12./13./15.08.2005 - Letzte Aktualisierung: 15.08.2005 | Vorbereitung |
Update #5 | KN-Finalbericht, Finalbericht, KN-Bericht und Halbfinalbericht ergänzt... |
18.30 | HSG Nordhorn | - | OHV Aurich | : | 34:24 | (14:12) | |
20.30 | THW Kiel | - | TuS N-Lübbecke | : | 38:35 | (20:15) | Bericht | Spielstatistik |
17.30 Uhr | Spiel um Platz 3 | OHV Aurich | - | Tus-N-Lübbecke | : | 20:39 | (9:20) | |
19.30 Uhr | Finale | HSG Nordhorn | - | THW Kiel | : | 16:21 | (33:40) | Bericht | Spielstatistik |
Gegen den gut aufgestellten TuS N-Lübbecke taten sich die Zebras lange Zeit schwer. Trotz einer deutlichen 20:15-Führung zur Halbzeit gelang es dem THW zunächst nicht, den Vorsprung zu halten oder gar auszubauen. Nach 34 Minuten war der TuS beim 20:21 wieder in Schlagdistanz, nutzte fortan die Schwächephasen der Kieler Abwehr konsequent aus und ging beim 23:22 (37.) in Führung, die bis zum 25:23 hielt. Bis zum 28:28 (45.) wogte das Spiel hin und her, doch dann nahmen die Zebras, bei denen Henrik Lundström nach seinen Schulterproblemen erstmals wieder mit von der Partie war, die Zügel wieder in die Hand. Gestützt auf einige schöne Paraden von Henning Fritz entwickelte der THW auch im Angriff wieder mehr Druck, was vor allem Vid Kavticnik zu zahlreichen spektakulären Toren nutzte. Auch Kapitän Stefan Lövgren machte ein gutes Spiel, erzielte 6/1 Tore. Für Raunen im Publikum sorgten einmal mehr die sechs Tore-Hammer von Christian Zeitz, die auch zum Finaleinzug am Sonntag beitrugen. Dort wartet um 19.30 Uhr die HSG Nordhorn auf die Kieler, die sich zuvor im Rathaus des Nordseeheilbades Esens ins Goldene Buch der Stadt eintragen werden.
Siehe auch Bericht der Kieler Nachrichten.
Im "schwedischen Duell", fünf blau-gelbe Zebras trafen auf ebensoviele schwedische Nordhorner, setzte mit Kim Andersson ein bisher eher unauffällig agierender THW-Neuzugang viele Akzente. Fünf hammerharte Rückraumkracher landeten im Nordhorner Tor, zudem konnte der Halblinke noch fünf Siebenmeter sicher verwandeln. Bereits zur Pause des Finals war bei einer Kieler Fünf-Tore-Führung eine Vorentscheidung gefallen.
Auch in Hälfte zwei drückte der THW dem Spiel mit seiner schnellen, kompromisslosen Taktik den Stempel auf, sodass Nordhorn nicht mehr in Schlagdistanz kommen konnte. Zwar versuchte der Ex-Kieler Piotr Przybecki gegen seine alten Mannschaftskameraden alles, seine neun Treffer reichten aber nicht mehr für einen Nordhorner Erfolg. Auf der anderen Seite schenkte auch Kreisläufer Pelle Linders den schwedischen HSG-Torhütern mächtig ein, zudem konnte auch das Wechselspiel Lövgren/ Szilagy wieder überzeugen. Am Ende von 60 torreichen Minuten gewann der THW souverän das Finale des Esens Handballcups, 700 Zuschauer in der ausverkauften Dreifeldhalle dankten beiden Teams für ein unterhaltsames Match mit stehenden Ovationen.
Siehe auch Bericht der Kieler Nachrichten.
So blieb nach viereinhalbstündiger Fahrt nur ein Kurzbesuch im schmucken Hotel direkt am Hafen von Bensersiel, bevor die Kieler nach dem 34:24 (14:12) der HSG Nordhorn gegen OHV Aurich im zweiten Duell des Abends den Ligarivalen TuS N/ Lübbecke 38:35 (20:15) besiegten.
Obwohl im ersten Test gegen einen Bundesligisten über die volle Spielzeit noch nicht alles klappte, legten die Zebras vor 700 Zuschauern ein flottes Tempo vor und geizten nicht mit sehenswerten Aktionen. Besonders hübsch anzusehen war der Kempa-Trick des gut aufgelegten Vid Kavticnik zum 12:9. Eine Schrecksekunde erlebte der THW, als Christian Zeitz früh umknickte und vom Feld humpelte. In der zweiten Halbzeit kehrte der Linkshänder jedoch furios zurück. Fünf Tore, viele schöne Anspiele - Zeitz hatte großen Anteil daran, dass sich seine Kollegen am Ende behaupten konnten. Zehn schwache Minuten nach der Pause, in der Abwehr und Angriff in Einzelteile zerfielen, ein starker Torsten Friedrich im TuS-Tor und Kiel lag plötzlich 23:25 (40.) zurück. Lübbecke wehrte sich nach allen Kräften, manchmal mit einer Überdosis Motivation. So erhielt Henrik Ortmann nach einer harten Attacke gegen Kavticnik die rote Karte.
