29./30.05.2005 - Letzte Aktualisierung: 30.05.2005 | Bundesliga |
Update #4 | Fotos ergänzt; Spielbericht, Stimmen und KN-Spielbericht ergänzt... |
Die Schale ist zurück! |
Jubel auf dem Kieler Rathausplatz nach dem elften Titel.
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Freude herrschte nicht nur bei Spielern und Fans: Björn Goos, seit diesem Jahr zuständig für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim THW Kiel, feierte ausgelassen die Titelverteidigung. Im letzten Jahr war er noch für die SG tätig...
(Christian Robohm)
Lesen Sie auch den ausführlichen Spielbericht der Kieler Nachrichten.
Hier geht's zu den Fotos von der Meisterfeier!
Diese Meisterschaft bedeutet uns sehr viel. Es ist die erste deutsche Meisterschaft nach dem totalen Umbruch. Das ist eine sehr große Bestätigung unserer Arbeit. Ein wunderschönes Gefühl, vor allem weil die Meisterschaft die Leistung einer ganzen langen Saison dokumentiert. Pokalsieger kann man in wenigen Spielen immer mal werden.
Diese Meisterschaft feiern wir nach dem Motto: Der Titel ist wieder in Deutschland. Nach der Pokalniederlage haben wir versprochen: wir verlieren nicht mehr. Und natürlich darf man Flensburg jetzt zur sechsten Vize-Meisterschaft gratulieren.
Das ist super, dass ich mit der Schale gehe. Wir haben wirklich alles, alles gegeben. Jetzt bin ich schwedischer und deutscher Meister. Vielleicht klappts ja auch im nächsten Jahr mit der dänischen.
Diese Meisterschaft ist für mich etwas ganz Besonderes. Hinter uns liegen 34 Spieltage, in dieser Liga kannst Du bei jeder Mannschaft verlieren, dagegen haben wir uns immer erfolgreich gewehrt. Ich habe zuletzt immer an den Titel geglaubt.
Natürlich freue ich mich riesig mit der Mannschaft über den Titel. Aber verletzt nur daneben zu sitzen, ist richtig schlecht. Wenn du die letzten Spiele nicht spielst, fühlst du dich auch nicht wirklich als Meister.
Noka Serdarusic hat riesigen Anteil am Titel. Er ist ein Trainer, der genau vorhersagt, was passiert. Wenn man macht, was er sagt, merkt man sofort, dass es klappt.
Das ist das Schönste, was ich erreichen kann. Mit dem THW Meister werden und dann noch mit Platz sechs für Altenholz die beste Platzierung in der zweiten Liga heraus holen: Mehr geht nicht. Die Zuschauer waren klasse, ich dachte, wir spielen in der Ostseehalle.
Das war meine dritte deutsche Meisterschaft, jede für sich war schön. Auf Flensburg habe ich nie geguckt. Mehr denn je war dieser Titel ein Erfolg der ganzen Mannschaft. Jetzt werde ich mit unseren Frauen und dem Umfeld kräftig feiern.
Aus den Kieler Nachrichten vom 30.05.2005:
Kapitän Stefan Lövgren mit der Schale! |
Rund 1200 Fans, die den weiten Weg aus Schleswig-Holstein über die Autobahn angetreten hatten, stürmten das Parkett und herzten ihre Lieblinge. Die Düsseldorfer Philipshalle erlebte auch außerhalb der "fünften Jahreszeit" närrische Momente, gestern bei hochsommerlichen Temperaturen. Spieler fielen sich in die Arme, wollten nicht mehr loslassen. Trainer Noka Serdarusic griff sich seinen Kapitän und gratulierte jedem seiner Jungs. "Das war über die gesamte Spielzeit die beste THW-Leistung, seit ich hier Trainer bin", sagte der 54-Jährige, der seine achte Meisterschaft in zwölf Amtsjahren nach dem Achillessehnenriss mit Gehgips feierte. "Auf diese Mannschaft bin ich stolz", sagte er. Es klang sehr überzeugend.
Der Coup 2005 war der insgesamt elfte Hallentitel für Kiel. Damit haben sich die Zebras ganz eng an die Fersen von Rekordmeister VfL Gummersbach geheftet, der zwölfmal auf dem Thron saß. Die Erfolgsstory schrieb Serdarusic gemeinsam mit Manager Uwe Schwenker. "Noka und ich sind wie ein Ehepaar", stammelte Schwenker bewegt." Wir wissen, was wir an uns haben, und dass wir nichts Besseres kriegen." 235 Tage in Folge blieben die Kieler ohne Niederlage, am Ende standen 62:6 Punkte auf dem Tabellenkonto. Damit stellten die Zebras den Rekord des TBV Lemgo aus dem 2003 ein und ließen mit Flensburg einen Vizemeister zurück, der in nahezu allen Jahren zuvor mit ebenfalls nur acht Minuspunkten souverän Meister geworden wäre. SG-Manager Thorsten Storm gratulierte Schwenker gleich nach Spielschluss per SMS aus Lemgo: "Gratulation zur verdienten Meisterschaft. Aber nächste Saison greifen wir wieder an."
Die HSG Düsseldorf wollte dem THW die Feier verderben, traf jedoch auf ein Kieler Team, das von der ersten Minute an entschlossen, konzentriert und selbstbewusst auftrat. Linksaußen Henrik Lundström hatte den Bann mit dem 1:0 gebrochen und war am Ende mit neun Toren auch erfolgreichster THW-Torschütze. Die erste La Ola in Schwarz-Weiß rollte nach 41 Minuten durchs Rund, spätestens zehn Minuten vor dem Ende entspannten sich auch die Mienen auf der Bank. Serdarusic ließ alle laufen, die auf der Bank Platz genommen hatten, die vermeintliche Hürde Düsseldorf war längst keine mehr.
Die Zebras: Erschöpft aber glücklich in der Kabine. |
"Löwe" bestaunt "Henkes" neuen Haarschnitt. |
Heute Morgen werden jene THW-Fans, die in der Nacht aus Düsseldorf zurückgekehrt sind, mit Freibier in der "Forstbaumschule" belohnt: Der traditionelle Zebra-Treff nach gewonnenen Meisterschaften. Die Mannschaft wird geschlossen dabei sein. Und auch wieder den Klängen der Siegerhymne "We are the Champions" lauschen. "We are fighting till the end", heißt es da. "Wir kämpfen bis zum Schluss." Der Queen-Hit und Dauerbrenner bei Meisterschaften ist dem THW 2005 auf den Leib geschrieben.
(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 30.05.2005)
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