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22.10.2005 Champions League

Zebra: Polen im Aufwind

Nationalmannschaft siegt gegen Schweden in der EM-Qualifikation

Aus dem offiziellen THW-Hallen-Magazin "zebra", von living sports:

Als Bogdan Wenta vor rund zehn Monaten das Amt des polnischen Nationaltrainers übernahm, sorgte der 44-Jährige gleich für einen Paukenschlag. Seine neu formierte Auswahl um die Bundesliga-Profis Marcin Lijewski (Flensburg), Karol Bielecki und Grzegor Tkaczyk (beide SC Magdeburg) schlug die favorisierten Schweden in den beiden entscheidenden Qualifikationsspielen zur Europameisterschaft. Seitdem feilt Wenta an einer erfolgreichen Rückkehr in die Weltspitze. "Es mag arrogant klingen, wenn ausgerechnet wir, die bei den vergangenen Welt- und Europameisterschaften immer zu den Letzten gehörten, sagen: Wir wollen ganz nach oben", meint Wenta, "aber wir haben sicher großes Potential in der neuen polnischen Nationalmannschaft.
Den Sieg über Ex-Weltmeister Schweden will Wenta jedoch nicht überbewerten. "Ich bin realistisch genug, um zu wissen, dass es auch hätte anders kommen können. An einem guten Tag können wir jeden schlagen, an einem schlechten auch gegen jeden verlieren. Gegen Schweden hatten wir einen guten Tag." Jetzt müsse seine Mannschaft in den kommenden Spielen ihre neu gewonnene Stärke durch Kontinuität beweisen, hofft Wenta. Der Coach selbst denkt nur von Spiel zu Spiel. "Sport ist ein hartes Tagesgeschäft, da kann ich nicht langfristig planen. Bevor ich nach jedem Spieltag auf die Ergebnisse meiner Spieler in den europäischen Ligen schaue, bete ich dafür, dass sie gesund geblieben sind."

Sollten zur bevorstehenden Europameisterschaft alle Mann an Bord sein, dann ist auch Bogdan Wenta, der zudem die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt und 1998 mit der DHB-Auswahl selbst EM-Bronze holte, optimistisch. Die meisten seiner Stammspieler werden dann, ebenso wie einst er, aus den ausländischen Ligen kommen. "Die polnische Liga spielt auf zu schwachem Niveau und ist zudem in eine Zwei-Klassen-Gesellschaft unterteilt. Wahrscheinlich könnten allenfalls die ersten beiden Mannschaften in der Bundesliga mithalten. Dass beispielsweise Wisla Plock den THW Kiel geschlagen hat, war für mich eine faustdicke Überraschung."

Der polnische Handball im Aufwind. Diese Erfahrung mussten die Kieler Schweden bereits zweimal machen. "Man sollte nun aber nicht anfangen davon zu reden, dass die Schweden ein Problem damit haben, gegen polnische Mannschaften zu gewinnen", bittet Marcus Ahlm. Schließlich gäbe es zudem noch einen Unterschied zwischen der Nationalmannschaft und dem THW. Pelle Linders ergänzt: "In der polnischen Nationalmannschaft spielen nicht viele Spieler von Wisla Plock - daran kann es also schon mal nicht liegen. Wir haben zwar schlechte Erfahrungen gegen die Polen gemacht, doch eines steht fest: Angst haben wir Schweden vor den Polen auf jeden Fall nicht."

(Aus dem offiziellen THW-Hallen-Magazin "zebra", von living sports)


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