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10.-12.11.2004 - Letzte Aktualisierung: 12.11.2004 Bundesliga

Krimi mit Happy-End: THW rettet beide Punkte in Pfullingen

Fritz pariert in letzter Sekunde gegen Stevic

Bundesliga, 10. Spieltag: 10.11.2004, Mi., 20.00: VfL Pfullingen - THW Kiel: 22:23 (11:14)
Update #2 Spielbericht der KN ergänzt...

Henning Fritz hielt in der Schlusssekunde den Sieg fest.
Klicken Sie für weitere Infos! Henning Fritz hielt in der Schlusssekunde den Sieg fest.
In einer am Ende dramatischen Partie ist der THW als glücklicher Sieger vom Platz gegangen. Weil Alexander Stevic in der Schlusssekunde per Siebenmeter an Henning Fritz scheiterte, konnten die Zebras beim 23:22 (14:11)-Sieg beim VfL Pfullingen beide Punkte mit nach Hause nehmen. Damit ist der THW momentan Tabellenführer.
Trotz einer Pfullinger 4:2-Defensive, die Zeitz und Boquist offensiv deckte, ging der THW von 2:2 (4.) mit 4:2 (8.) und 6:4 (16.) in Führung. Torhüter Mattias Andersson konnte bis zur achten Minute bereits sechs Paraden gegen die bis dahin überhastet agierenden Pfullinger vorweisen.

Dann aber gelang dem Gastgeber durch den starken Kreisläufer Martin Setlik, der bis zur 19. Minute allein vier Tore erzielte, die 7:6- und 8:7-Führung (19.). Auch VfL-Torhüter Tobias Heger machte den Zebras in dieser Phase zu schaffen. Frode Hagen brachte den THW mit seinen Toren drei und vier wieder mit 9:8 in Front (21.), Zeitz, Boquist und zweimal Pettersson erhöhten auf 13:9 (28.). Mit einer 14:11-Führung gingen die Zebras in die Kabine.

Nach dem Wiederanpfiff kam Pfullingen durch einen Doppelschlag von Alexandar Stevic auf 13:14 (33.) heran. In der 36. Minute führte der THW immer noch knapp mit 15:14, doch nachdem sich Gaugisch und Hagen für zwei Minuten verabschieden mussten und Petersen ihnen in der 39. Minute folgte, glich der VfL durch Setlik zum 15:15 (39.) aus.

Die Partie blieb nun eng, der THW legte vor, Pfullingen zog nach und erzielte das 16:16 frech durch einen Kempatreffer von Alexander Trost (44.). Nach dem 17:17 (45.) ging der THW zwar mit zwei Toren in Führung (19:17, 46.) doch die Gastgeber blieben dran und kamen auf 19:20 (48.) heran.

Nach dem 20:20 durch Setlik scheiterte Johan Pettersson per Strafwurf an VfL-Keeper Heger. Setlik machte auf der Gegenseite mit seinem siebten Treffer das 21:21 (52.), die Kurt-App-Sporthalle stand Kopf. Auch die Treffer von Frode Hagen und Christian Zeitz (Gegenstoß) zum 23:21 (57.) brachte keine Ruhe in die Partie. Alexandar Stevic hielt Pfullingen mit seinem siebten Treffer zum 22:23 (58.) im Spiel.

Als 110 Sekunden vor dem Abpfiff ein Treffer von Marcus Ahlm nicht anerkannt wurde, wollte der VfL mit aller Macht seine Chance auf ein Unentschieden nutzen. 25 Sekunden vor Spielende nahm Pfullingens Trainer Eckhard Nothdurft noch eine Auszeit und brachte für den Torhüter einen siebten Feldspieler. Und es lohnte sich, die Hausherren erzwangen in der letzten Sekunde einen Strafwurf. Alexander Stevic trat zum Siebenmeter an, doch er scheiterte an Henning Fritz.

(TD)

Lesen Sie den ausführlichen Spielbericht der Kieler Nachrichten.

Lesen Sie auch den Nachbericht der Kieler Nachrichten.

Stimmen zum Spiel:

THW-Trainer Noka Serdarusic:
Es war ein ausgeglichenes Spiel. Wir haben eine Zwei-Tore-Führung herausgespielt und führten mit drei Toren in der zweiten Halbzeit. Wir haben es trotz herausgearbeiteter Chancen leider nicht verstanden, uns abzusetzen. Wir haben durch Hennings gehaltenen Siebenmeter glücklich gewonnen. Es war allerding eines unsere schlechteren Spiele. Man hat gesehen, dass Lövgren uns in der Mitte gefehlt hat. Bei einer defensiven Abwehr ist Martin ein guter Ersatz, aber bei einer offensiv eingestellten und schnellen Abwehr fehlt uns Lövgren.

