08.04.2005 | Mannschaft |
Dennis Klockmann stand für zehn Minuten im Tor. |
"Am Anfang hielt er gar nichts", bescheinigt Wolfgang Schwenke dem Pasta-Fan eine rasante Entwicklung. Der TSVA-Coach schreibt ihm Talent und Fleiß ins Zeugnis, weiß aber um seine Schwächen: Stellungsspiel, Grundschnelligkeit, Bälle, die vor seinen Füßen noch einmal aufsetzen. "Er hat in der Jugend viele Abläufe automatisiert, die er ändern muss, um einen weiteren Schub zu machen." Im Moment, so Schwenke, sei er nicht erstligatauglich. "Das Potential hat er aber."
Klockmann, der seinen Vertrag in Altenholz um zwei Jahre verlängerte, kennt seine Altlasten. Obwohl er als Jugendlicher stets in den höchsten Hamburger Klassen aktiv war, hatte ein Torwarttraining Seltenheitswert. "Es gab immer nur einen Trainer und der hatte nicht die Qualifikation oder die Zeit, um uns Torleute auszubilden", erinnert sich Klockmann. "Vieles musste ich mir selbst beibringen." Nicht alles war richtig. "Das Neue ist besser."
So schuftet er nun in Kiel, um das "Neue" zu lernen. Hier wo ihn mit Schwenke, Noka Serdarusic und "Pitti" Petersen gleich drei Trainer formen. Wo ihm mit Fritz und Andersson die Weltklasse Tipps gibt. Lernen, um einmal bei einem "kleineren Erstligisten" zu landen.
Morgens von acht bis zehn Uhr paukt Klockmann an der FH in Dietrichsdorf, dann schwitzt er zwei Stunden mit den Zebras im Kraftraum. Frisch geduscht zurück in den Hörsaal, abends in die Halle. Entweder zum THW oder nach Altenholz. Gut möglich, dass Klockmann am 16. April sein Spielrecht im Wortsinne erfüllt. Nach Auskunft von DHB-Männerspielwart Uwe Stemberg ist Klockmann im Final Four für Kiel spielberechtigt, obwohl er mit Altenholz schon in der ersten Runde (33:35 in Burgdorf) dabei war. Mittags mit Kiel in Hamburg gegen Göppingen, abends mit Altenholz gegen Emsdetten. Identitätskrise? Nein. "Ich bin Altenholzer."
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 08.04.2005)
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