25.09.2003 | Nationalmannschaft |
Überzeugte beim 28:22-Sieg gegen Serbien und Montenegro: Der THW-er Christian Zeitz, der in Hamburg ein Tor selbst warf und acht deutsche Treffer mit Anspielen vorbereitete. |
Der THW war als Quartett unterwegs. Neben Wagner noch Henning Fritz, Klaus-Dieter Petersen und Christian Zeitz. Sie überzeugten vor den Augen ihres Heim-Trainers Noka Serdarusic allesamt. Henning Fritz vielleicht am meisten. 23 Bälle knöpfte der soeben 29 Jahre alt gewordene Torhüter den Gästen vom Balkan ab, darunter drei Siebenmeter. "Ich glaube, ich stehe wieder da, wo ich vor meiner Ellbogen-Operation war", freute er sich nach seinem 128. Länderspiel. Heiner Brand ließ seine von den 4000 Zuschauern gefeierte Nummer eins 60 Minuten durchspielen. Er hätte dem zweiten Torhüter mit einem Wechsel keinen Gefallen getan, begründete der Bundestrainer. "Bei der überragenden Leistung von Henning konnte Carsten Lichtlein nur schlecht aussehen."
Fritz' Reflexe waren natürlich auch Christian Zeitz nicht entgangen. "Großartig", nickte der THW-Linkshänder, um gewohnt respektlos anzumerken: "Das müsste Henning mal im Verein zeigen." Zeitz durfte sich 50 Minuten im Angriff und für kurze Zeit in der Abwehr beweisen. Er tat es mit viel Übersicht und "Auge" für den Nebenmann. Insgesamt zehn seiner Anspiele führten zu klaren Torchancen, acht davon nutzten die Lemgoer Florian Kehrmann und Christian Schwarzer zu Treffern. "Aber das schreibt ihr ja nie", beschwerte sich der Neu-Kieler schmunzelnd. Den Journalisten ginge es ja doch nur um Tore. Stimmt nicht ...
Heiner Brand sprach von "großen Fortschritten, die der Christian gemacht hat. Wir werden noch viel Freude an ihm haben." Er bezeichnete den 22-Jährigen schon jetzt als feste Größe im Kader. Klaus-Dieter Petersen ist seit mehr als einem Jahrzehnt ein fest dabei. Und als Auslaufmodell gilt der 34-jährige Abwehrchef des Vize-Weltmeisters selbst dann nicht, wenn seine Einsatzzeiten beim THW weniger werden sollten. "Über Pitti diskutiere ich gar nicht erst", sagte Brand kategorisch, fast drohend. Schließlich gilt Petersen auf dem Spielfeld als Fels in der Brandung und neben dem Parkett als wichtigste Integrationsfigur im Team. Im Januar steigt die EM in Slowenien, im Sommer Olympia in Athen. Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat Großes vor. Sicher ist: Die Spieler kommen gerne.
(Aus den Kieler Nachrichten vom 23.09.2003)
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