[Frage: Als Fritz zum letzten Siebenmeter ins Tor ging, haben Sie ihn kurz zur Seite genommen und ihm etwas gesagt. Was haben Sie ihm den mit auf den Weg gegeben hat?]
[lacht] Er hatte bis zu dem Zeitpunkt noch nichts getan und sollte nun was tun...

VfL-Trainer Eckhard Nothdurft:
Wir haben uns über die Deckung gute Chancen erarbeitet, aber Kiel hat glücklich gewonnen. In der ersten Halbzeit lagen wir nur drei Tore hinten und haben die zweite Halbzeit sogar gewonnen. Leider steht in der Tabelle nicht wie eng dieses Spiel war. Der THW hat gewackelt, ist aber nicht gefallen. Wenn wir weiter so spielen, haben wir gute Chancen gegen Göppingen und Großwallstadt zu gewinnen.

10. Spieltag: 10.11.04, Mi., 20.00: VfL Pfullingen - THW Kiel: 22:23 (11:14)

Logo VfL Pfullingen:
Heger (1.-60., 12 Paraden), Hüter (bei einem 7m, 0 Paraden); Trost (2), Gaugisch (2), Setlik (7), Bader (1), Kromer (n.e.), Stevic (7/3), Navarin, Breitenbacher (2), Kurtschew, Bräuning (1), Temelkov (n.e.), Matschke; Trainer: Nothdurft
Logo THW Kiel:
Andersson (1.-60., 14 Paraden), Fritz (bei zwei 7m, eine Parade); Preiß, Pettersson (5/3), Lundström, Hagen (6), Petersen, Wagner, Ahlm (2), Boquist (4), Zeitz (6); Trainer: Serdarusic
Schiedsrichter:
Becker / Hack (Halberstadt)
Zeitstrafen:
Pfullingen: 1 (Gaugisch (36.));
THW: 3 (zweimal Hagen (29., 36.), Petersen (37.))
Siebenmeter:
Pfullingen: 4/3 (Stevic scheitert an Fritz (60.));
THW: 4/3 (Pettersson scheitert an Heger (50.))
Spielfilm:
1. Hz.: 1:0, 1:2 (4.), 2:2, 2:4 (8.), 3:4, 3:5, 4:5, 4:6 (16.), 7:6 (17.), 7:7, 8:7 (19.), 8:9 (21.), 9:9, 9:13 (28.), 10:13, 10:14, 11:14;
2. Hz.: 13:14 (33.), 13:15, 15:15 (39.), 15:16, 16:16, 16:17, 17:17 (45.), 17:19 (46.), 18:19, 18:20 (47.), 20:20 (50.), 20:21, 21:21 (52.), 21:23 (57.), 22:23
Zuschauer:
1115 (ausverkauft) (Kurt-App-Sporthalle, Pfullingen)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 11.11.2004:

An die Spitze gestolpert

23:22 des THW in Pfullingen - Fritz parierte Siebenmeter in letzter Sekunde
Pfullingen - Der THW Kiel ist neuer Spitzenreiter der Handball-Bundesliga. Das 23:22 (14:11) gestern Abend gegen den VfL Pfullingen aber war alles andere als eine souveräne Vorstellung und die eines Tabellenführers würdig. Die Zebras stolperten an die Spitze.

"Matchwinner" war wieder einmal Torhüter Henning Fritz, der zwei Sekunden vor dem Schlusspfiff einen mehr als fragwürdigen Siebenmeter von Alexandar Stevic unschädlich machte. In der rappelvollen Kurt-App-Halle, wenige Momente zuvor noch ein Tollhaus, war's für Augenblicke still wie in einer Kathedrale. Dann aber besannen sich die Zuschauer, feierten die knappe Niederlage gegen den haushohen Favoriten mit Stakkato-Beifallsstürmen wie einen Sieg und ließen ihren todunglücklichen Siebenmeterschützen hoch leben.

