29.01.2004 | EM 2004 / Nationalmannschaften |
"Danish Dynamite" machte schon vor dem Spiel auf den Tribünenplätzen Krach. Rund 100 Jugendliche vom Handball-Gymnasium Viborg HK, an dem THW-Linksaußen Nikolaj Jacobsen demnächst am Pult stehen wird, feuerten ihre Stars lautstark an. Das Echo hallte auf dem Parkett wider, wo die Dänen mächtig Dampf entwickelten und Schwedens Team durcheinanderwirbelten. Die Dänen um das Flensburger Quartett Boldsen, Stryger, Christiansen und Jeppesen waren in allen Belangen überlegen. Torhüter Kaspar Hivdt war ein besserer Rückhalt als seine legendären Gegenüber Svensson/Gentzel, und im Angriff kombinierten die "Roten" in atemberaubendem Tempo. Die Schweden kamen kaum zum Luft holen, hielten in den ersten 20 Minuten zwar mühsam mit, brachen aber nach und nach ein. Entschieden wurde die Partie kurz nach dem Seitenwechsel, als die Dänen beim 15:23 (35.) erstmals auf acht Tore davon geeilt waren.
Bemerkenswerten Widerstand leistete im schwedischen Team nur Stefan Lövgren. Der THW-Kapitän kurbelte an und traf neun Mal, fabrizierte allerdings auch Fahrkarten. Enttäuschend verlief der Auftritt von Johan Pettersson ausgerechnet in seinem 200. Jubiläums-Länderspiel. Nach seinem fünften Fehlwurf musste der 30-Jährige dem Hamburger Jonas Ernelind Platz machen.
Staffan Olsson wird seine große Karriere nach 355 Länderspielen und der verpatzten EM definitiv beenden. "Ich habe mich fit und gut gefühlt und wollte unbedingt noch nach Athen. Jetzt bin ich nur noch leer", sagte der große, alte Mann des Handballs mit tief eingefallenen Augen.
(Aus den Kieler Nachrichten vom 29.01.2004)
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