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20.05.2003 Mannschaft

Martin Schmidt: "Die Zeit ist reif"

Martin Schmidt 1995.
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Nach zwölf Jahren im Dress des THW Kiel ist Schluss für Martin Schmidt. Jetzt stehen statt dem Handball die Familie und ein neuer Job im Mittelpunkt.
Wenn er etwas macht, dann macht er es ordentlich. Und daher hat Martin Schmidt schon vor einiger Zeit beschlossen, mit dem Ende dieser Saison seine Bundesliga-Laufbahn zu beenden. "Die Zeit ist einfach reif um aufzuhören", sagt Martin Schmidt. "Handball beim THW Kiel ist ein Fulltime-Job. Und dem kann ich nicht mehr in entsprechender Weise nachkommen." Seit einigen Jahren fährt der 33-jährige Betriebswirt beruflich nun schon zweigleisig, zudem ist er vor neun Monaten das erste Mal Vater geworden. "Mehr Opfer kann und will ich nicht mehr erbringen." Inzwischen sei ein Maß erreicht, an dem er sich nicht mehr auf alles gleichzeitig konzentrieren könne. "Meine Familie und der neue Job gehen nun vor." Ab dem 1. Januar nächsten Jahres soll er die Geschäftsleitung des Lernzentrums in Lensahn, einem privaten Bildungsträger, übernehmen. Derzeit assistiert er noch seinem Vorgänger.

Martin Schmidt: "Die Zeit ist einfach reif um aufzuhören."
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Derzeit klingt das "Ich höre auf" für Schmidt selbst allerdings noch "ziemlich unreal. Zwar kommt das Ende immer näher, aber es ist so ungreifbar - ich weiß noch nicht, was das wirklich ist." Allerdings sei er keineswegs traurig, der Abgang lange Zeit geplant. "Trotzdem ist es komisch. Das letzte Heimspiel wird sicher ein ganz besonderer Tag." Auch wenn sein letztes nicht das schönste Jahr seiner Karriere war, so hatten doch alle zwölf Jahre beim THW Kiel ihren eigenen Reiz. "Ich bin froh, dass ich überhaupt solch eine Karriere habe machen können", erinnert sich Schmidt noch an seinen Wechsel aus der Regionalliga auf das Bundesliga-Parkett der Ostseehalle. "Eine schöne Zeit geht einfach zuende."

Was bleibt, sind jede Menge Erinnerungen an sportliche Höhepunkte, gewonnene Meisterschaften und die Teilnahme an den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta. Selbst das verlorene Champions-League-Finale gegen den FC Barcelona ist für Schmidt im Nachhinein "keine Niederlage, sondern eigentlich ein echtes Highlight." Tiefpunkte seien in solch einer langen Laufbahn natürlich. "Keiner wird über zwölf Jahre auf einem konstant hohen Niveau spielen können. Die Frage ist doch nur, wie man mit Tiefpunkten umgeht und wie man immer wieder da heraus kommt. Und dieser Aufgabe habe ich mich immer gestellt."

Ob er noch einmal alles genauso machen würde? "Ich könnte mir durchaus vorstellen, wieder zwölf Jahre beim THW Kiel zu spielen. Ob ich dann jedoch noch einmal alles genauso machen würde, das ist eine ganz andere Sache. Insgesamt war es eine ziemlich runde Geschichte."

(© 2003 living sports)


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