Henning Fritz hatte das Parkett nur insgesamt viermal für Kurzeinsätze bei Siebenmetern betreten. Drei Mal musste er den Ball von Stevic passieren lassen. Den entscheidenden Strafwurf setzte der Pfullinger genau auf den linken Oberschenkel des Nationaltorhüters. "Es ist einfach super im Tor zu stehen", freute sich der 30-Jährige, "da hältst du einen einzigen dummen Ball, und schon bist du der Held." Alexandar Stevic, ein in Deutschland geborener Sohn kroatischer Eltern, wollte sein Unglück nicht fassen. "Das ganze Spiel mache ich fast alles richtig - aber am Ende bin ich der Dumme."

Dumm stellte sich der THW ebenfalls an. Gegen die aggressive, zumeist offensiv 4:2 deckende VfL-Abwehr, fiel den Zebras nur wenig ein. Es fehlte an der Laufarbeit, zudem ließen sich Boquist, Preiß, Pettersson und Co. von der harten Gangart, die großzügig vom Halberstädter Schiedsrichtergespann Becker/Hack, zugelassen wurde, einschüchtern. Den Ausfall von Leithengst Stefan Lövgren konnten die Kieler gestern nicht kompensieren. Keiner nahm die Zügel in die Hand, die Verantwortung wurde stets auf den Nebenmann geschoben. Ausnahme: Frode Hagen. Der Norweger kämpfte und wühlte - zumeist allein auf weiter Flur.

Enttäuschend war zudem die Wurfausbeute der Außen. Henrik Lundström hatte ebenso einen rabenschwarzen Abend erwischt wie auf der anderen, rechten, Seite Johan Pettersson. Nur aufgrund der erstklassigen Torhüterleistung von Mattias Andersson geriet der THW nicht ins Straucheln, legte ständig einen kleinen Vorsprung hin, und als sich dieser kurz vor dem Wechsel auf vier Tore erhöhte, schien der Knoten zu platzen.

Aber Pustekuchen. Die eigene Fehlerquote blieb hoch, innerhalb weniger Minuten glichen die Gastgeber aus und boten dem neuen Tabellenführer fortan einen Kampf auf Biegen und Brechen. Weil dann auch Becker/Hack mit fliegenden Fahnen ins VfL-Lager überliefen, schien die Sensation möglich. Jeder Kieler Körperkontakt wurde bestraft, das Ziehen, Zerren und Stoßen von Pfullingen blieb ohne Folgen. Als Christian Zeitz, der seine Teilnahme mit der Nationalmannschaft am Worldcup in Schweden in der nächsten Woche wegen seiner Handverletzuung absagte, den Pfullingern in der 57. Minute einen Ball stahl und per Tempogegenstoß zum 23:21 traf, schien die Vorentscheidung dennoch gefallen zu sein. Doch Stevic verkürzte erneut, und als Frode Hagen einen Kempa-Versuch zwei Sekunden vor dem Ende abfing und mit dem Ball im Kreis landete, zeigten die Schiedsrichter auf den Siebenmeterpunkt. Der Pfiff wird ein Rätsel bleiben, doch das Entsetzen der Kieler darüber löste sich wenig später (siehe oben) in Jubel auf.

(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 11.11.2004)

 

Aus kiel4kiel.de:

THW Kiel siegt nach dramatischem Spiel in Pfullingen

Wieder einmal hätte der THW Kiel in der Handball-Bundesliga beinahe bei einem krassen Außenseiter Federn lassen müssen: Beim VfL Pfullingen reichte es für die Zebras nach einem dramatischen Spiel letztlich doch noch zu einem 23:22 (14:11)-Sieg, den Torhüter Henning Fritz in der letzten Sekunde mit einem parierten Siebenmeter des überragenden Stevic festhielt. Durch diesen mehr als knappen Auswärtserfolg, bei dem Hagen und Zeitz je sechsmal trafen, hielten die Kieler Kontakt zur Spitze. Bei Pfullingen waren Setlik und Stevic je sieben Mal erfolgreich.

Mehr...

 

Live-Ticker-Protokoll von kiel-liveticker.de:

Min.

