Aus den Kieler Nachrichten vom 27.01.2006:
Mit dem deutschen Nationaltorhüter
Henning Fritz sprach Reimer Plöhn.
- Kieler Nachrichten:
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Verletzungen von Leistungsträgern haben vor der EM Verunsicherung ins deutsche
Team getragen. Demnach war das 31:31 gegen Weltmeister Spanien
(siehe Spielbericht) doch ein Start nach Maß, oder?
- Henning Fritz:
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Natürlich dürfen wir über unsere Leistung froh sein. Die Abwehr hat klasse
gearbeitet, Kompliment an die ganze Mannschaft. Und dennoch überwiegen jetzt
gemischte Gefühle. Es war nur fast perfekt, das letzte i-Tüpfelchen fehlte.
Wir haben in der zweiten Halbzeit fast über die gesamte Zeit geführt, auch
zum Schluss noch mit drei Toren. Ein Sieg war möglich.
- Kieler Nachrichten:
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Kann man nach dieser Partie von einer Standortbestimmung für dieses Turnier sprechen?
- Henning Fritz:
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Sicher, wir wissen jetzt, wo wir stehen. Die Spiele in der Vorbereitung waren wenig
aufschlussreich, so dass wir ziemlich verunsichert waren.
- Kieler Nachrichten:
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Was unterscheidet die Qualität des deutschen Spiels noch von der der Spanier?
- Henning Fritz:
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Man darf nicht vergessen, dass wir auf wichtigen Positionen durchspielen müssen,
weil gleichwertige Alternativen fehlen. Zum Beispiel im Rückraum. Pascal Hens und
Christian Zeitz haben fast 60 Minuten ackern müssen.
Die Spanier werfen dagegen immer einen neuen, frischen Mann ins Feuer. Man muss
abwarten, wie wir das über die gesamte Turnierdauer verkraften.
- Kieler Nachrichten:
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Dürfen wir vom amtierenden Europameister Deutschland jetzt wieder große Taten erwarten?
- Henning Fritz:
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Was heißt große Taten. Wir werden nicht abheben. Das Spiel gibt Selbstvertrauen,
es geht nur voran, wenn wir von Spiel zu Spiel denken.
(Das Interview führte Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichtem vom 27.01.2006)