19.02.2005 | WM 2005 / Nationalmannschaft |
Vielleicht litt der Fernsehmann auch nur unter der tunesischen Kälte.
In der Ostseehalle, beim 33:30 (18:14) des THW Kiel gegen den TBV Lemgo, waren zwei Spitzenmannschaften, indes kein Fernsehteam anwesend; das DSF hatte für seine Pokal-Übertragung das Viertelfinale Hamburg gegen Flensburg herausgepickt. Neben Flensburg und Kiel ziehen Nordhorn und Göppingen in die Finalrunde ein - mag sein, dass Christian Zeitz das mittlere April-Wochenende entscheiden wird, so oder so. Gegen Lemgo erwischte der Kieler einen Schokoladen-Tag: Neun Tore, trotz begrenzter Einsatzzeit.
Nach der Pause durfte Christian Zeitz zunächst nur Abwehr spielen, und bald gar nicht mehr. "Der Roman ist einfach nicht mehr rausgekommen", sagte Zeitz, die Randfigur. Roman Pungartnik musste vorspielen für einen neuen Verein. Sein Vertrag wird vom THW nicht verlängert.
"Es ist aber auch bei uns wichtig, wer auf dem Feld steht", sagte Kiels Trainer Noka Serdarusic. Wenn also Pungartnik auf halbrechts steht statt Zeitz, kann eine Partie wanken - und ein Elf-Tore-Vorsprung auf zwei schmelzen. "Ich war sicher, dass das Spiel beim 27:16 zu Ende ist", sagte Serdarusic. Kurz vor dem regulären Ende musste der Trainer dann doch ein Machtwort sprechen. Und Zeitz ("Noka weiß eben, was ich kann") die Begegnung mit seinen Treffern sieben bis neun entscheiden.
"Einige Spieler, die bei der WM in die Kritik geraten sind, haben gezeigt, dass sie in ihrem Wohnzimmer zu Leistungen fähig sind", fasste THW-Manager Uwe Schwenker den Pokalabend gegen Lemgo zusammen.
Zum Liga-Gipfel gegen Flensburg-Handewitt wird sich die Ostseehalle, die Zeitz so viel Behagen bereitet, noch etwas gemütlicher darstellen. Morgen (19.02.05) werden mehr als 10 000 Zuschauer da sein, gegen Lemgo waren es "nur" 8000. Christian Zeitz liebt diese Atmosphäre, zu Hause.
In Tunesien kann er ja Urlaub machen.
(von Wolfgang Ehlers,aus der Dithmarscher Landeszeitung vom 18.02.2005)
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