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19.08.2005 Interview

KN-Interview mit Nikolaj Jacobsen: "Ein Leben für den Handball"

Aus den Kieler Nachrichten vom 19.08.2005:

Fockbek - Sechs Jahre lang zauberte Nikolaj Jacobsen für den THW Kiel. 2004 kehrte die "Zaubermaus" in seine dänische Heimat zurück. Wegen eines Knorpelschadens war er den hohen Anforderungen in der Bundesliga nicht mehr gewachsen. In Dänemark spielt er beim Erstligisten Viborg HK nur noch sporadisch, ist seit dieser Saison offiziell als Co-Trainer angestellt und kümmert sich zudem in einem Handball-Gymnasium um den Nachwuchs. Die KN sprachen mit Jacobsen am Rande des Testspiels zwischen dem THW und Viborg (siehe Spielbericht) in Fockbek.
Kieler Nachrichten:
Was macht die Gesundheit, Herr Jacobsen?
Nikolaj Jacobsen
Es könnte besser sein. Mal geht's gut, mal schlechter. Für Kurzeinsätze reicht es. Aber eine Besserung ist nicht in Sicht. Knorpelschäden heilen nicht aus.
Kieler Nachrichten:
Welche Rolle spielt Handball noch in Ihrem Leben?
Nikolaj Jacobsen
Eine größere denn je. Es macht immer riesigen Spaß. Morgens bin ich im Handball-Gymnasium mit meinen Schülern beschäftigt, nachmittags steht Training im Verein auf dem Zettel. Wir haben mit Viborg noch viel vor. Das Team ist im letzten Jahr nach dem Aufstieg auf Anhieb Vierter der Ersten Liga geworden. Weitere starke Spieler sind hinzugekommen. Als Co-Trainer versuche ich, das Team mit eigenen Ideen voran zu bringen. Dabei helfen die Bundesliga-Erfahrungen.
Kieler Nachrichten:
Wie wichtig ist ein Handball-Gymnasium wie das in Viborg für die Nachwuchsförderung?
Nikolaj Jacobsen
Das ist ein Riesenprojekt, das nicht nur auf dänische Schüler beschränkt ist. Wir betreuen rund 200 Kinder aus meinem Land, Belgien, Holland, Ungarn und weiten europäischen Staaten. Mit dabei sind auch Schüler aus Flensburg und Kiel. Neben dem normalen Unterricht steht jeden Tag von 8 bis 9.30 Uhr Handball auf dem Stundenplan. Die Fortschritte sind riesig. Ich selbst besuche auch täglich die Schule und mache in Skibe eine Ausbildung zum Sportlehrer.
Kieler Nachrichten:
Gibt es noch regelmäßigen Kontakt mit THW-Angehörigen?
Nikolaj Jacobsen
Sicher. Am meisten mit Stefan Lövgren, "Pitti" Petersen und Noka Serdarusic. Wir telefonieren häufig und tauschen uns aus.
Kieler Nachrichten:
Ihre Töchter Freja und Sille wurden in Kiel geboren, haben sie den Umzug nach Dänemark gut verkraftet?
Nikolaj Jacobsen
Es gab keine Probleme. Sie sind zweisprachig aufgewachsen und fühlen sich in ihrer "neuen Heimat" sehr wohl.
Kieler Nachrichten:
Was vermissen Sie nach ihrer Rückkehr?
Nikolaj Jacobsen
Eine ganze Menge. Wir haben uns in Kiel sehr, sehr wohl gefühlt: der Verein, die Mannschaft, die Ostseehalle mit ihren Menschen und ihrer einzigartigen Atmosphäre. Das alles vermisse ich sehr.
(Aus den Kieler Nachrichten vom 19.08.2005, das Interview führte Reimer Plöhn)


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