03.06.2005 | Bundesliga |
Im Fernduell mit dem Nordrivalen und Titelverteidiger SG Flensburg-Handewitt (34:31 in Lemgo) hätte den Zebras schon ein Remis zum Titel gereicht. Dass die Schale direkt aus der Vitrine des Nordrivalen zurück nach Kiel wandert, ist für viele Kieler eine besondere Genugtuung. "Die Schale ist wieder an der richtigen Förde", lästerte Klaus-Dieter Petersen.
Dabei hatten Störmanöver des "kleinen Handballbruders" von der dänischen Grenze in der Schlussphase des Titelrennens wieder einmal für Verstimmun gen gesorgt. So versuchten die Flensburger, den Lauf der Dinge mit Geldangeboten an den letzten THW-Gegner Düsseldorf noch aufzuhalten. 5000 Euro habe ein Flensburger Sponsor den HSG-Spielern für die Mannschaftskasse im Erfolgsfall geboten. Düsseldorfer Spieler entlarvten das "Phantom" als SG-Manager Thorsten Storm. Am Ende spornte es die Kieler nur an - auch zu verbalen Reaktionen. Diese Aktion sei nur peinlich gewesen, sagte Rechtsaußen Johan Petersson, der sein letztes Spiel im THW-Dress trotz einer Knieverletzung mit fünf verwandelten Siebenmetern krönte.
Der THW Kiel schmückte mit dem Erfolg beim Aufsteiger vom Rhein eine starke Saison. In den zurückliegenden 27 Saisonspielen gab es keine Niederlage, der letzte Ausrutscher datiert vom 6. Oktober 2004, als man in Göppingen 30:31 unterlag.
Schon Mitte der zweiten Hälfte begannen die Kieler Fans auf den Tribünen zu feiern - die Gewissheit, dass sich ihr Team den Titel nicht mehr nehmen lassen würde, war felsenfest. "Ich habe kein bisschen um den Sieg gezittert", sagte THW-Manager Uwe Schwenker. Torhüter Henning Fritz war nachher trotzdem fix und fertig: "Mir ist alles egal, ich bin einfach nur glücklich."
(Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 02.06.2005)
(03.06.2005) | Ihre Meinung im Fan-Forum? |