04./05./06.04.2005 - Letzte Aktualisierung: 06.04.2005 | Bundesliga |
Update #3 | Aktualisierung vom vom 06.04., vom 05.04. und vom 04.04.... |
Das Team von VfL Pfullingen.
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Björn Navarin führt die Torschützenliste an.
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Die Bilanz des THW gegen den VfL Pfullingen könnte besser nicht sein: seit dem Aufstieg des VfL in die Bundesliga gewannen die Zebras alle fünf Spiele. Dass man die Schwaben keineswegs "auf die leichte Schulter" nehmen sollte, bewies das Team von Eckhard Nothdurft im Hinspiel: in einem wahren Handball-Krimi war einmal mehr Henning Fritz der Matchwinner für den THW Kiel, als der "Handballer des Jahres" in letzter Sekunde einen Siebenmeter von Alexander Stevic parieren konnte und so den 23:22 (14:11) - Sieg der Zebras im Tollhaus Kurt-App-Sporthalle sichern konnte (siehe Spielbericht). Die vier Begegnung vor diesem denkwürdigen Spiel konnte der THW recht deutlich gewinnen (siehe auch Gegnerdaten Pfullingen). Im letzten Heimspiel gegen den VfL scheiterten die Zebras nur denkbar knapp an der 50-Tore-Marke und stellten beim 48:25 (24:11) einen neuen Torerekord auf (siehe Spielbericht).
Die Richtung dürfte für den THW also klar sein: ein Sieg gegen den Tabellenvorletzten ist Pflicht, sollen die Meisterschaftsambitionen der Zebras nicht vorzeitig beendet werden. Aber auch THW-Geschäftsführer Uwe Schwenker weiß: "Wir haben Respekt vor allen der noch folgenden neun Gegner, Magdeburg ist nicht die einzige Mannschaft."
(Christian Robohm)
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Wenn der VfL Pfullingen einen Kinofilm von der laufenden Saison drehen müsste, wäre der Titel schnell gefunden: "Mission Impossible, Teil 3". Wie schon in den vergangenen Spielzeiten gehören die süddeutschen "Überlebenskünstler" wieder zu den glasklaren Abstiegskandidaten. Der Etat von gerade einmal 970.000 Euro - damit schafft der VfL als einziger Bundesligist nicht den Sprung in den siebenstelligen Bereich - lässt keinen Platz für Illusionen.
Nach 26 Spieltagen stehen die Schwaben auf einem Abstiegsplatz, haben das rettende Ufer aber noch nicht aus den Augen verloren. "Wir sind erfahren im Abstiegskampf", zeigt sich Trainer Eckard Nothdurft optimistisch. Doch schaut man auf die blanken Fakten, so sieht es für die Pfullinger nicht sehr rosig aus. Laut einer Rechnung von Nothdurft benötigt die Mannschaft noch sechs Punkte, "das wird ganz schwer". Das Restprogramm besteht beinahe nur aus Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte, doch "Abgestiegen ist man erst nach dem 34. Spieltag".
Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen herrscht in Pfullingen gute Stimmung. "Es macht sehr, sehr viel Spaß", sagt Holger Breitenbacher. Der 34-Jährige Rückraumspieler gilt beim südlichsten Bundesligisten als Denkmal, da er seit 1986 das blau-weiße Trikot der Schwaben trägt. Breitenbacher hat einige Trainer kommen und gehen sehen und genießt wie seine Mitspieler den neuen Wind, den der mit 39 Jahren noch junge Trainer in Pfullingen verbreitet. "Jeder weiß, dass er in jedem Spiel 100 Prozent bringen muss", zieht Eckard Nothdurft nach den ersten Monaten Bilanz. "Dieses Wissen eint." Gerade die mannschaftliche Geschlossenheit ist für das Team, das mit dem Weißrussen Andrej Kurtschew, dem Tschechen Martin Setlik und dem Mazedonier Vladimir Temelkov nur drei Ausländer aufbietet, überlebenswichtig. Ein Spieler ragt aus dem Kollektiv, das in der Abwehr vorzugsweise mit einem 3:2:1-System operiert, heraus: Björn Navarin steht in der Torschützenliste der Bundesliga auf Platz 2 und damit die wohl größte Stütze seines Teams.
Das Management um Alfred Meyer und Gottfried Staiger bemüht sich redlich um eine Verbesserung der wirtschaftlichen Struktur. Immerhin: Im Vergleich zur bis dato letzten Zweitliga-Saison vor drei Jahren hat sich der Etat glatt verdoppelt. Als "Bremse" erweist sich aber immer wieder die Kurt-App-Halle, die zwar Kultstatus besitzt, allerdings nur 1.300 Zuschauern Platz bietet. Diese Atmosphäre ist einzigartig, doch die Halle erscheint nicht als geeignete Bühne für die überlebenswichtigen Sponsoren. So weicht der VfL Pfullingen für einige Spiele in die Stuttgarter Hanns-Martin Schleyer-Halle aus, die auch schon dem Team von Frisch Auf Göppingen als zweite Heimspielstätte dient.
Die Spiele gegen den VfL Pfullingen sind bei den Kieler Fans in guter Erinnerung geblieben. In den bisherigen fünf Begegnungen gaben die Kieler keinen Punkt ab. Beim letzten Besuch der Ostseehalle wurden die Schwaben beim 48:25 ( siehe Spielbericht) sogar mit einer Rekordniederlage nach Hause geschickt. Doch die Truppe von Eckard Nothdurft wird sicher nicht kampflos das Feld räumen. Die zweifelsohne besseren Erinnerungen an das Hinspiel ( siehe Spielbericht) machen da nämlich wesentlich mehr Mut - die Schwaben verloren mit nur einem Tor Unterschied. Und das Glück war eindeutig auf Kieler Seiten: In der Schlusssekunde parierte Henning Fritz einen Siebenmeter von Alexander Stevic und rettete zum 22:23-Endstand.
