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14.04.2003 Bundesliga

THW empfängt Mittwoch die HSG Wetzlar

Update #1 Interview mit Axel Geerken und Hintergrundbericht ergänzt...

Das Team der HSG D/M Wetzlar.
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Mittwoch empfängt der THW die abstiegsgefährdete HSG D/M Wetzlar. Anpfiff in der Ostseehalle ist um 20 Uhr.
Nach einem unglaublich schweren Auftaktprogramm in Flensburg, gegen Essen und Magdeburg belegte die HSG D/M Wetzlar Mitte September mit 0:6 Punkten den letzten Tabellenplatz, konnte sich dann aber mit einem Auswärtssieg in Göppingen, einem Remis gegen Minden und einem klaren 33:28 (19:12)-Heimsieg über den THW Kiel (siehe Bericht) zunächst ins Mittelfeld der Tabelle hochkämpfen (siehe Kurve Wetzlar). Doch das Hoch währte nicht lange, nach 2:10 Punkten steckte die verletzungsgebeutelte HSG Mitte November wieder mitten im Abstiegskampf. Einem erneuten 6:2-Punkte-Zwischenhoch (u.a. Heimsieg gegen Hamburg und Auswärtserfolg in Großwallstadt) und Platz 10 folgte wieder eine Niederlagenserie mit erneut 2:10 Punkten. Nach einem Heimsieg gegen Nordhorn und einem Unentschieden in Pfullingen setzte es zuletzt Niederlagen gegen Gummersbach und in Essen. Zwar verkaufte sich die Truppe von Trainer Velimir Petkovic beim 22:24 in Essen gut, doch nach der Niederlage ist die HSG mit Platz 14 der Tabelle und 19:33 Punkten weiter abstiegsgefährdet.

Das Team der HSG stellten wir im Vorbericht zum Hinspiel bereits vor. Wetzlar hat in den vergangenen Monaten bereits die Weichen für die kommende Saison gestellt. Neben Spielmacher Nebojsa Golic und Kreisläufer Robert Sighvatsson verlängerten auch die Torhüter Waldemar Strzelec und Axel Geerken ihre Verträge. Auch der in der Saison gekommene Rückraumspieler Julian Duranona wird bei der HSG bleiben. Die HSG verlassen wird dagegen der isländische Sigurdur Bjarnason, der nach einer Knieoperation bis zum Saisonende ausfällt. Verlassen hat Dutenhofen auch Ghenadij Khalepo. Der Halblinke wechselte nach einer mehrmonatigen DHB-Sperre vorübergehend nach Zürich. In der Ostseehalle auflaufen wird dagegen Sighvatsson. Der Isländer hatte sich in Essen eine Verletzung im Knöchel zugezogen, doch trotz des starken Ergusses im Sprunggelenk wird Sighvatsson in der Ostseehalle auflaufen können.

Beste Schützen bei der HSG sind der gefährliche finnische Rechtsaußen Björn Monnberg (123/41 Tore), Spielmacher Nebojsa Golic (93/25) und Thomas Michel (67). Der Isländer Julian Duranona konnte in 11 Partien immerhin bereits (43/6) Tore erzielen.

Auswärts konnte die HSG in dieser Saison bisher zweimal gewinnen (in Göppingen und Großwallstadt) und holte zwei Unentschieden (in Lübbecke und Pfullingen). Beim THW gab's für die Hessen bisher noch nie etwas zu holen (siehe Gegnerdaten), im letzten Jahr gab es eine eine klare 23:36 (14:19)-Niederlage (siehe Bericht).

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

 

