Gut war, dass ich bei diesem EM-Turnier Abstand gefunden habe von dem Vertrags-Theater in Kiel. Das hatte mich sehr beschäftigt und runter gerissen. In Slowenien ist der Kopf im Kreis meiner schwedischen Mannschaft wieder frei geworden.

Nach unserer 28:34-Niederlage am Mittwoch gegen unseren Erzfeind Dänemark ist der große Katzenjammer da. Man kann sich vorstellen, was danach in unserer Kabine los. Das heulende Elend. In der schwedischen Presse begann wie nach unserem 13. WM-Platz von Portugal die Treibjagd. Die aktuellen Breitseiten, die die schwedischen Journalisten jetzt gegen uns abfeuern, sind wahnsinnig. Am meisten bekommen die älteren Spieler ab. Magnus Wislander, Staffan Olsson, die Torhüter. Aber auch Stefan Lövgren und ich. Die haben wohl alle vergessen, dass es im Sport Hoch und Tiefs gibt, und sie haben vergessen, was Max und Staffan für Schweden getan haben. Die scheinen es zu genießen, drauf hauen zu können.

Natürlich ist es nicht witzig, nicht bei den Olympischen Spielen dabei zu sein. Übrigens zum ersten Mal in meiner Karriere. Wie es weitergeht, wird wohl ein neuer Verbandstrainer entscheiden. Es gibt viele Gerüchte. Heiße Kandidaten sind Ingemar Linnel, der Trainer unserer Junioren-Weltmeister, Ola Lindgren, Magnus Andersson und Kent-Harry Andersson. Ich möchte weitermachen, vorausgesetzt, der neue Trainer will mich.

Aber jetzt freue ich mich erst mal wieder auf Kiel und die Bundesliga. Slowenien war zwar anstrengend, aber kaputt bin ich überhaupt nicht. Das gilt auch für die anderen THW-Schweden.

(Aus den Kieler Nachrichten vom 30.01.2004)