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23./24.11.2005 - Letzte Aktualisierung: 24.11.2005 Mannschaft

Dominik Klein wechselt zur Saison 2006/07 zum THW Kiel

Der 21-jährige Nationalspieler hat Dreijahresvertrag bei den Zebras unterschrieben

Update #2 Aktualisierung vom 24.11.

Ab nächster Saison in Kiel: Dominik Klein
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Dominik Klein geht ab der kommenden Saison für den THW Kiel auf Torejagd. Der 21-jährige Nationalspieler und THW-Geschäftsführer Uwe Schwenker haben sich auf einen Vertrag über zunächst 3 Jahre, also bis zum 30.06.2009, geeinigt.
Dominik Klein, am 16.12.1983 in Miltenberg geboren, gilt mit seinen erst 21 Jahren als eines der größten deutschen Handball-Talente. Dabei hat der heutige Nationalspieler im wahrsten Sinne des Wortes mal ganz "klein" angefangen: mit 3 Jahren warf er als Bambini-Handballer beim TUSPO Obernburg die ersten Bälle - natürlich, wie es sich für eine handball-verrückte Familie gehört, unter Anleitung seiner Mutter. Seinem Vater war es vorbehalten, das Nachwuchstalent weiter zu formen und ihn zusammen mit seinem Bruder von der E-Jugend bis zur C-Jugend als Trainer zu begleiten. Die erfolgreiche Zusammenarbeit gipfelte im Gewinn der Vize-Hessenmeisterschaft in der C-Jugend des TV Bürgstadt. Mit der Zielsetzung, leistungsstarke A- und B-Jugendteams für die Obernburger Regionalligamannschaft aufzubauen, kam Trainer Dr. Fabian zur TUSPO Obernburg - und auch Dominik Klein zog es zurück zu seinem Heimatverein.

Dominik Klein im Dress der SG Wallau/Massenheim in action
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Schon mit 15 Jahren trainierte der Vollbluthandballer dort in der 1. Herrenmannschaft und konnte erste Erfahrungen mit dem Erwachsenenhandball sammeln. Als A-Jugendlicher errang er mit Obernburg die Vize-Hessenmeisterschaft. Stark beeinflusst in der persönlichen Entwicklung von Dr. Fabian setzte sich der damals 17-jährige in der ersten Mannschaft (Regionalliga) in seiner Lieblingsposition auf Rückraum-Mitte durch und schaffte den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Steil Bergauf ging es mit der Berufung des Allrounders ins Junioren-Nationalteam durch Martin Heuberger. Es folgten 36 Junioren-Länderspiele mit der Junioren-WM im Jahr 2003 als Höhepunkt. Über die Juniorennationalmannschaft schaffte Dominik Klein den Sprung in das B-Nationalteam des DHB, für das er drei Länderspiele bestritt.

Diese Leistungen blieben auch in der Handball Bundesliga nicht unbemerkt und der Erstligist TV Großwallstadt erwarb sich 2002/03 das Zweitspielrecht an Dominik Klein. Für den TVG warf der Rechtshänder auch sein erstes Bundesligator in der Partie gegen Frisch Auf Göppingen. 2003/04 spielte Dominik Klein - wiederum mit Doppelspielrecht - bei der SG Wallau/Massenheim unter Coach Martin Schwalb, der dem jungen Klein viel Selbstvertrauen schenkte. Die Fans erkoren "Mini" sofort zu ihrem Liebling und wählten ihn gleich in seiner ersten Saison zum "Spieler des Jahres". In der darauf folgenden Saison (2004/05) spielte er mit Erstspielrecht bei Wallau, durfte aber auch weiterhin für "seine" TUSPO mit angreifen - eine Doppel-Belastung, die der heimatverbundene und bodenständige Klein mit großem Eifer und Erfolg meisterte. In beiden Clubs avancierte er in dieser Saison zum Torschützenkönig.

Dominik Klein beim QS-Supercup.
Klicken Sie zum Vergrößern! Dominik Klein beim QS-Supercup.
Zur Saison 2005/06 kehrte er zurück nach Großwallstadt. Dort ist er mittlerweile die unangefochtene Nummer 1 auf der linken Außenbahn und bekannt für seine raketenschnellen Tempogegenstöße. Nach wie vor besitzt er das Doppelspielrecht für die TUSPO Obernburg. Die Nominierungen in die A-Nationalmannschaft lassen hier jedoch momentan keine Einsätze zu. Sein Debüt in der Auswahl von Bundestrainer Heiner Brand hatte Dominik Klein im Mai 2005 beim Länderspiel gegen Israel. Im gleichen Jahr nahm er am Sommerlehrgang des A-Teams sowie am Super-Cup teil. Die Presse schwärmte nach seiner überzeugenden Vorstellung gegen Olympiasieger Kroatien: "... er knallte die Bälle mit der Wucht einer Dampframme in den Kasten, und dabei hatte ihn völlig kalt gelassen, dass ihm mit Mirza Dzomba der derzeit beste Rechtsaußen der Welt gegenüber stand. Ein einziger Fehlwurf stand hinterher in der Statistik, eine Aktion vom Kreis, also aus ungewohnter Position. In Dominik Klein hat Handball-Deutschland, das sagen alle Experten, einen neuen Hoffnungsträger auf Linksaußen."