VfL-THW
Endstand 22:23  
29.59   Henning im Tor Stevic tritt an, Henning hält !!!
. : Pfullingen hat TW rausgenommen, Kiel mit 2 Kreisläufern, 6 Sekunden THW Bank steht, 7m für Pfullingen mit der letzten Sekunde
. : 35Sek noch, 25Sek noch Time-Out Pfullingen, Halle steht
58. 22:23 noch 1:50 Markus Tor abgepfiffen, Pfullingen im Angriff , 50 Sekunden noch
58. 22:23 58. Stevic 22:23
57. 21:23 57. Zeitzi per Tempogegenstoß
55. 21:22 55.min Hagen
52. 21:21 Die Halle steht Kopf! 52. Setlik 21:21
52. 20:21 50. Bader 20:20, 50. Heger hält 7m von Johann, 51. Zeitzi 20:21
48. 19:20 48.min Stevic 19:20
Die Kieler Deckung kriegt Setlik einfach nicht in den Griff
47. 18:19 45.min Breitenbacher 17:17, 45.min Petersson 7m gegen Hüter 17:18, 46. Hagen 17:19, 47. Setlik vom Kreis 18:19, 47. Ahlm am Kreis 18:20
    Circa 20 Minuten nach Spielende folgen hier noch die Stimmen zum Spiel aus der Pressekonferenz!
44. 16:17 44.min Trost per Kempa 16:16, 44. Zeitzi 16:17
40. 15:16 wieder vollzählig, Ahlm an Kreis, Zeitzi trifft Latte, 40. Boquist 15:16
39. 15:15 37.min Pitti 2min Strafe, 39. Setlik 15:15,
36. 14:15 33.min Stevic verwandelt 7m gegen Fritz 13:14, 35.min Zeitzi 13:15, 36.min Breitenbacher 14.15
2min für Gaugisch und Hagen
33. 12:14 33.min Stevic per Tempogegenstoß, Lundström wieder drin, Wagner hat von der 16. bis zur Halbzeit gespielt
Hz 11:14 29.min Zeitzi (mit rechts!) 10:14, 29. Hagen bekommt 2min Strafe, 29. Stevic verwandelt 7Meter gegen Henning 11:14
29. 10:13 Kurze Deckung auf Zeitzi, 28.min Stevic verwandelt 7m gegen Henning
28. 9:13 Löve kann entspannen - Gruß von Gitta ;-), 26.min Johann verwandelt 7m gegen Heger , 28.min Johann wunderschön von rechts außen 9:13
26. 9:11 26.min Ahlm 9:11
25. 9:10 21.min Hagen 8:9, 25. Stevic 9:9, 25.min Zeitzi 9:10
20. 8:8 18.min. Boquist 7:7, 19. min Bräuning 8:7, 20.min Hagen 8:8; Preiß am Kreis, Ahlm z.zt nur in der Deckung
17. 7:6 17.min Stevic 6:6, 17. Setlik 7:6
17. 5:6 16. Hagen 4:6 , 17.min Setlik Kreis Mitte 5:6
16. 4:5 12.min Gaugisch Rückraum Mitte 3:4; 15. Boquist 3:5, 15. Setlik Kreis Mitte 4:5,
11. 2:4 8.min Johann 2:4, Heger 3 Paraden, Andersson im Kieler Tor mit 6 Paraden, Pfullingen wirft sehr schnell und eher unkonzentriert
6. 2:3 4.min Hagen 1:2, 4.min Setlik 2:2
4min 7min für Kiel, Johann gegen Heger 3:2
Pfullingen steht offensiv in der Deckung. Sie spielen 4:2, jeweils einen mann vorgezogen für Zeitzi und Boquist; Zeitzi wechselt mit Pitti
3. 1:1 2min. Gaugisch 1:0, 3min. Boquist 1:1

Anfangsaufstellungen:
Pfullingen: Heger, Gaugisch, Setlik, Bader, Navarin, Breitenbacher, Bräuning
Kiel: Andersson, Preiß, Petersson, Lundström, Hagen, Boquist - Pitti Abwehr, Zeitzi Angriff

Die Aufstellungen
Pfullingen: Heger, Hüter; Navarin, Breitenbacher, Stevic, Brack, Kurtschew, Gaugisch, Bräuning, Trost, Temelkow, Bader, Setlik, Kromer, Matschke
Kiel: Fritz, Andersson, Preiß, Petersson, Petersen, Wagner, Ahlm, Boquist, Zeitz, Lundström, Hagen
In unserer Berichterstattung verlassen wir uns wieder einmal auf unsere Berichterstatterin Gitta.
Die Welle Nord berichtet live um 20:30, 21:00 und in der Schlußphase. Den Nachbericht gibt es in den Nachrichten. Am Donnerstagmorgen um 07:00 und um 08:00 wird ein Rückblick gesendet.
. : Herzlich Willkommen zum Live-Ticker des Bundesliga-Spieles VfL Pfullingen - THW Kiel. Anwurf in der Kurt-App-Sporthalle in Pfullingen ist um 20:00 Uhr. Einen ausführlichen Vorbericht gibt's unter http://www.thw-provinzial.de/thw/04110821.htm auf der THW Homepage.


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