06./07.04.2005 - Letzte Aktualisierung: 07.04.2005 | Bundesliga |
Update #4 | Spielbericht der KN, Stimmen, Spielbericht und Statistik ergänzt... |
Adrian Wagner traf insgesamt vier Mal. |
Der THW gab sich mit diesem Resultat aber noch lange nicht zufrieden, wollte seinen Fans ein schönes Spiel bieten und sein Torverhältnis aufbessern. Zweimal Christian Zeitz, der nicht nur mit sechs Toren, sondern auch mit zahlreichen schönen Anspielen glänzen konnte, und Pettersson erhöhten kurz nach dem Wiederanpfiff auf 22:11 (34.). Doch Pfullingen wollte sich nicht kampflos ergeben, verkürzte wieder auf 16:24 und 18:26, ehe Frode Hagen, nach anfänglich schwächerem Spiel, seine starke Schlussphase mit insgesamt vier Treffern einläutete und Pettersson zwei Tempogegenstöße erfolgreich verwandelte. Beim 29:18 (46.) war der alte Abstand wieder hergestellt, beim 32:20 nach 50 Minuten deutete alles sogar auf das Durchbrechen der 40-Tore-Schallmauer hin. Doch einige Nachlässigkeiten im Abschluss und starke Paraden von Tobias Heger im Vfl-Tor verhinderten einen Sturmlauf der Zebras. Da auf der anderen Seite Trost und Kromer je zweimal erfolgreich waren, konnte sich der THW nur noch mühsam absetzen. Zwei Tore von Ahlm, der vor allem in der zweiten Halbzeit durch die aggressive Deckung der Gäste mächtig zu kämpfen hatte, und Lundström zum 36:25 sowie die finalen Schüsse von Hagen und Lövgren stellten letztlich den auch in dieser Höhe verdienten 38:25 Sieg gegen aufopferungsvoll kämpfende Schwaben sicher.
Nach diesem Spiel richteten die Kieler schnell ihren Blick auf das in zehn Tagen stattfindende Final Four in Hamburg, bei dem mit Frisch Auf Göppingen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit härteres Kaliber auf die Zebras wartet. Bis dato können sich die Mannen von Noka Serdarusic auch mit Hilfe der Bundesliga-Tabelle motivieren, die sie auf jeden Fall bis nach dem Final Four als Spitzenreiter anführen werden.
(Christian Robohm)
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Herzlichen Glückwunsch an Kiel für den verdienten Sieg, die 13 Tore Unterschied gehen in Ordnung. Bei uns ist es auswärts immer das gleiche: Das Ziel war, selbstbewusst aufzutreten. Es ist uns leider nur teilweise gelungen, den Aufwärtstrend aus dem letzten Spiel gegen Flensburg fortzusetzen. Wir waren überfordert bei den schnellen Spielzügen des THW und vor allem gegenüber dem Weltklasse-Kreisläufer Marcus Ahlm. Zudem waren unsere 24 Fehlwürfe viel zu viel.
[Zum Unterschied zwischen dem engen Hinspiel und der deutlichen Auswärtsniederlage:] Lövgren! Seine Genialität fehlte dem THW in Pfullingen.
Wir hatten uns vor dem Spiel keine Gedanken gemacht, mit wie vielen Toren Unterschied wir gewinnen wollen. Hauptsache war, dass wir auch wirklich gewinnen, wir haben immerhin früher schonmal gegen einen späteren Absteiger verloren. Ich bin dankbar, dass Henning Fritz gespielt hat - er hat die letzten zwei Tage im Bett gelegen und hat Infusionen bekommen. In der zweiten Halbzeit haben wir versucht, zu schnellen Toren zu kommen, da agierten wir aber oft zu unkonzentriert. Dennoch: Die Mannschaft hat ordentlich gespielt, so kann es weitergehen.
Ich weigere mich, eine Prognose im Meisterschaftskampf abzugeben. Es gibt noch viele Hürden, einige sind höher, einige niedriger. Wir haben jetzt 10 Tage Pause, in denen sich die Spieler sicherlich gut für die nächsten Spiele vorbereiten werden. Es wird hoffentlich bis zum Saisonende spannend bleiben.
[Zu den Chancen beim Final Four:] Im Grunde genommen sind wir chancenlos, denn gegen Göppingen und Flensburg konnten wir in dieser Saison noch nie gewinnen. Nein, mal im Ernst: Es wird ein sicherlich spannendes Finalturnier, alle vier Mannschaften werden motiviert sein und haben Chancen, den Pokal zu holen.