Um sich nicht auf diesen Lorbeeren und seiner etablierten Rolle in Großwallstadt auszuruhen, führt Dominik Klein im Sommer 2006 die Reise folgerichtig nach Kiel. Beim Branchenprimus THW will der 1,90m große Athlet im Kreise einer Weltklasse-Mannschaft wertvolle Erfahrungen sammeln und unter den fachmännischen Augen von Erfolgstrainer Noka Serdarusic weiter intensiv an sich arbeiten.

(Quelle: Global MMK)

Lesen Sie auch das Interview mit Dominik Klein zum Wechsel.

Aktualisierung vom 23.11.

Auf der TuSpo Obernburg-Homepage gibt es einen Bericht zum Einsatz von Dominik Klein beim QS-Supercup mit Links auf einen gescannten Artikel aus der Stuttgarter Zeitung. Auf der Nationalmannschaftsseite gibt es ferner einen Steckbrief zu Klein.

Aktualisierung vom 24.11.

Im Internet-Portal der "Handballwoche" nimmt Dominik Klein ebenfalls Stellung zu seinem Wechsel nach Kiel.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 24.11.2005:

Dominik Klein wird ein Zebra

Jung-Nationalspieler unterschrieb Drei-Jahresvertrag beim THW Kiel - "Ich will viel lernen"
Kiel - Rotzfrech sei er, pfeilschnell und sehr mutig. Attribute, die THW-Trainer Noka Serdarusic spontan zu Jung-Nationalspieler Dominik Klein einfallen. Ab dem 1. Juli 2006 trägt der Linksaußen vom Handball-Bundesligisten TV Großwallstadt das Trikot des THW Kiel. Der 21-jährige aus Obernburg einigte sich mit dem elffachen Meister auf einen Drei-Jahresvertrag.

Senkrechtstarter Dominik Klein, der schon als 15-Jähriger bei der heimischen Männermannschaft TUSPO Obernburg mittrainierte und mit 17 Jahren als Mittelmann für den Aufstieg des Teams in die Zweite Liga Mitverantwortung trug, freut sich "tierisch" auf den THW. "Es ist großartig, künftig mit Spielern wie Stefan Lövgren, Henning Fritz und Co. in einem Team zu stehen", sprudelt es aus ihm heraus. "Ich will viel lernen, Lehrmeister finde ich in Kiel genug." Ein weiterer Grund sei der Trainer. Mit Martin Schwalb und Michael Roth habe er bisher gute Übungsleiter gehabt, die öfters auch einen lockeren Spruch abgelassen hätten. "Noka Serdarusic ist dafür bekannt, dass er ein absoluter Fachmann ist und zudem eine strenge Autorität." Das sei vor allem für junge Spieler wie ihn wichtig. "Um weiter zu kommen", sagt Klein, "braucht man auch mal einen Tritt in den Hintern."

Als ihm das Angebot von seinem Wunschverein vorlag, habe er keinen Moment gezögert. "Dafür wäre ich zu Fuß nach Kiel gelaufen", erzählt der Fernstudent für Wirtschaft und Verwaltung in typisch jugendlichem Überschwang. Gleichwohl wisse er genau, dass er sich erst einmal gegen all die Weltklassespieler beim THW durchsetzen müsse. "Aber genau das reizt mich." Strahlende Augen bekommt Klein, wenn er über die Ostseehalle spricht. "Super Fans, riesige Atmosphäre, der Traum für jeden Handballer." Mit der SG Wallau-Massenheim spielte er bereits in seinem künftigen Wohnzimmer. Die Erinnerungen an diese Premiere sind sehr intensiv, weil er zum besten Gästespieler gekürt wurde und stolz die obligatorische Prozedur mit Interview und Schampusflasche über sich ergehen lassen durfte. "Das war echt klasse."

Der Wartestand bis zum Umzug nach Kiel stört Dominik Klein nicht. "Ich spiele jetzt für Großwallstadt, das ist meine Region, dort bin ich verwurzelt und für diesen Klub werde ich bis zur letzten Minute alles geben." In seinem ersten Kiel-Jahr wird Dominik Klein sich vorerst ganz und gar auf Handball konzentrieren können. Freundin Isabell Nagel, selbst Spielerin beim Zweitliga-Spitzenklub Bensheim, zieht erst nach Beendigung ihres BWL-Studiums hinterher. "Sie kommt 2007, aber das halten wir aus."

Noka Serdarusic freut sich auf den Neuen. "Ein Rohdiamant mit allen Voraussetzungen, um eine große Karriere zu machen", skizziert Kiels Trainer. "Es dürfte Spaß machen, mit ihm zu arbeiten." Vielleicht, glaubt Serdarusic, werde aus dem Jungen sogar einmal ein guter Mittelmann.

Allerdings: Mit Klein, Adrian Wagner und Henrik Lundström hätte der THW ab 2006 drei Linksaußen unter Vertrag - sollten die auslaufenden Kontrakte mit Wagner und Lundström verlängert werden. Also einer zuviel an Bord. Wer gehen muss? Serdarusic umhüllt sich mit dem Gewand einer Sphinx. "In Kiel gibt es zusammen mit Alexander Bommes vom TSV Altenholz jetzt schon drei gute Linksaußen. Sicher ist nur, dass wir Klein haben." Gemessen an den zuletzt eher bescheidenen Spielanteilen, deutet jedoch einiges auf den Abschied von Wagner hin. Der aber hälts nicht von Spekulationen, egal in welche Richtungen. "Ich warte auf das Gespräch mit den Verantwortlichen, dann sehen wir weiter."

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 24.11.2005)


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