Aus den Kieler Nachrichten vom 18.04.2005:
Alles begann bei der
WM in Tunesien. Negative Presse und Schelte
von Bundestrainer Heiner Brand bereiteten THW-Linkshänder
Christian Zeitz
unruhige Tage und Nächte. Die Fortsetzung folgte in der Bundesliga.
Zeitz geriet in den Fokus der Öffentlichkeit, bisweilen ließen
sich auch Schiedsrichter beeinflussen und zückten ihre Karten gegen den wurfgewaltigen
Rückraumspieler schneller als gegen andere. Die rote Karte nach Allerweltsfoul in
Nordhorn (siehe
Spielbericht) war nur ein Beispiel. Erst langsam fand
der 23-Jährige in die Normalität und zum Handball-Spaß zurück. Spätestens gestern wurde er
von seinem Albtraum wieder eingeholt. Die rote Karte der
Methe-Zwillinge empfanden viele Handball-Fachleute schlicht
als "Witz". Heiner Brand sah es genauso: "Das Rot gegen
Christian
war unberechtigt", sagte der Bundestrainer.
Zeitz selbst erklärte,
dass er im Zweikampf mit
Lackovic ganz normal zum Ball gegangen sei. "Aber man sieht ja, wie
die Schiris in diesem Spiel mit uns umgehen."
Noka Serdarusic war entsetzt. Gegen Zeitz
finde eine Kampagne statt, schimpfte der THW-Trainer, "Er hat nur rot gesehen, weil er
Zeitz heißt. Aber das ist ein junger Spieler, der Handball
spielen will - wenn man ihn lässt." Serdarusic kündigte an,
sich "wie ein Vater" vor seinen Schützling stellen zu wollen. "Viele haben geglaubt,
er könne nicht in der Abwehr spielen. Wir haben das Gegenteil bewiesen." Die
zurückliegenden Schiedsrichterentscheidungen machten es aber erforderlich zu handeln.
"Ich werde ihn erstmal aus der Abwehr nehmen."
(von Reimer Plöhn und Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 18.04.2005)