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12.10.2005 Interview

Zebra: "Nur die Leistung zählt" - Frode Hagen im Zebra-Interview

Frode Hagen will zuerst mit Leistungen überzeugen und sich dann Gedanken über eine Vertragsverlängerung machen

Will durch Leistung überzeugen: Frode Hagen
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Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Die Saison lief schleppend an für ihn. Seine Spielzeit beschränkte sich lediglich auf Kurzeinsätze, doch dass Frode Hagen jederzeit in der Lage ist ein Spiel zu entscheiden, bewies der wurfgewaltige Norweger einmal mehr im DHB-Pokal gegen die SG Flensburg-Handewitt in der Kieler Ostseehalle. Nach der ersten Halbzeit lagen die Zebras mit 10:14 zurück und manch einer in der Halle hatte schon wieder die Bilder von der 33:39 Pleite in Flensburg im Kopf. Doch dann schickte Noka Serdarusic den Norweger aufs Parkett, in der Hoffnung, dass sich nun einiges ändern würde.
Gesagt, getan - Mitte der zweiten Halbzeit war es Frode Hagens Gewaltwurf, der zur ersten Kieler Führung (23:22) führte. Mit weiteren solchen Aktionen riss Hagen nicht nur seine eigenen Mannschaftskameraden mit, sondern avancierte gar zum Matchwinner eines packenden Nord-Derbys - ein eindrucksvoller Beweis, wie wertvoll Hagen für diese Mannschaft ist.

Ende dieser Saison läuft sein Vertrag beim THW Kiel jedoch aus. Im Dezember will sich der 31-jährige zusammen mit seiner Ehefrau Helle, die im kommenden Frühjahr das zweite gemeinsame Kind erwartet, Gedanken über seine weitere sportliche Karriere machen. Angedacht ist es, dass Hagen seine Laufbahn an der Seite seines Freundes Glenn Solberg bei Drammen HK ausklingen lässt. Wann das jedoch sein wird, ist noch ungewiss. Allein eines ist für Hagen jedoch heute schon klar: "In Deutschland werde ich nur noch für den THW Kiel spielen. Entweder hier oder gar nicht."

Weiter denkt Frode momentan aber noch nicht. "Ich möchte jetzt gut spielen. Denn wenn meine Leistung nicht mehr stimmt, weil ich mir zu viele Gedanken über andere Sachen mache, dann wird in Sachen Vertragsverlängerung eh nicht mehr viel diskutiert", sagt Hagen. Im nachfolgenden Zebra-Interview verrät er mehr.

Zebra:
Frode, Du spielst nun Deine zweite Saison im Dress des THW Kiel. Was ist in diesem Jahr möglich?
Frode Hagen:
Wir wollen natürlich auch in dieser Saison so viel wie möglich gewinnen. Ich glaube sogar, dass das Potenzial unseres Teams noch viel größer geworden ist. Wenn wir auf höchstem Niveau spielen, stehen uns alle Möglichkeiten offen.
Zebra:
Während Du zu Beginn Deiner Karriere "frei" Deine Entscheidungen treffen konntest, musst Du heute auf Deine Familie Rücksicht nehmen. Was ist heute für Deine Entscheidungen ausschlaggebend?
Frode Hagen:
Heute treffe ich meine Entscheidungen in erster Linie zusammen mit meiner Frau. Wir fragen uns, was wohl das Beste für die Kinder wäre - Familienentscheidungen also. Wenn ich in die Zukunft blicke, bin ich nicht mehr nur für mich allein verantwortlich, sondern trage Verantwortung für andere.
Zebra:
Dein bester Freund Glenn Solberg hat nun angekündigt, vermutlich am Ende dieser Saison die SG Flensburg-Handewitt in Richtung Drammen verlassen zu wollen. Drammen ist der Verein, bei dem ihr beiden Eure Karriere gemeinsam ausklingen lassen wollt.
Frode Hagen:
Ja, das stimmt und das ist auch kein Geheimnis. Doch ich mache den Zeitpunkt meiner Rückkehr nicht von Glenns Entscheidung abhängig. Wir sind zwar die besten Freunde, doch in dieser Hinsicht sind wir zwei verschiedene, erwachsene Menschen und gehen jeder unseren Weg. Früher oder später wollen wir allerdings wieder zusammen bei Drammen spielen, dort, wo alles begann.
Zebra:
Hast du regelmäßig Kontakt zu Glenn?
Frode Hagen:
Ja, wir telefonieren häufig und stehen in engem Kontakt. In unseren Gesprächen geht es aber nicht nur um Handball, sondern bei uns sind auch andere Dinge wichtig. Schließlich ist es auch von Bedeutung, was einmal nach der Handballkarriere kommt. Man wechselt, weil man woanders für später bessere Berufsaussichten hat; es geht um die Familie und um die Freunde. Das ist ein ganzes Paket.
Zebra:
Ende der Saison läuft dein Vertrag beim THW Kiel aus. Ist es da nicht an der Zeit sich langsam Gedanken zu machen?
Frode Hagen:
Momentan mache ich mir wirklich noch keine großen Gedanken drüber. Ich möchte jetzt gut spielen. Denn wenn meine Leistung nicht mehr stimmt, weil ich mir zu viele Gedanken über andere Sachen mache, dann wird in Sachen Vertragsverlängerung eh nicht mehr viel diskutiert. Daher fokussiere ich ganz auf den Handball und mache mir erst ab Dezember Gedanken über meinen Vertrag. Eins ist aber klar: In Deutschland werde ich nur noch für den THW Kiel spielen. Entweder hier oder gar nicht.

(Das Interview führte Annika Stöllger, aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)


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