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28.03.2003 Mannschaft / Bundesliga

Kieler Nachrichten: THW-Zukunft bleibt für Ljubomir Pavlovic offen

Beim Handball-Bundesligisten ein Nicht-EU-Ausländer zuviel an Bord

Aus den Kieler Nachrichten vom 28.03.2003:

Ljubomir Pavlovic.
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Zwei Punkte war der 26:20-Sieg gegen GWD Minden für Handballmeister THW Kiel wert. Viel mehr nicht. Spielerisch stolperten die Zebras am Mittwoch Abend in der Ostseehalle gegen den überforderten Abstiegskandidaten aus Ostwestfalen von einer Verlegenheit in die nächste. Immerhin stimmten Einsatzbereitschaft und Moral. Rückschläge und Rückstände steckten die Spieler um Kapitän Stefan Lövgren genau so unbeeindruckt weg wie die für Ostseehallengänger ungewohnten und unüberhörbaren Pfiffe von den Rängen.
Es sei nicht von der Hand zu weisen, dass die Unsicherheit nach dem Ausscheiden in der Champions League immer noch mitspiele, sagte Kiels Rückraumspieler Piotr Przybecki. Der 30-jährige Pole war bei seinem Comeback nach viermonatiger Verletzungspause einer der wenigen Lichtblicke im Team und zugleich Hoffnungsschimmer für die restlichen zehn Saisonspiele. Vier bleiben in eigener Halle, sechs Mal müssen die Zebras auswärts antreten. Eine schwere Hypothek auf dem Weg zum angestrebten fünften Tabellenplatz, der die Qualifikation für einen Platz im europäischen Handball-Geschäft garantieren würde. Kiels (27:21 Punkte) härteste Konkurrenten im EHF-Pokal-Rennen sind der VfL Gummersbach (29:23) und die HSG Nordhorn (29:21). Mit beiden Teams kommt es noch zum direkten Vergleich (siehe THW-Spiele und Restprogramm Verfolger).

Piotr Przybecki traf gegen Minden fünf Mal beeindruckend aus dem Rückraum. Eine viel versprechende Rückkehr in ein THW-Team, in dem es nach wie vor im Angriff hakt und in dem die Schweden-Achse Lövgren/Olsson weiter nach verlorener Form sucht. Probleme mit seinem Knie habe er nicht gehabt, sagte Przybecki. "Wichtig war aber erstens der Sieg gegen Minden und zweitens, dass ich ein wenig dazu beitragen konnte."

Trainer Noka Serdarusic setzt auf den sprunggewaltigen polnischen Nationalspieler. Auch Davor Dominikovic bleibt trotz enttäuschender Angriffsleistungen eine feste Größe. Im Abwehr-Mittelblock neben Klaus-Dieter Petersen gibt es für den 24-jährigen kroatischen Weltmeister keinen gleichwertigen Ersatz. Leidtragender ist Ljubomir Pavlovic. In der Bundesliga dürfen nur zwei Nicht-EU-Ausländer spielen, so saß Pavlovic schon gegen Minden auf der Tribüne. Im Januar war der 22-jährige Serbe als "Last-Minute-Verpflichtung" zum THW-Kader gestoßen. Er sollte lernen und in der Not helfen. Zum Beispiel in der Champions League. Jetzt bleiben nur Training und die Tribüne. Noka Serdarusic bedauert diesen Zustand, sieht aber keine Alternative. "Piotr und Davor sind gesetzt." Ende April wollen Serdarusic und Manager Uwe Schwenker über eine Weiterverpflichtung Pavlovic' über diese Saison hinaus entscheiden. Der Serbe erklärte, gerne bleiben zu wollen. Serdarusic ist nicht abgeneigt. Es reize ihn, weiter mit dem jungen Mann zu arbeiten, sagt er. Festlegen will sich Kiels Trainer jedoch nicht. "Da spielen nicht nur sportliche sondern auch finanzielle Umstände eine wichtige Rolle."

(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 28.03.2003)


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