Aus kiel4kiel.de:
THW siegt souverän gegen Kellerkind Pfullingen
Auch im 14. Anlauf in dieser Saison konnte der THW Kiel die magische 40-Tore-Marke in der Ostseehalle nicht knacken, doch die Zebras bleiben nach einem deutlichen 38:25 (19:11) über den Abstiegskandidaten VfL Pfullingen zu Hause ungeschlagen und konnten die Tabellenführung mit dem 22. Saisonsieg vor Meister SG Flensburg-Handewitt festigen. In einer einseitigen Partie traf Johan Petersson insgesamt 9 Mal, zudem überragte Kreisläufer Marcus Ahlm (Foto) mit 8 Treffern.
Aus den Kieler Nachrichten vom 07.04.2005:
Nach lauem Beginn nahmen die Kieler Mitte der ersten Halbzeit Fahrt auf und geizten dabei auch nicht mit Kabinettstückchen. Besonders nett der Treffer zum 13:7, als der neunfache Torschütze Johan Petersson den Ball quer über den Schwaben-Kreis zu Frode Hagen schickte. Von dort landete er über Adrian Wagner schließlich bei Marcus Ahlm. Während die Pfullinger noch den Ball suchten, traf der bärenstarke THW-Kreisläufer in aller Ruhe.
Das Anspiel auf Ahlm war nur einer von mehreren Lichtblicken des Adrian Wagner, der seit Monaten durch einen langen Tunnel kriecht. Mit zwei herrlichen Drehern zeigte der Linksaußen, dass er das Einmaleins seines Sports doch noch nicht verlernt hat. "Es geht in kleinen Schritten voran", freute sich der 26-Jährige.
Der harmlose Gegner bot THW-Coach Noka Serdarusic auch die Gelegenheit, einmal Dennis Klockmann für den grippekranken Henning Fritz ins Tor zu stellen. Der 22-Jährige hielt zwei Bälle, kassierte dann aber von Alexander Stevic drei Tore in Folge und verschwand nach knapp zehn Minuten Bundesliga wieder in den tröstenden Armen des verletzten Kollegen Mattias Andersson, der in Jeans auf der THW-Bank saß. So musste Fritz wieder zwischen die Pfosten. Schneller, als es ihm lieb war. "Ein Spaß war das nicht", meinte der Nationaltorhüter, der noch am Morgen an seinem Einsatz zweifelte. "Ich habe alle Bälle viel zu spät gesehen." Ein merkwürdiger Arbeitstag für Fritz, der auch auf die obligatorische Begrüßung seiner Kollegen verzichten musste. Kein Handschlag, keine Umarmung. "Wir mussten den Virus von der Mannschaft fernhalten", begründete Serdarusic mit einem Augenzwinkern. "Ich bin aber dankbar, dass er überhaupt gespielt hat."
Als Pfullingen nach den drei Stevic-Toren auf 11:15 verkürzte, stellte Serdarusic seine allzu lässige Abwehr um. Fortan störte Wagner als vorgezogene Spitze das Spiel der Pfullinger - mit Erfolg. Fast eine Viertelstunde lang sollte dem Team von Eckhard Nothdurft kein Feldtor mehr gelingen. "Ein Unterschied zwischen Kiel und uns heißt Stefan Lövgren. Er führt das Spiel", meinte der VfL-Trainer, der eine solche Figur in seinen Reihen vergeblich suchte. Glück für den Abstiegskandidaten, dass die Kieler in der zweiten Halbzeit ihr bis dato sehenswertes Angriffsspiel mehr und mehr durch Einzelaktionen ersetzten. Stoppen konnten die Schwaben die Kieler dennoch nicht. Egal wie viele "Blaue" sich an die Trikots von Ahlm oder Hagen kletteten - am Ende landete der Ball doch im Tor. "Wir hatten uns so viel vorgenommen", ärgerte sich VfL-Rechtsaußen Alexander Trost. "Jetzt ist unsere Motivation wieder im Keller." Davon kann in Kiel keine Rede sein. Seit sechs Monaten in der Bundesliga unbesiegt, die stolze Serie auf 38:2 Punkte ausgebaut - wo Kiel steht, ist derzeit oben.
(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 07.04.2004)
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