Interview mit HSG-Torhüter Axel Geerken

"Kein Spiel vor dem Anpfiff abhaken"
Drei Jahre lang trug Axel Geerken das Trikot des THW Kiel. Von 1998 bis 2001 sammelte der Torhüter mit den Zebras zwei deutsche Meistertitel, zwei Pokalsiege und stand zudem im Finale der Champions League. Heute kehrt er zum ersten mal als Spieler in die Ostseehalle zurück. ZEBRA bat Axel Geerken zum kurzen Gespräch.
Zebra:
Axel, gerade hast Du einen Vertrag in Wetzlar verlängert. Du musst Dich dort sehr wohlfühlen?
Axel Geerken:
Das stimmt, ich habe meinen Vertrag für die nächsten drei Jahre bei der HSG verlängert. Momentan sind wir gerade dabei ein Haus zu bauen und wir gedenken für unser weiteres Leben hier in Wetzlar zu bleiben. Da war es naheliegend, für die kommenden drei Jahre auch weiter hier zu spielen.
Zebra:
Wieviele Jahre sollen insgesamt noch folgen?
Axel Geerken:
Darüber mache ich mir noch keine Gedanken, das wird man dann sehen. Ich hoffe aber, anschließend noch das ein oder andere Jahre weitermachen zu können.
Zebra:
Es war zu lesen, dass dieser neue Vertrag auch für die zweite Liga gilt.
Axel Geerken:
Das ist noch gar nicht abschliessend geklärt. Prinzipiell haben wir uns schon geeinigt, aber die Details sind noch nicht alle abschließend geklärt. Ich gehe jedoch davon aus, dass wir die Klasse halten werden. Meine persönliche Einschätzung ist es zudem, dass es hier langfristig weiter nach oben gehen wird, wenn wir erst einmal unsere neue Halle Ende 2004 in Betrieb nehmen können.
Zebra:
Abstiegskampf ist also kein Thema?
Axel Geerken:
Doch, und das nehmen wir auch sehr ernst, schließlich haben wir bereits gewisse Erfahrungen darin. Wenn wir jedoch in den kommenden drei Heimspielen gegen unsere unmittelbaren Konkurrenten aus Wilhelmshaven, Willstätt und Lübbecke punkten, müssten wir so gut wie aus allem raus sein.
Zebra:
Du warst im vergangenen Jahr lange Zeit schwer verletzt. Bist Du inzwischen wieder fit?
Axel Geerken:
Nach einem Archillessehnenriss musste ich ein halbes Jahr lang pausieren und kam erst während der Vorbereitungsphase auf diese Saison zurück. Zu Beginn hatte ich ein paar Probleme wieder reinzukommen, aber inzwischen läuft es schon wieder ganz vernünftig und es geht bergauf.
Zebra:
Bist Du für ein Spiel in der Ostseehalle besonders motiviert?
Axel Geerken:
Klar, denn es ist zudem mein erstes Spiel mit einem anderen Verein in der Ostseehalle. Im letzten Jahr konnte ich wegen meiner Verletzung noch nicht spielen.
Zebra:
Der THW Kiel schwächelt derzeit. Ist das vielleicht Eure große Chance, erstmals die Punkte aus der Ostseehalle zu entführen?
Axel Geerken:
Das ist sehr schwer zu sagen. Von der Besetzung her ist der THW Kiel natürlich wesentlich stärker. Vielleicht bekommen wir ja unsere Chanceâ Wir brauchen alle Punkte, und deswegen haken wir auch kein Spiel vor dem Anpfiff ab.
Das Interview führte Sascha Klahn (living sports).

 

HSG Wetzlar: Unter Wert geschlagen

Ein Blick auf die Tabelle kann täuschen - auch nach 27. Spieltagen noch. Denn dort rangiert die HSG Wetzlar auf Rang 14 noch immer in akuter Abstiegsgefahr. Auf gerade einmal 19 Pluspunkte brachten es die Hessen in ihren bislang 26 Begegnungen. Da klingt es fast erstaunlich, wenn HSG- Trainer Velimir Petkovic sagt: "Mit den Punkten bin ich eigentlich zufrieden." Hört man jedoch genauer hin, dann kann man den Jugoslawen, der als Spieler 1976 selbst Europapokalsieger der Landesmeister wurde, verstehen.

"Dass wir von solch einer riesigen Verletzungswelle heimgesucht werden würden, konnte sich niemand vorstellen", erläutert Petkovic die Umstände. Das ursprünglich ausgegebene Saisonziel, den achten Rang aus dem Vorjahr zu verteidigen, geriet deswegen schnell in den Hintergrund. Bereits am ersten Spieltag fiel Arvydas Kestawitz mit einem Knöchelbruch für mehrere Monate aus, so tragende Spieler wie Umberto Braijkovic, Sigurdor Bjarnason und Nebojsa Golic folgten, Ex-Zebra Axel Geerken startete nach einem Archillessehnenriss erst langsam in die Saison, und mitten drin wurde Ghenadi Khalepo zudem für mehrere Wochen nach einer Tätlichkeit gegen einen Schiedsrichter gesperrt. "Aus diesen Gründen befinden wir uns derzeit noch im Abstiegskampf." Allerdings gehe Petkovic ebenso wie seine inzwischen wieder fast vollständige Mannschaft davon aus, den Klassenerhalt zu schaffen. "Zum einen haben wir das leichtere Restprogramm und spielen noch dreimal zuhause gegen unsere unmittelbare Konkurrenz - zwei bis drei weitere Punkte mehr sollten schon ausreichen", rechnet Wetzlars Trainer vor. "Zudem geben die Leistungen aus den vergangenen Spielen große und berechtigte Hoffnung auf den Klassenerhalt." So scheuen die Hessen denn auch nicht die ausstehenden Vergleiche mit den anderen Topteams der Liga. "Es gab in dieser Saison schon viele Überraschungen", weiß auch Petkovic, dass zumeist die Tagesform entscheidend sei. "Wir werden jedenfalls nirgendwo mit einer weißen Fahne auflaufen." Velimir Petkovic glaubt fest an die Klasse der HSG Wetzlar. "Ich weiß, was ich für eine Mannschaft habe", sagt er und bestätigt, dass der achte Platz im vergangenen Jahr ein großer Erfolg gewesen sei. "Aber ich wäre mir unter normalen Umständen auch sicher gewesen, diesen Erfolg in dieser Saison zu wiederholen." Jetzt richtet sich seine Hoffnung auf die neue, größere Halle der HSG Wetzlar, die Ende 2004 fertiggestellt werden soll. "Noch müssen wir ein Jahr lang in unserer kleinen Halle überleben. Unsere finanziellen Möglichkeiten sind beschränkt, Stars können wir uns nicht leisten. Aber vielleicht können wir mit der neuen Halle im Rücken weiter in unsere Zukunft investieren."

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