(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)
In der Bundesliga-Torschützenliste liegt Björn Navarin auf Rang zwei und ist damit bester Deutscher, mit seinem VfL Pfullingen jedoch steht der 29-jährige Rückraumschütze in den niederen Gefilden der Tabelle. Im ZEBRA-Interview spricht Björn Navarin über den Abstiegskampf, das Gastspiel beim THW Kiel und die deutsche Nationalmannschaft.
Aus den Kieler Nachrichten vom 05.04.2005:
Einen luftig leichten Frühlingsspaziergang erwartet Trainer Noka Serdarusic gegen den Tabellenvorletzten allerdings nicht. "Dass wir uns gegen diese offensive Abwehr schwer tun, hat sich schon im Hinspiel gezeigt." Am 10. November 2004 schrammte der THW in der engen Kurt-App-Halle nur haarscharf an einer Peinlichkeit vorbei. Erst der in letzter Sekunde von Torhüter Henning Fritz entschärfte Siebenmeter gegen Alexandar Stevic rettete den Kielern den 23:22-Sieg.
Ein Schuss vor den Bug zur rechten Zeit, denn Bundesliga-Niederlagen sind nach Pfullingen ein Fremdwort im THW-Wortschatz 2004/05 geblieben. Ein beispielloser Siegeszug und die Bundesligaspitze waren der Lohn engagierter Leistungen. Spielerisch leicht fielen den Zebras die Siege indes nicht in den Schoß. "Diese Mannschaft überzeugt mit Kampfgeist und unendlicher Willenskraft", sagt Serdarusic. Ein Schützenfest, das helfen könnte, die um 23 Treffer schlechtere Tordifferenz gegenüber Flensburg auszugleichen, erwartet Kiels Trainer daher nicht. "Über das Torverhältnis werden wir unseren Konkurrenten nicht in Schach halten, das Restprogramm dürfte in dieser Kategorie für die SG sprechen."
(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 05.04.2005)
Aus den Kieler Nachrichten vom 06.04.2005:
Genau am Stichtag kam das 3360 Gramm schwere und 54 Zentimeter große Mädchen zur Welt und der stolze Papa Johan war dabei. "Das hat alles super geklappt", strahlte der Schwede. Heute werden Signe und Mutter Sofia im Reihenhaus der Familie Petersson in Klausdorf erwartet. Einige Stunden zu viert, dann tauscht der 32-Jährige das Wischtuch mit dem Harzeimer - Dienstbeginn in der Ostseehalle. "Gegen die sogenannten Kleinen haben wir zu Hause unsere schlechtesten Spiele gemacht", verspricht Petersson gegen den Tabellen-17. ein anderes THW-Gesicht. "Wir haben viele Pausen gehabt und sind alle ganz locker. Diesmal wird es besser." Außerdem, so der mit 167 Saisontoren erfolgreichste Kieler, könne Pfullingen dazu dienen, das Torverhältnis aufzupolstern. Derzeit hat der Verfolger aus Flensburg in dieser Statistik (+23) die Nase vorne. "Wir glauben zwar nicht daran, dass wir das noch aufholen", meint der Linkshänder. "Aber wir versuchen es."
Pfullingen scheint ein günstiger Startblock für eine solche Aufholjagd zu sein. Zwölf Gastspiele verloren, nur in Schwerin gewonnen - Kiel wird von der zweitschlechtesten Auswärtsmannschaft besucht. Mit dem Klub um Top-Torjäger Björn Navarin (182 Saisontore) kommt aber auch die Kirchenmaus der Liga: Ein Etat, der die Millionen-Grenze verfehlt, eine Halle, die nur 760 Sitzplätze hat, zwei Geschäftsführer im Ehrenamt. Ein Rentner, der sich um die Geschäftsstelle kümmert. Aber auch für die Schwaben könnte ein modernes Zeitalter beginnen. In der Saison 2006/2007 soll der Klub in einer neuen 6000-Zuschauer-Halle in Stuttgart spielen. Einzige Klippe: Die Verträge setzen einen Erstligisten voraus.
VfL-Coach Eckhard Nothdurft gab sich keinen Illusionen hin, als er gestern nach neunstündiger Fahrt aus dem Bus stieg. "Kiel ist kilometerweit von uns entfernt. Aber wir wollen mutig Handball spielen und zeigen, dass wir in diese Liga gehören." Mit Kreisläufer Martin Setlik wird einer ihrer Besten wegen eines komplizierten Fingerbruchs allerdings fehlen. Pfullingen, das ist die Mannschaft, gegen die Kiel (48:25) beim letzten Heimspiel (siehe Spielbericht) einen neuen Torrekord in der Bundesliga aufstellte. Pfullingen, das ist aber auch die Mannschaft, die mit ihrer aggressiven Abwehr im Hinspiel nur knapp 22:23 verlor. Als Henning Fritz Sekunden vor dem Abpfiff einen Siebenmeter von Alexander Stevic hielt. Den THW-Torhüter plagt zwar eine Grippe, er wird aber trotzdem zwischen den Pfosten stehen.
(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 06.04.2005)
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