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30.05.2005 Mannschaft / Bundesliga

Kieler Nachrichten: Vizemeister? Nur nicht daran denken..

Die Meister-Shirts mussten schon vor dem letzten Spiel beflockt werden

Aus den Kieler Nachrichten vom 30.05.2005:

Düsseldorf - Was wäre gewesen - wenn? Wenn der THW Kiel doch noch an der Meisterschale vorbeigeschlittert wäre? "Der pure Horror", sagt Geschäftsstellenleiterin Sabine Holdorf-Schust, die sich am Sonnabend, wenige Stunden vor der Entscheidung "gar nicht erst mit diesem Fall beschäftigen", wollte. Manager Uwe Schwenker hatte, getreu der Symbolik der drei Affen, "nichts sehen, nichts hören, nichts reden", alles ausgeblendet, "was nicht sein durfte."
Die Problematik einer Titelentscheidung auf den letzten Metern: Bevor nichts in trockenen Tüchern ist, sollte über Meisterfeier, Ehrungen, Einladungen etc. tunlichst der Mantel des Schweigens liegen. Wie peinlich, wenn vorher über Feiermodalitäten und Gästelisten diskutiert wird - und hinterher ein Vizemeister einschwebt. Die Konkurrenz hätte gelacht, Größenwahn wäre den Verantwortlichen unterstellt worden. Aber was tun? Ohne Vorbereitungen keine Party, ohne Einladungen keine Gäste. "Also haben wir alles im Verborgenen vorbereiten müssen", erklärt Schwenker. Die logistischen Arbeiten in der Geschäftsstelle liefen auf Hochtouren, der Organisationsstab schuftete rund um die Uhr, die Öffentlichkeit blieb draußen.

Beispiele der Aufgabenstellung: Meisterfeier, veranstaltet mit Hilfe von NDR und Kieler Nachrichten auf dem Rathausplatz. Absperrungen, Polizei, Catering, u.s.w. Organisation der Fete für 500 VIP's in der Ostseehalle, Autokorso für die Mannschaft vom Flughafen Holtenau in die Innenstadt, und und und. "Das war aufregend und aufreibend", erinnert sich Sabine Holdorf-Schust.

Auch das Vabanque-Spiel um 1200 T-Shirts, die beim Sportartikel-Hersteller adidas auch nicht erst gestern in Auftrag gegeben werden durften. "Das Risiko mussten wir eingehen", sagt Uwe Schwenker. "Die Schale, wieder zu Haus", ist darauf zu lesen und zu sehen. Für zehn Euro wurde das Kleidungsstück gestern auf dem Rathausmarkt unter die Leute gebracht, es fand reißenden Absatz.

Bei einem Düsseldorfer Sieg wären die Shirts auf der Geschäftsstelle verstaubt, das Geld für die Anschaffung wäre im Nu verbrannt gewesen. Ein echtes Geschäft hätte man mit dem Verkauf der Kieler Meisterhemden allerdings in Flensburg machen können, lästerten gestern Spötter. Wohl wahr, diese Shirts wären bei den Fans des Nordrivalen in den allerhöchsten Kultstatus erhoben worden. Auch das blieb den Zebras durch das Happyend von Düsseldorf erspart.

(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 30.05.2005)

Hier geht's zu den Fotos von der Meisterfeier!


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