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19.10.2004 Mannschaft

Abwehrspezialist Klaus-Dieter Petersen - Das unumstößliche Denkmal

Aus dem offiziellen Programmheft zum Länderspiel:

Bestritt am Dienstag seinen 340. und letzten Länderspiel-Einsatz: Klaus-Dieter Petersen.
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Jetzt ist es amtlich. Heute mit seinem 340. Länderspiel wird Klaus-Dieter Petersen, den alle Welt nur "Pitti" nennt, auf dem zweiten Platz der ewigen Bestenliste deutscher Nationalspieler eingraviert. Frank-Michael "Potti" Wahl, mit 343 Länderspielen Rekordhalter, kann sich beruhigt zurücklehnen, sein Spitzenrang bleibt ungefährdet. Denn auch die Nr. 3 und 4 dieser Rekordliste, Christian Schwarzer und Volker Zerbe, werden keine Länderspiele mehr bestreiten. Für "Pitti" war die Jagd auf "Potti" nie ein ernsthaftes Thema: "Das ist doch nur eine Zahl und nicht wirklich wichtig. Bedeutender sind mir da doch die Erfolge."
Und davon sammelte der Mann des THW Kiel reichlich. Acht deutsche Meisterschaften, drei Pokalsiege und drei EHF-Cup-Gewinne stehen zu Buche. Dazu kommen die Erfolge mit der Nationalmannschaft, für die er seit 1989 aktiv ist. Er hat auch die weniger segensreichen Jahre mitgemacht, und die Qualitäten und Entwicklungen der verschiedenen Nationalteams genau beobachtet. "Früher haben wir die Prioritäten auf Defensivarbeit gelegt und gehofft, dass uns im Angriff der liebe Gott hilft", erinnert er sich. "In den letzten Jahren hat sich die Mannschaft, die inzwischen viel von guter Abwehrarbeit versteht, auch im Angriff spielerisch enorm gesteigert. Aber das Wichtigste ist, dass wir alle zusammen immer Riesenspaß haben", sagt der Mann, der als einer der weltbesten Abwehrspieler - wie ein unumstößliches Denkmal - zum Turm in so manchem Spiel avancierte.

Und so geht er doch mit einer gehörigen Portion Wehmut. Aber eine Hoffnung gibt es noch: Seine Mitstreiter im Brettspiel "Die Siedler von Catan" haben fest versprochen, sich einmal im Jahr zu treffen und ein, zwei Runden ihrer liebsten Freizeitbeschäftigung aus den unzähligen Trainingslagern zu spielen. "Da sehe ich "Schorsch" Baur, Daniel Stephan, Christian Schwarzer und Stefan Kretzschmar ja hoffentlich wieder. Und unseren Gastspieler Magnus Wislander laden wir dann auch ein", sagt der Wellness- und Gesundheitstrainer. Diesen langjährigen Kieler Mannschaftskameraden zählt er übrigens zu seinem liebsten, aber auch unangenehmsten Gegenspieler bei den vielen internationalen Vergleichen gegen den heutigen Gegner Schweden. "Weil ich weiß, wo der am Kreis stehen will, stelle ich mich vorsorglich dahin, und das löst dann immer einen besonders hartnäckigen Zweikampf aus", erklärt "Pitti".

In naher Zukunft wird Klaus-Dieter Petersen seinen Posten als DHB-Jugendtrainer antreten. "Vielleicht kann ich noch den ein oder anderen meiner Mannschaftskameraden aus dem Nationalteam überzeugen, seine Erfahrung in den verschiedenen Stützpunkten an die Jugendlichen weiterzugeben. Das würde mir meine zukünftige Arbeit erheblich erleichtern", hofft er. Und so gäbe es dann noch eine weitere Möglichkeit, seine langjährigen Kollegen öfter wieder zu sehen.

Heiner Brand: "Weil ich ihn schon als jungen Spieler in Gummersbach trainiert habe, ist es für mich jetzt schon ein besonderes Gefühl, ihn gehen zu sehen. Sein Verständnis in der Abwehr und seine Einstellung zum Sport sind einmalig."
(Aus dem offiziellen Programmheft zum Länderspiel, von Charly Hühnergarth)


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