Platz sieben, also die direkte Qualifikation für die Olympischen Sommerspiele in Athen 2004. Jetzt stehen sie nach ihrem Absturz nach dem Olympiasieg von 1996 in Atlanta wieder ganz oben. "Das ist eine echte Überraschung", strahlt Dominikovic. Zusammen mit seinen Mannschaftskameraden hat er ganz besondere kroatische Sportgeschichte geschrieben.

Dabei ging der Turnierstart mit einer Niederlage gegen Argentien gründlich daneben. Doch von da an brannten die Kroaten vor Ehrgeiz. "Unser Ziel war es, das Maximum aus jedem Einzelnen herauszuholen." Schon in der Vorrunde folgten Siege gegen den bis dato noch amtierenden Weltmeister Frankreich und Olympiasieger Russland und die Mannschaft präsentierte sich als harmonische Einheit. "Der früher fast schon übliche Ärger blieb aus", beschreibt Dominikovic den Schlüssel zum Erfolg. Entsprechend gelassen nahm der Abwehrspezialist eine vorübergehende Bankpause, ehe er sich ab dem letzten Vorrundenspiel zur festen Größe in der eigenen Deckung entwickelte. "Allein das Team zählt. Und da ist es egal, ob man nun zehn oder 15 Minuten oder ein ganzes Spiel auf der Platte steht - Hauptsache man gibt dann einhundert Prozent!"

Bitter zu spüren bekamen nach Morten Bjerre (Aus in der Hauptrunde) auch Henning Fritz und Klaus-Dieter Petersen die neue Stärke der Kroaten. Bis zum 29:29 fünf Minuten vor Schluss träumten die Deutschen noch vom lang ersehnten Gold, ehe auch sie in einem mitreißenden Finale in die harte Realität zurückgeholt wurden. Fast auf den Tag genau ein Jahr nach der Niederlage im EM-Endspiel gegen Schweden wurden die Auswahl von Bundestrainer Heiner Brand wieder "nur" zweiter Sieger - und gewann dafür die Aufmerksamkeit und Begeisterung einer breiten deutschen Öffentlichkeit.

Europameister Schweden dagegen gehörte leider zu den großen Verlierern der zwei Wochen von Portugal. Zwar setzten sich die Tre-Kronor in der Vorrunde noch an die Spitze ihrer Gruppe, doch der umstrittene Spiel-Modus bescherte ihnen für die Zwischenrunde zwei Minuspunkte: Schweden als Erster ging mit dem Dritten Slowenien in die gleiche Zwischenrunden-Gruppe und nahm das Ergebnis aus der Vorunde mit. Da Schweden dort verloren hatte, startete es mit 0:2 Zählern, die Slowenen jedoch mit 2:0 Punkten. Eine weitere Niederlage gegen Frankreich raubte Lövgren & Co. dann die letzten Hoffnungen auf ein Weiterkommen. Stattdessen scheiterten die maßlos enttäuschten Schweden auch noch an der direkten Olympia-Qualifikation. Der noch immer gehegte Traum vom "fehlenden Gold" dürfte damit für die "alten Schweden" um Staffan Olsson und Magnus Wislander vorerst in weite Ferne gerückt sein - die kommende EM 2004 in Slowenien ist ihre letzte Chance.

Mehr dazu lesen Sie übrigens in der kommenden ZEBRA-Ausgabe am 16.02.03 und hier auf den THW-Internetseiten.


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