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05.-07.04.2003 - Letzte Aktualisierung: 07.04.2003 Europapokal

Europapokal der Pokalsieger: Göteburg schmeisst Lemgo raus - Portland und Montpellier im CL-Finale

Update #2 Stimme von Wislander ergänzt, Sport1-Artikel ergänzt...

Martin Boquist war gegen Lemgo elf Mal erfolgreich.
Klicken Sie für weitere Infos! Martin Boquist war gegen Lemgo elf Mal erfolgreich.
Der TBV Lemgo musste als letztes deutsches Team im Europapokal die Segen streichen. Der Bundesliga-Spitzenreiter konnte im Halbfinale des Europapokals der Pokalsieger die 32:36-Hinspiel-Niederlage in Göteburg nicht wettmachen und verlor stattdessen in eigener Halle vor 3200 Zuschauern sogar mit 35:37 (20:18).
Überragender Spieler war der THW-Neuzugang Martin Boquist, der acht seiner elf Tore in Durchgang eins erzielte. Magnus Wislander war sechs Mal erfolgreich.

Göteburg trifft nun im Finale auf die Mannschaft Ciudad Real (ESP), die trotz einer Niederlage beim slowenischen Pokalsieger Celje weiterkam.

Magnus Wislander freute sich in den Kieler Nachrichten über den warmherzigen Applaus in der Lipperlandhalle vor dem Spiel: "So doll hatte ich mir das nicht vorgestellt. Andererseits hat es in zwölf Jahren beim THW nie ein böses Wort zwischen Kiel und Lemgo gegeben." In der Pressekonferenz nach der Partie öffnete Wislander dann noch kurzerhand seine Trainingsjacke und präsentierte ein ziemlich verschwitztes T-Shirt mit dem Aufdruck: "Max ist back". "Für uns ist der Finaleinzug eine riesige Überraschung. So etwas hat es im schwedischen Vereinshandball jahrzehntelang nicht gegeben", zeigte sich Wislander in den KN bei allem Stolz auch zwiegespalten, "weil es der THW durch Lemgos Ausscheiden nun noch schwerer hat, um sich für einen Europacup zu qualifizieren, denn jetzt müssen sie schon Sechster werden." Zum Thema Nationalmannschaft sagte der "alte Schwede": "Das ist derzeit überhaupt kein Thema. Tatsache ist, dass ich nie gesagt habe, dass ich in Athen dabei bin. Vielleicht zwei Wochen nach Olympia - bei den Paralympics."

San Antonio und Montpellier erreichen CL-Finale

Portland San Antonio (ESP) (Veszprem (HUN) raus) und Montpellier (FRA) (Ljubljana raus) haben das Finale der Champions League erreicht.

Alle anderen Ergebnisse der europäischen Wettbewerbe finden Sie unter Europapokal.

Hier der Spielbericht von Sport1 zum Ausscheiden von Lemgo:

Europapokal-Aus: Lemgo verliert auch das Rückspiel

Die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben: Schwarzer & Co. verloren erneut München - Der TBV Lemgo hat den Schritt ins Finale des Europapokals der Pokalsieger verpasst. Am Samstag verloren die Ostwestfalen mit 35:37 (20:18) gegen das schwedische Team Redbergslids Göteborg. Im Hinspiel hatte Lemgo mit 32:36 den Kürzeren gezogen.

In Lemgo gaben beide Mannschaften von Beginn an Vollgas. Zerbe und Schwarzer eröffneten den Torreigen. Nach vier Minuten waren schon sieben Treffer zu verbuchen (4:3 für Lemgo).

Lemgo überzeugt mit schnellem Spiel
Der TBV überzeugte wie gewohnt mit schnellem Spiel, insbesondere Christian Schwarzer am Kreis präsentierte sich in guter Form. Doch auch die Schweden ließen sich nicht lumpen. Martin Boquist, der sein Geld in der nächsten Saison in Kiel verdienen wird, sorgte mit einem seiner insgesamt elf Tore für den Ausgleich zum 5:5. Nachdem die Lemgoer sich zwischenzeitlich die Führung erkämpften (9:7, Kehrmann), kamen die Gäste wieder heran und glichen zum 10:10 (17.) aus.
Lemgoer müssen mehr tun
Die Lemgoer mussten mehr tun - mindestens vier Tore Vorsprung waren ja nötig. Tatsächlich schienen die TBV-Spieler auch auf Final-Kurs einzuschwenken. Die Ostwestfalen wussten sich immer wieder mit schönen Aktionen, unter anderem traumhaften Anspielen an den Kreis, in Szene zu setzen. Beim 18:15 hatten sich die Deutschen eine gute Ausgangsbasis für den weiteren Spielverlauf erarbeitet. Sie sollten es allerdings nicht schaffen, diesen Drei-Tore-Vorsprung mit in die Pause zu nehmen. Sie ließen die Gegner zum Wechsel bis auf 18:20 herankommen.
Diese Tendenz setzt sich fort
Diese Tendenz setzte sich auch zu Beginn der zweiten Spielhälfte fort. Die Ostwestfalen leisteten sich zu viele Fehler - die Gäste nutzten das eiskalt aus, drehten das Blatt und sicherten sich mit dem 24:23 die erste Führung. Göteborg probierte es immer wieder mit Einzelaktionen, war dadurch schwer auszurechnen und kam mit diesem Rezept auch immer wieder durch. Zudem wussten die Gäste in der Abwehr zu gefallen.
Mudrow stellt Deckung um
Coach Mudrow stellte die Deckung auf 5:1 um, doch auch diese Maßnahme war nicht von Erfolg gekrönt. Die Schweden blieben vorne (27:25, Wislander). Und nicht nur das, sie bauten ihren Vorsprung noch aus. Das lag zum einen daran, dass Wislander & Co. eine konzentrierte Leistung boten, zum anderen aber auch daran, dass den TBV-Spielern jetzt das Pech an den Fingern zu kleben schien.

Immer wieder scheiterten die Deutschen an Pfosten und Latte. Bald stand es 31:36. Die TBV-Akteure ließen sich zwar nicht hängen, kamen drei Minuten vor Spielende auf 33:36 heran. Trotzdem war zu diesem Zeitpunkt die Entscheidung praktisch gefallen, Lemgos Stolpern im Halbfinale besiegelt. TBV-Spieler Max Ramota sagte gegenüber Sport1: "Wir haben zu viele Gegentore kassiert, zu schlecht in der Deckung agiert."

"Lassen den Kopf nicht hängen"
Jetzt richtet sich der Blick aber schon wieder nach vorne. "Wir lassen den Kopf nicht hängen. Schon am Mittwoch geht's in der Bundesliga weiter", so Ramota. Während sich Redbergslids-Coach Magnus Johansson über den "größten Sieg" seines Teams freute, zeigte sich Lemgos Trainer Volker Mudrow enttäuscht: "Die haben mit uns so gespielt, wie wir mit ihnen spielen wollten."

(Von Uli Heichele/Sandra Mesch, © 2003 Sport1)


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