12.08.2003 | Mannschaft |
Auf Knopfdruck erhält der Weltmeister von 1999 rund um die Uhr intravenös Schmerzmittel. Manchmal braucht er den Knopf stundenlang nicht, dann wieder treiben ihn die Schmerzen in seinem rechten Fuß an den Rande des Wahnsinns. Beim Krombacher-Cup in Kreuztal war der 32-Jährige im Finale gegen den VfL Gummersbach umgeknickt. "Das ist mir in sechs Jahren nur zwei Mal passiert. Ich habe damit keine Probleme, tape meine Knöchel gar nicht." Nach kurzer Behandlungspause spielte "Löwe" auch weiter, war mit sieben Tore erfolgreichster Kieler.
Auf der Rückfahrt spielte der Fuß noch mit, am Montag zwickte es zum ersten Mal. Deshalb ließ sich ein ahnungsloser Lövgren als Boquist-Begleiter gleich mit untersuchen. Diagnose: Innenbanddehnung, Kapselanriss im rechten Sprunggelenk. Demnach hätte Lövgren schon drei, vier Tage später wieder mit leichtem Lauftraining einsteigen können. Doch es sollte anders kommen. Die Schwellung hielt, was der Name verspricht. "Mein Fuß sah aus wie der von einem Elefanten", meinte Lövgren, der sich zu Hause tagelang nur zwischen Toilette, Couch und Bett bewegte. "Ein seltsamer Verlauf. Absolut ungewöhnlich", kann auch Brandecker der Ursache keinen definitiven Namen geben. Die Hitze, eine Infektion. "Da sind wohl einige Faktoren zusammen gekommen." Mittlerweile klingt die Schwellung ab. Spätestens Freitag, so Brandecker, könne Lövgren das Krankenhaus auf eigenen Beinen verlassen. Zum Saisonstart soll er wieder fit sein. Trösten wird den "Löwen" das nicht.
(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 12.08.2003)
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