Schlafen mit Blick auf die Nordsee - das hat beim Meister keinen Urlaubscharakter. Noka Serdarusic bittet seine Spieler heute Morgen um acht Uhr zum Training, anschließend erwartet der Bürgermeister und mit dem Goldenen Buch von Esens den THW, ehe am Abend im Finale die fünf Schweden der HSG Nordhorn auf fünf des THW Kiel treffen - der sechste Schwede, Marcus Ahlm, blieb wegen einer Zerrung zu Hause.
(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 13.08.2005)
Ohne Nationalspieler Holger Glandorf, der nach einer Meniskusoperation voraussichtlich erst in acht Wochen zur Verfügung steht, blieb der neunfache Torschütze Piotr Przybecki im HSG-Rückraum Alleinunterhalter - das war zu wenig.
Ganz anders der THW Kiel: Ging es vor den knapp 600 Zuschauern einmal etwas ruhiger zu, zeigte sich eine weitere Qualität der "neuen" Zebras. Egal wer sich im Rückraum den Ball schnappte, er warf ihn mit Wucht auf das Tor der Niedersachsen, die in der letzten Saison immerhin Sechster wurden. So kompensierten die Zebras mit schnellen Beinen und starken Armen das Fehlen des verletzten Kreisläufers Marcus Ahlm, der als Reißverschluss in der Abwehr und als Schaltzentrale im Angriff an allen Ecken und Enden vermisst wurde. Besonders der erst 21-jährige Kim Andersson war das Eintrittsgeld wert. Der Schwede verwandelte fünf Siebenmeter, setzte fünf weitere Tore mit einer Geschwindigkeit in die Maschen, die selbst auf der Nordhorner Bank für Ratlosigkeit sorgte. Zehn Tore und alle in einer Halbzeit. "Das habe ich noch nie geschafft", strahlte der Linkshänder. "Der Trainer hat gesagt, dass ich schießen soll. Also habe ich es gemacht."
Spielentscheidend war auch, dass sich Stefan Lövgren von Beginn an als Regisseur versuchen durfte und das Tempo auf einem hohen Niveau hielt. "Es macht Spaß, schnell zu spielen", bescheinigte Frode Hagen seinen Kollegen eine "konstante Leistung ohne viele Fehler". Der Norweger glaubt, dass die Neuzugänge sich langsam an die raue Luft gewöhnen. "Mein erster Monat in Kiel bestand nur aus kämpfen, kämpfen und kämpfen." Dann, so Hagen, sei die Belohnung gekommen.
"Eine überragende Mannschaft. Kiel ist für mich ein klarer Meisterschaftsfavorit", lobte Glandorf, der seine Nordhorner nicht im Titelrennen sieht. "Wir haben nur acht gute Leute. Das ist zu wenig."
Verbaler Sekt, der an Noka Serdarusic abperlt. "In den letzten Jahren waren wir zu diesem Zeitpunkt der Vorbereitung weiter", ärgert sich der THW-Trainer vor allem über die Sprachprobleme in seiner neuformierten Mannschaft. "Das hält uns im Training richtig auf"
(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 15.08.2005)
Aus den Kieler Nachrichten vom 15.08.2005:
Gemeinsam schmiedeten sie schließlich den Plan hochklassigen Handball in einer Region zu präsentieren, die keinen zu bieten hatte. So war bei der ersten Auflage 1996 die HSG Wilhelmshaven Stargast. Allerdings als Oberligist. Erst drei Jahre später tauchte mit der HSG Nordhorn ein Bundesligist auf. Im Team damals Johan Petersson und Frode Hagen.
Vorläufiger Höhepunkt war der Auftritt des SC Magdeburg, der auch im Nachtleben seine Spuren hinterließ. "Trainer Alfred Gislason schlief in einem anderen Hotel und die Spieler haben bis sechs Uhr morgens gefeiert", erinnert sich Starzonek. Mit dem THW krönten die beiden 57-jährigen nun ihre Bemühungen.
"Ich habe damals gesgt, dass ich aufhöre, wenn der THW tatsächlich einmal kommt", macht Realschullehrer Strazonek nun einen Rückzieher. "Der TBV Lemgo hat schon für das nächste jahr zugesagt. Die können wir doch nicht wegschicken."
(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 15.08.2005)
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