22.02.2005 | Medien / Handball international |
Staffan Olsson spielte sieben Jahre für den THW. |
Drei Jahre später schaffte er mit diesem Klub den Aufstieg in die Elitserien und stellte in Trondheim gegen Nachbar Norwegen zum ersten Mal sein Können im Trikot der "Tre Kronor" unter Beweis. 1989 schließlich begann Staffan beim TV Hüttenberg seine beispiellose Auslandskarriere, bevor er ein Jahr später in Prag Weltmeister wurde - ein Ereignis, das ihm bis heute ganz besonders gut in Erinnerung geblieben ist. Nach kurzem Heimataufenthalt bei Cliff und Kreuzbandproblemen zog es Olsson 1992 zum TV Niederwürzbach.
Nach diversen Turniererfolgen in den blau-gelben Landesfarben wurde er 1996 dann das, was er wohl bis heute im Grunde seines Herzens geblieben ist - ein Zebra. Der Rest, die beeindruckende Trophäensammlung unter Erfolgstrainer Noka Serdarusic, ist nur allzu gut bekannt. Nicht erst durch das kurze Intermezzo bei Ademar Leon ist auch die spanische Presse unisono voll des Lobes über den von der großen Bühne abtretenden Schweden. Sein letztes von insgesamt 358 Länderspielen bestritt er im letzten Herbst nicht von ungefähr in seinem Wohnzimmer, der Kieler Ostseehalle (siehe Spielbericht). Und erst vor ein paar Tagen, beim packenden Nordschlager gegen Flensburg, war Staffan wieder einmal live dabei.
Nach der so überaus erfolgreichen Zeit an der Förde hieß es für "den Gamle" zurück zu den Wurzeln: seitdem ist er im Stockholmer Kultclub Hammarby Spieler bzw. spielender Assistenztrainer an der Seite seines langjährigen Freundes, des Coaches Magnus "Nollan" Grahn. Erst vor ein paar Monaten war der klangvolle Name Olssons mit dafür verantwortlich, daß der junge, umworbene kroatische Kreisläufer Mario Bjelis den Weg an den Stadtrand der schwedischen Hauptstadt einschlug und seitdem im Verein für Furore sorgt.
Noch stehen einige Partien mit den Grün-Weißen auf dem Programm, bevor für Staffan nach insgesamt über 1000 Vereinsspielen endgültig der Vorhang fällt. In letzter Zeit sei es ihm schon ein wenig schwergefallen, sich zu einigen Spielen und Trainingseinheiten zu motivieren. Da habe er immer öfter über den Schritt nachgedacht. Der Entschluß sei ihm nicht leicht gefallen, auch wenn es ihm damit jetzt gut gehe.
Bevor es peinlich werde, wolle er lieber aufhören, scherzt Hammarbys wohl zukünftiger Trainer gegenüber dem "Aftonbladet". Wohl jeder wünscht dem Veteran, der die Assistwertung der Elitserien - wieder einmal - anführt, daß er sein letztes Ligaspiel am 23. April im Stockholmer Globen bestreiten kann. Dann nämlich geht es vor großartiger Kulisse um die schwedische Meisterschaft.
(Von Dr. Oliver Schulz)
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