Von Dr. Oliver Schulz:
Ohne drei in der Fremde - manch einer mag vemutet haben, der stark ersatzgeschwächte
dänische Meister würde in der engen Halle des bisher heimstark aufgetretenen Plock nicht
bestehen können. Zudem hatte Kolding erst Mitte der Woche in Holstebro Federn lassen müssen
und die zweite Saisonniederlage erlitten. Doch KIF imponierte an der Weichsel und siegte
ebenso mit sechs Toren wie der THW noch ein Stück weiter östlich in Minsk (siehe
Spielbericht). Damit spielen die Dänen am Sonntag mit dem eigenen
Publikum im Rücken gegen die Zebras um den Sieg in
Gruppe E.
Nach ausgeglichenem Beginn (6:6) lagen die stark aufspielenden Gäste kein einziges Mal mehr
in Rückstand. Die Abwehr agierte insbesondere vor der Pause äußerst konzentriert, und hinter
ihr stand zudem ein Fredrik Ohlander, der einen Glanztag erwischt hatte. Die Zwei-Tore-Führung
zur Halbzeit (10:12) hätte sogar noch um einen Treffer höher ausfallen können, doch Leitwolf
Bo Spellerberg stand bei seinem raffinierten Wurf um die polnische Mauer herum nicht mit beiden
Beinen auf dem Parkett, so daß sein Tor nicht die Anerkennung des israelischen
Schiedsrichtergespannes fand.
Kolding knüpfte nach der Pause nahtlos genau dort an, wo man vorher aufgehört hatte. Eine kurze
Schwächephase (14:15) beantwortete Fredrik Ohlander mit einer Glanzleistung zwischen den Pfosten.
Der Schwede, einst in Diensten von Barcelona und Minden, trug mit gehaltenen Siebenmetern und
vereitelten Großchancen maßgeblich zum überlegen herausgespielten Auswärtssieg bei. Über 16:18
arbeitete sich der dänische Meister auf 21:18 voran.
Dennoch blieben ihm die Polen bis fünf Minuten vor dem Ende dicht auf den Fersen. Erst dann gelang
es KIF, den Sack endgültig zuzubinden: ab Minute 58 gelangen Kolding noch drei Treffer in Folge,
während dem Gastgeber kein Torerfolg mehr vergönnt war.
Fredrik Ohlander, ohnehin zwei Meter lang, wuchs an diesem Sonntagnachmittag sicher noch ein Stückchen
über sich hinaus. Als Garant des Sieges war er es, der immer wieder sicherstellt hatte, daß der
Vorsprung seiner Kameraden in der "Sauna" nicht zusammenschmolzen war.
Der wieder einmal überragend spielende Mittelmann Bo Spellerberg war trotz zeitweiser enger Deckung -
diesmal zusammen mit dem ehmeligen Flensburger Rechtsaußen Christian Hjermind - mit jeweils fünf Toren
erfolgreichster Schütze der Gäste. Mit dem von Erik Veje Rasmussen trainierten Aarhus GF steht auch
der zweite dänische Klub sicher im Achtelfinale der Königsklasse.
(von Dr. Oliver Schulz)
- Wisla Plock (POL ):
-
Marszalek;
Niedzielski,
Titov (1),
Szyczkow,
Witkowski (3),
Matysik (1),
Paluch (2),
Wisniewski (1),
Wleklak (1),
Kuptel (2),
Wuszter (6/3),
Zolotenko (1),
Twardo (1)
- KIF Kolding (DEN ):
-
Ohlander,
Petersen;
Möllgaard (3),
Olsson (2),
Kristiansen (3),
Nöddesbo (2),
Spellerberg (5),
Stoklund (2),
Forslund (1),
Scott (2),
Sivertsson,
Hjermind (5/2)
- Schiedsrichter:
-
Cohen/Peretz (ISR)
- Zeitstrafen:
-
Plock: 3;
Kolding: 3
- Spielfilm:
-
1. Hz.: 6:6, 7:7, 10:12;
2. Hz.: 14:15 (41.), 15:16 (45.), 18:20 (52.), 19:25.
- Zuschauer:
-
1000 (Hala Zespolu Szkol Centrum Edukacji, Plock (POL))